Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
Vom Netzwerk:
»Plötzlich erscheint mir ›Rubensfigur‹ nur ein anderes Wort für ›zierlich‹ zu sein. Und es besteht keinerlei Grund zur Förmlichkeit. Wir sind hier wirklich weit von der Erde entfernt.«
    »Also schön: Sigmund.« Carlos rieb sich über das Kinn. »Ja, das sind wirklich gewaltige Gestalten. Ist natürlich auch gar nicht anders möglich.«
    »Und was bringt Sie hierher, Carlos?«, fragte Sigmund ihn. »Nach Jinx, meine ich.«
    Carlos wandte den Blick nicht von den Holos ab. »Etwas Persönliches.«
    »Schon lange hier?«
    »Lange genug.« Carlos zuckte mit den Schultern. Zumindest versuchte er es. Doch aus der ungezwungenen Geste wurde ein Schaudern, das seinen ganzen Körper durchlief. »Ich bin doch viel mehr ein Flatlander, als ich das eigentlich immer von mir gedacht hatte. Ich vermisse die Heimat.«
    »Und angesichts dieser Quarantäne können Sie dorthin im Augenblick nicht zurück.« Sigmund steuerte seinen Sessel näher an ein Porträt heran. »Ich habe gehört, Sie haben geheiratet. Werde ich Ihre Frau Gemahlin auch kennen lernen?«
    »Wir haben uns kürzlich wieder scheiden lassen. Das ist einer der Gründe, weswegen ich fort wollte.« Betretenes Schweigen. »Und was bringt Sie hierher nach Jinx, Sigmund?«
    »Ist geschäftlich«, erwiderte Ausfaller. »Viel mehr kann ich darüber nicht sagen.«
    Und das war auch die Wahrheit. In der Nähe des Solsystems verschwanden spurlos Schiffe. Keine Trümmer. Keine Notsignale. Die aktuelle Arbeitshypothese der ARM lautete: Piraterie.
    Sigmunds Jagd auf die Puppenspieler war vorerst aufgeschoben – bis dieses Verschwinden der Schiffe, ganz in der Nähe der Erde, aufgeklärt war.
    Er hatte damit gerechnet, sich immens zu langweilen, bis die Hobo Kelly endlich nach seinen Wünschen umgebaut und ausgerüstet war. Eine offene Frage der ›Piraten-Theorie‹ war, ob die verschwundenen Schiffe gezielt oder aufs Geratewohl ausgewählt worden waren. Falls die Piraten Komplizen in den Werften hatten, wären diese natürlich mühelos in der Lage, während der Routinewartungsarbeiten entsprechende Transmitter an Bord zu verstecken. Derartige verborgene Funkfeuer würden möglicherweise erklären, wieso mehr Schiffe verschwunden waren, die das Solsystem gerade hatten verlassen wollen, als Schiffe, die gerade die Erde ansteuerten. Doch da der Unterschied nicht sonderlich groß war, mochte das alles durchaus auch ohne Bedeutung sein.
    Für ihre neue Mission musste die Hobo Kelly recht grundlegend umgebaut werden, und auf Jinx gab es einige der besten Werften im ganzen von Menschen besiedelten Weltraum. Der Vorwand, es sei zu riskant, diese Umbauten im Solsystem vornehmen zu lassen, hatte Sigmund einen guten Grund geliefert, sein Schiff zu diesem Planeten zu steuern. Und er hatte seine Gründe dafür. Er wollte sichergehen, dass Ander wieder auf Jinx war, der Quarantäne zum Trotz. Die Hobo Kelly brauchte eine Probefahrt. Und Sigmund wollte unbedingt seine neu erworbene Raumschiffpiloten-Kenntnis trainieren.
    »Ich kann wirklich nicht darüber reden«, wiederholte Sigmund. Während ihres Gesprächs waren sie langsam quer durch den Saal geschwebt. Schließlich hatten sie den letzten, muskelbepackten Akt passiert. »Haben Sie sich schon die Landschaftsbilder angesehen, Carlos?«
    »Noch nicht.« Carlos steuerte unter einem Türbogen hindurch in den angrenzenden Saal. Vor einem Holo, das den Aufstieg des Heimatplaneten über dem East End zeigte, hielt er an. »Ich dachte, ich hätte das letzte Schiff genommen, das von der Erde abgereist ist«, merkte Carlos plötzlich an. »Wie sind Sie denn hierher gekommen?«
    »Einige Schiffe der Regierung fahren noch. Tatsächlich werde ich sogar in wenigen Tagen wieder zur Erde zurückkehren.« Plötzlich war Sigmund eine Eingebung gekommen. Er wünschte, er müsse Carlos nicht einfach unüberwacht hier zurücklassen. »Wenn Sie mögen, können Sie mich ja begleiten.«
    Carlos blickte ihn erstaunt an. »Ist das denn ungefährlich?«
    »Wenn nicht, würde ich doch auch nicht fahren.« Übertreib’s nicht, wies sich Sigmund selbst an. »Wo sind Sie denn untergebracht? Ich melde mich bei Ihnen, wenn ich hier alles erledigt habe. Dann können Sie mir ja sagen, wie Sie sich entschieden haben. Ich habe übrigens ein Zimmer im Sirius Mater Hilton.«
    »Ich bin im Jinx Towers.« Carlos atmete tief durch. »Ich würde wirklich gerne wieder nach Hause kommen. Ich werde darüber nachdenken.«
    »Klingt gut. Oder Sie melden sich einfach bei mir,

Weitere Kostenlose Bücher