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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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sich im Nahkampf einen Namen verdienen.
    In immenser Unehrlichkeit hatte sich Achilles als menschlicher Abenteurer ausgegeben und sich gebrüstet, nacheinander jeden einzelnen Wagemutigen besiegen zu können, der sich ihm im Kampf stellte – und damit natürlich die gesamte Unterschicht der verarmten Kzinti-Koloniewelt Spearpoint angesprochen. Wie sonderbar und zugleich deprimierend, dass nur ein einziger Kzin hier erschienen war! Hatte die Menschheit diese stolze Kriegerspezies derart eingeschüchtert? Nach sechs für die Kzinti katastrophal verlaufenen Kriegen war Achilles eigentlich eher traurig als überrascht. »Warter, Sie sind gewiss enttäuscht, nachdem Sie nun Ihren Herausforderer sehen.«
    Die Antwort des Kzin bestand lediglich in einem noch tieferen Grollen.
    »Lassen Sie mich erklären«, fuhr Achilles fort. »Ich suche all diejenigen, die bereit sind, sich unserem gemeinsamen Widersacher entgegenzustellen.«
    Der-die-Ausrüstung-wartet peitschte mit dem Schwanz durch die Luft. »Blattfresser, es beschmutzt mich, alleine schon mit dir zu reden. Wage es nicht zu behaupten, wir hätten irgendetwas gemeinsam.«
    Achilles’ Beine zitterten, so sehr musste er sich anstrengen, seinem Fluchtinstinkt nicht zu folgen – nicht dass er in der Lage gewesen wäre, diesem Untier zu entkommen. Er war sich sicher gewesen, kein Kzinti würde sich dazu herablassen, einen Herbivoren anzugreifen. »Nichtsdestotrotz haben wir beide das Bedürfnis, die Menschheit Demut zu lehren.« Und wir beide haben das Bedürfnis, unser Ziel diskret zu erreichen – wenngleich aus unterschiedlichen Gründen.
    Der-die-Ausrüstung-wartet wandte sich ab und ging mit großen Schritten auf sein kleines Luftschiff zu. »Ich habe bereits im letzten großen Krieg Menschen gefressen. Ich werde es wieder tun. Und kein Blattfresser wird mir sagen, wie ich zu jagen habe.«
    Mit unverhohlenem Zorn hob Der-die-Ausrüstung-wartet ab. Die Abgasstrahlen versengten einen gedrungenen, lederartigen Strauch und schleuderten Staub und Kieselsteine über die Ebene. Geringschätzig ließ der Kzin sein Luftschiff noch einmal extrem niedrig über die Remembrance hinwegrasen und verschwand dann.
    Alleine stand Achilles in der welligen Landschaft; nun leisteten ihm hier nur noch einige schwelende Pflanzen Gesellschaft.
    So war es bislang auf jedem Hinterweltler-Planeten der Kzinti verlaufen, den er aufgesucht hatte. Die Menschen hatten gewonnen: Es gab keine Helden mehr. Mit zitternden Beinen ging Achilles zurück zu seinem Schiff.
    Wenn nicht einmal Kzinti, die sich noch einen echten Namen verdienen wollten, bereit waren, ihm hier behilflich zu sein, wie sollte er denn die Menschen von diesem äußerst unwillkommenen Interesse an den Puppenspielern ablenken?

 
KAPITEL 24
     
     
    Zum Schlafen war Nessus viel zu aufgeregt. Die Seitenblicke, die er im Gemeinschaftsspeisesaal auf sich gezogen hatte, verrieten ihm nur allzu deutlich, dass er zu nervös war, um sich in der Öffentlichkeit überhaupt blicken zu lassen. Die am wenigsten unerträgliche aller erdenklichen furchtbaren Alternativen dazu, mit seiner Besorgnis umzugehen, bestand darin, in seiner winzigen Wohnung auf der Stelle zu treten, bis ihm die Beine schmerzten und der Schweiß ihm über die Flanken strömte.
    Die einzige Gesellschaft, die er hier hatte, bestand in einer endlosen holografischen Herde. Geselliges Trillern und Pfeifen umgab ihn von allen Seiten. Nur hin und wieder war ein einzelner Laut, niemals mehr als ein einzelner Akkord oder ein Triller, laut genug, dass man ihn verstehen konnte. Die Synthesizer-Stimmen waren völlig zufallsbestimmt. Nichts davon beruhigte Nessus im Mindesten. Es ging hier einfach um zu viel, für ihn persönlich …
    Und für ganze Welten.
    Endlich stand die Verabredung kurz bevor, die er erbeten hatte. Verlangt! Nessus erfrischte sich und trocknete sich mit einer kurzen Ultraschall-Dusche ab. Dann flocht er einige Alibi-Zöpfe in seine Mähne – ob er das tat, um Nike gegenüber glaubwürdiger zu erscheinen, oder ob er Nike einfach besser gefallen wollte, wusste Nessus selbst nicht recht.
    Von seiner Arcology teleportierte er sich unmittelbar in das Außenministerium; er materialisierte in einer undurchsichtigen Isolationskabine. Während er noch um die richtigen Töne rang, all das zu beschreiben, was ihm vorschwebte, flammte plötzlich flaues Licht auf, das Nessus zutiefst erschreckte – obwohl er genau wusste, dass er damit hätte rechnen müssen. Schnell

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