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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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eine Frau zu erkennen, die äußerst ernsthaft und unablässig redete. »Ich habe ein Team meiner besten Leute darauf angesetzt«, plapperte Sabrina Gomez-Vanderhoff gerade. Sie sprach mit unterwürfiger Offenheit. Zweifellos versuchte sie, sich einen guten Platz bei ihm am Hofe zu erdienen.
    Als könne er jemals vergessen, wer diesen Pöbel während der ›Unabhängigkeitsbestrebungen‹ angeführt hatte!
    Sollte sie sich doch für ihre Zukunft vorstellen, was sie wollte. Im Augenblick benötigte Achilles die Kooperation der Kolonisten in seinem neuen Reich. Wenn er diese Frau doch nur dazu bringen könnte, beim Thema zu bleiben! »Das alles kann warten«, fauchte er jetzt. Ihm schmerzten jetzt schon die Hirne, wenn er nur daran dachte, dass all diese Einzelheiten irgendwann erneut zur Sprache kommen würden. »Konzentrieren sie sich auf das, was Sie derzeit vorliegen haben.« Auf eine Kapitulation, die rasch akzeptiert worden war, aber noch nicht faktisch in die Tat umgesetzt. »Was ist mit dem Planetenantrieb?«
    »Ich bitte um Verzeihung, Achilles. Einen Augenblick.« Sie beugte sich aus dem Blickfeld der Kamera hinaus und besprach sich im Flüsterton mit einem ihrer Assistenten. »Ich habe dafür eigens Techniker abgestellt, die ich für außerordentlich vertrauenswürdig halte. Sie übernehmen die Verantwortung von den derzeitigen Aufsehern. Aber es gibt erst noch ein anderes Problem.«
    Das gab es immer. »Ich mag keine Probleme!«, schrie Achilles.
    Unterwürfig wandte sie den Blick ab. Wenigstens erinnerte sie sich noch, wie man sich Bürgern gegenüber zu benehmen hatte. In deutlich ruhigeren Tönen fragte er: »Was für ein Problem ist das?«
    »Die Sicherung des Antriebs. Die derzeitigen Mitarbeiter der Anlage weigern sich, uns die Kontrolle zu überlassen. Wir wissen, dass sie über Stunner verfügen, die aus einem Büro des Ministeriums für öffentliche Sicherheit gestohlen wurden. Wir werden diejenigen beseitigen, die sich uns in den Weg stellen, aber das wird Zeit erfordern. Der Antrieb befindet sich auf Atlantis, außerhalb der Reichweite unserer Stepperscheiben, also wird es auch etwas dauern, bis wir mit dem Boot genügend zuverlässige Mitarbeiter nach Atlantis geschafft haben.«
    Natürlich befand sich die Antriebsanlage nicht auf Arcadia! Kein Bürger, der auch nur halbwegs bei Verstand war, würde es zulassen, dass selbst gezähmte Menschen sich auf dem gleichen Kontinent befinden wie der Planetenantrieb. Nur war jetzt sogar diese Vorspiegelung, die Menschen seien gezähmt, endgültig verschwunden. Und plötzlich stellten die ehemaligen Vorsichtsmaßnahmen ein eigenes Problem dar.
    Außerhalb des Blickwinkels der Kamera scharrte Achilles frustriert mit dem Huf über das Deck. Sämtliche Raumschiffe der Menschen waren zerstört. Der Sieg war schon so nahe! Dass diese aufsässigen Menschen den Antrieb jetzt beschädigen mochten, war völlig inakzeptabel. »Gehen Sie vorsichtig vor«, sagte Achilles. »Aber sobald das geschehen ist, erwarte ich, dass Sie auch handeln.«
    Die Gouverneurin senkte den Kopf. »Die Frage ist …«
    »›Die Frage ist‹ was?«
    Ihre Schultern sackten herab, und ihre Stimme wurde völlig tonlos. »Die Frage ist, was dann kommt. Was machen wir denn, wenn wir an die Steuerung herankommen? Sollen wir den Kurs anpassen und uns wieder der Flotte anschließen? Sollen wir abbremsen, oder ganz anhalten, bis die Flotte uns eingeholt hat?«
    Die Signalverzögerung machte alles nur noch schlimmer. Die Remembrance blieb weiterhin getarnt, weil (wie Baedeker ihm rasch ins Gedächtnis zurückrief) auf dem Boden installierte Laser sehr wohl eine Bedrohung darstellten, sollten die Menschen das Schiff orten. Damit die Remembrance nicht doch entdeckt wurde, leitete man sämtliche Übertragungen über getarnte Funkbojen weiter. Wie ärgerlich so ein Sekundenbruchteil doch sein konnte!
    »Es wäre sehr viel einfacher, wenn wir das von Angesicht zu Angesicht besprechen könnten.«
    Wirklich? Auf dem Boden würde die Tarnung keinerlei Sinn mehr ergeben. Und Laser wären eine echte Bedrohung. Wenn ein hinreichend großer Treffer mit einer kinetischen Waffe den Rumpf des Schiffes durchschüttelte, dann würde das Achilles sehr wohl das Leben kosten, selbst wenn die GP-Zelle unbeschädigt bliebe. Also: vorerst keine Landung. Die Remembrance konnte auch einfach tief genug über der Landschaft schweben, sodass die Frau und vielleicht einige Mitarbeiter ihres Stabes an Bord schnellen könnten.

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