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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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    Eine kurze Bewegung der Lippenknötchen, und der Gangster wurde wieder losgeschickt. In die Abgeschiedenheit seiner Umgebung stieß Achilles jetzt einen rauen, äußerst boshaft klingenden Akkord aus: ein alter Fluch.
     
    Achilles versuchte, sich weiterhin zu beschäftigen. An guten Tagen gelang es ihm, sich ganz in Recherchen zu vergraben. Früher einmal hatte er sich selbst für einen Physiker gehalten.
    Er war nach Kzin abkommandiert worden und erfuhr einiges über die Bewohner dieser Welt anhand der Experimente, die durchzuführen einige Kzinti-Wissenschaftler voreilig genug waren. An manchen Tagen hatte der Wagemut der Kzinti sogar eine gewisse, morbide Faszination auf ihn ausgeübt.
    Und dann war diese BVS-1-Expedition gekommen.
    Man hatte ihn befördert und nach We Made It versetzt, eigens um diese Neutronenstern-Mission zu überwachen, doch er hatte nie die Zeit gefunden, die resultierenden Daten auch auszuwerten. Eine weitere Beförderung, dieses Mal einhergehend mit seiner Versetzung von We Made It zu den deutlich größeren General-Products-Büroräumen auf Jinx, verzögerte die Untersuchungen nur noch weiter.
    Und jetzt hatte Achilles so viel Zeit dafür, die BVS-1-Daten auszuwerten, wie er nur wollte. Und er bemerkte, dass es ihn von Tag zu Tag weniger interessierte.
    Jeden Morgen hoffte er in seiner Einsamkeit, seine Belohnung – der Ruhm, die Privilegien – seien diesem Opfer, das er hier brachte, auch wirklich angemessen. Er stellte sich dann die wenigen anderen, aufopferungsbereiten Bürger vor, die zurückgeblieben waren – in jedem Sonnensystem einer. Den meisten von ihnen war Achilles irgendwann einmal persönlich begegnet. Sie alle waren echte Außenseiter – vor allem dieser Aufsteiger: Nessus.
    Tief in seinen Herzen wusste Achilles: Genau so würde jeder auf Hearth auch über ihn denken. Und es konnte nur noch schlimmer werden.
    Diejenigen, die wirklich bereit waren, die Heimat zu verlassen, diese Kundschafter, waren allen anderen Bürgern schon immer suspekt gewesen. Dann kam auf einmal diese Unglücksnachricht, und das Entsetzen darüber hatte fast alle in Verzweiflung gestürzt. Achilles selbst war einer der wenigen auf Jinx gewesen, die überhaupt noch in der Lage gewesen waren, ihre Arbeit fortzusetzen. Wie sehr sie sich doch hatten abmühen müssen, diese hunderte von katatonischen Bürgern, die allesamt Schutz unter ihren eigenen Bäuchen suchten, zu den Ausschiffungspunkten zu schaffen! Wie hatte er gelitten, als er sich vorstellte, wie unsanft sie aus dem Evakuierungsschiff abgeladen wurden. Jetzt würde die Herde sämtliche Kundschafter noch mehr verachten denn je.
    Irgendwie klang sogar der heulende Wind einsam. Jetzt, da Achilles sich sogar danach sehnte, mit Menschen in Kontakt zu treten, wagte er es nicht mehr, sich persönlich mit ihnen zu treffen.
     
    Achilles synthetisierte sich einen Brei aus Gräsern und Getreide. Mechanisch kaute er und fragte sich dabei: Ist es noch zu früh, schon wieder mit dem Tanz anzufangen?
    Ist es noch zu früh, denjenigen, die von hinten führen, jetzt vorzuschlagen, er könne doch gefahrlos nach Hause zurückkehren?
    Ein Alarm-Akkord in schrillem Vibrato vertrieb diese Gedanken. Wer könnte denn bitte diese Kommunikator-ID verwenden? Vorsichtig meldete sich Achilles: »Acht Acht Drei Zwei Sechs Sieben Sieben Null.«
    »Meine General-Products-Zelle hat versagt«, meldete sich ein Achilles völlig fremder Mensch.
    Achilles hatte sich nur über den Audiokanal gemeldet; sein Anrufer verhielt sich nicht ganz so zurückhaltend. Der Mann, mit dem er hier sprach, war für Jinx-Verhältnisse nicht sonderlich imposant, aber doch deutlich massiger, als das auf allen anderen von Menschen besiedelten Welten üblich war. Neben seinem spindeldürren Begleiter wirkte er wie ein gewaltiger Fleischbrocken. Beowulf Shaeffer!
    Aber ein Zellenversagen? Das war unmöglich. Dass zufälligerweise wieder Beowulf Shaeffer beteiligt sein sollte, wurde mit einem Mal unbedeutend. »Wie bitte?«, fragte Achilles nach.
    »Mein Name ist Gregory Pelton. Vor zwölf Jahren kaufte ich bei General Products eine Zelle Mark Zwo. Vor eineinhalb Monaten hat sie versagt. Die seither vergangene Zeit benötigten wir, um nach Hause zu kriechen. Kann ich mit einem Puppenspieler reden?«
    Achilles aktivierte seine Kamera und fragte sich, ob Shaeffer ihn wohl wiedererkennen

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