Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
Vom Netzwerk:
erwürgen. Als sie auf dem Weg nach Jinx diesen Raumabschnitt erreicht hatten, da hatte Sigmund wirklich kurz davor gestanden, Ander zu erdrosseln.
    Einige der Geschichten, die Sigmund beitrug, waren tatsächlich geschehen – zwei davon sogar ihm persönlich. Mit einer nur geringfügig zensierten Version der Geschichte, wie er überhaupt zur ARM gekommen war, hatte er die ganze Aufmerksamkeit seiner Kameraden auf sich gezogen. Er erzählte ihnen auch fast alles über diesen immer noch unaufgeklärten Diebstahl des Parthenon-Frieses – nur seine Spekulationen über Cerberus und die Puppenspieler verschwieg er. Mit letzterer Geschichte stellte Sigmund seine Gefährten auf die Probe. Dass keiner seiner Passagiere sonderlich darauf reagierte, bedeutete, dass sie – zu diesem Schluss kam Sigmund – nichts damit zu tun hatten. Aber sonderlich aussagekräftig war das nicht.
    Auch Carlos erzählte Geschichten – nur ging es bei denen meist um kosmologische Mysterien oder um zu viele Dimensionen, als dass irgendjemand außer Carlos noch hätte folgen können. Gelegentlich sogar um beides gleichzeitig. Aber Carlos versicherte ihnen, seine Geschichten seien wirklich lustig.
    Also bedeutete Carlos’ Antwort nur, dass Beo der Schlagfertigere von ihnen beiden war.
    Beo unterbrach den Fluss der Geschichten, in dem er sich eine Zigarette anzündete – die er zwischen den Zehen hielt. Vielleicht war ja jeder Einwohner von We Made It so gelenkig – Sigmund wusste es nicht, aber vor dieser Fahrt hatte er noch nie jemanden gesehen, der eine Zigarette mit den Zehen gehalten hätte. Das wurmte ihn zutiefst. Und das, so vermutete er, genoss Beo noch mehr als seine Zigarette.
    Sigmund ließ sich auf das Spielchen ein. »Neutronenstern? Explosion des galaktischen Zentrums? Outsider?«
    Beo warf Carlos einen verärgerten Blick zu.
    »Komm mir doch nicht so, Beo«, gab Carlos zurück. »Sigmund und ich haben schon über Outsider gesprochen, da haben wir beide einander noch gar nicht gekannt.«
    »Das ist wahr«, stimmte Sigmund zu. »Als Sie und Gregory Pelton vor sechs Jahren in das Sirius-System gerast sind, erschien es doch ziemlich offensichtlich, dass die Outsider sie ein Stück mitgenommen haben. Und die Geschichte würde ich nur zu gerne hören.«
    »Bei dieser Fahrt habe ich nur zur Besatzung gehört. Damit ist das eigentlich eine Geschichte von Elephant, nicht von mir.« Beo erzählte wirklich gerne Geschichten, aber sein Tonfall verriet deutlich, dass diese hier eine echte Ausnahme darstellte. Er führte seinen Fuß dicht an die Lippen und nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette. »Ich möchte hier weder bestätigen noch dementieren, dass wir Kontakt zu den Outsidern hatten.« Erneut sog er an der Zigarette. »Aber wo wir gerade von den Outsidern sprechen: Vor ein paar Monaten habe ich gesehen, wie sich ein Sternsamen geöffnet hat. Das war wirklich faszinierend.«
    Und schon war Beowulf wieder ganz in seinem Element und erzählte Geschichten über die älteste Spezies der Galaxis.
    Die Outsider waren extrem zierlich; vom Körperbau her ähnelten sie in gewisser Weise übergroßen Neunschwänzigen Katzen, und ihr Stoffwechsel basierte auf flüssigem Helium. Sie durchstreiften die Galaxis in Schiffen, die so groß waren wie ganze Städte; dabei hielten sie sich von den inneren Bereichen der einzelnen Sonnensysteme fern. (»Diese atemberaubenden Schiffe, die die haben, haben wirklich die einfallslosesten Namen der ganzen Galaxis. Ich hatte einmal mit einem von denen zu tun. Es hieß ›Schiff Vierzehn‹.«) Ihre Zivilisation war Milliarden von Jahren alt, doch sie entwickelte sich in einer Geschwindigkeit, gegen das ein ›Schneckentempo‹ regelrecht rasant wirkte – für die Spezies der warmen Welten ging es schlichtweg unvorstellbar langsam voran.
    Ihre Heimat waren die Regionen außerhalb von Solar-Singularitäten, und so war es ein Outsider gewesen, der zu Anbeginn der Zeit den Hyperraum entdeckt und den Hyperraum-Shuntantrieb perfektioniert hatte. Dadurch, dass diese Technologie dann an die Menschenkolonie auf We Made It verkauft worden war (»Aber leider nicht an einen meiner Verwandten«), hatten die Outsider indirekt die Menschheit vor der Versklavung durch die Kzinti gerettet. Aus Gründen, die nur sie selbst kannten, reisten die Outsider ausschließlich durch den Normalraum.
    Nicht zum ersten Mal dachte Sigmund: Wenn Beo nur halb so gut schreiben könnte wie er erzählt, hätte Ander bei dieser ganzen Sache

Weitere Kostenlose Bücher