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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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begriffen.«
    »Also stecken deiner Meinung nach Menschen dahinter«, schlussfolgerte Carlos.
    Beo wirkte sehr unglücklich. »Jepp. Falls es sich um Piraten handelt, dann sind es Menschen.«
     
    Auf dem Massendetektor wurde die schmale Linie, die Sol anzeigte, länger und länger. Beo übernahm jetzt wieder ganz die Steuerung des Schiffes. So angespannt er auch wirkte, er hatte immer noch genug Energie, mithilfe seiner Füße eine Zigarette nach der anderen zu rauchen.
    Als die Hobo Kelly in die Oortsche Wolke vorstieß, standen sie zu dritt auf der Brücke. Nur noch zwölf Stunden, bis sie in den Normalraum zurückkehren würden. Dann noch zehn. Fünf. Eine.
    Plötzlich fragte Beo: »Carlos, wie groß genau müsste eigentlich eine Masse sein, die uns verschwinden lässt?«
    Das Genie zögerte keine Sekunde. »Planetengröße. Mars oder größer. Ansonsten hängt es davon ab, wie hoch ihre Dichte ist. Falls sie hoch genug ist, kann die Masse geringer sein und immer noch ausreichend, um uns aus dem Universum zu schleudern. Allerdings müsstest du sie im Massendetektor sehen können.«
    »Nur für einen Augenblick … und selbst dann, wenn sie ausgeschaltet ist. Was, wenn jemand einen gigantischen Gravitationsgenerator aktiviert, während wir ihn passieren?«
    »Wozu? Sie könnten das Schiff nicht ausrauben. Wo bleibt der Profit?«
    »Aktien zum Beispiel.«
    Sigmund schüttelte den Kopf. Das hatten sie doch alles schon besprochen! Versuchte Shaeffer sie gerade jetzt, in diesem entscheidenden Moment, etwa abzulenken? »Die Kosten für eine derartige Operation wären gewaltig. Keine Piratengruppe hätte genügend Kapital zur Hand, um daraus anderweitig Profit schlagen zu können. Vielleicht die Puppenspieler, aber sonst?«
    Die lange Linie, die Sol anzeigte, erreichte jetzt fast schon die Oberfläche des Massendetektors. »Noch zehn Minuten bis zum Rücksturz in den Normalraum«, verkündete Beo.
    Und plötzlich geriet das Schiff gewaltig ins Schlingern.

 
KAPITEL 32
     
     
    »Anschnallen!«, brüllte Beo. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er die Instrumente des Hyperraumantriebs an.
    Sigmund blickte sich ebenso ungläubig um. Der Hyperraummotor nahm überhaupt keine Energie mehr auf. Kein einziges der Instrumente zeigte noch irgendetwas Sinnvolles an. Es sei denn …
    Beo war genau der gleiche Gedanke gekommen. Er aktivierte die Sichtfenster, die für die Fahrt durch den Hyperraum bislang abgedunkelt gewesen waren. Die Displays sprangen an und zeigten ein Sternenpanorama.
    Aus irgendeinem Grund befanden sie sich wieder im Normalraum.
    »Futz! Sie haben uns erwischt!« Carlos klang weder verängstigt noch wütend, sondern nur ehrfürchtig.
    Das verborgene Steuerfeld! Warum streckte Beo die Hand danach aus? »Warten Sie!«
    Beo legte den roten Schalter trotzdem um. Plötzlich erschauerte das Schiff, als Explosivbolzen abgesprengt wurden. Ein riesiger Lichtfleck erschien auf dem Radarschirm; langsam wurde er wieder kleiner.
    Dieser Lichtfleck stellte einen Großteil ihres Schiffes dar: ein falscher Rumpf – ihre Tarnung. Jeder, der sie jetzt beobachtete, würde eine General-Products-Zelle Mark Zwo sehen, die vor Waffen nur so starrte. Sigmund fluchte in jeder Sprache, die er beherrschte.
    Shaeffer kannte diese alten Worte nicht, oder sie machten ihm zumindest nichts aus. Er aktivierte den Haupt-Fusionsantrieb und regelte die Energiezufuhr auf ihr Maximum.
    Sigmunds Finger verkrampften sich um die Lehnen seiner Liege, bis die Knöchel weiß hervortraten. »Shaeffer, Sie verdammter Idiot! Sie Feigling!« Oder ›Verräter‹? Auch das war eine Möglichkeit. Wie hatte Sigmund auch nur in Erwägung ziehen können, diesem Mann zu vertrauen? »Wir fliehen, ohne zu wissen, wovor! Jetzt wissen die genau, wer wir sind! Wie groß ist die Chance, dass sie uns jetzt noch verfolgen? Dieses Schiff wurde zu einem ganz bestimmten Zweck gebaut, und Sie haben alles ruiniert!«
    »Ich habe Ihre speziellen Instrumente aktiviert«, entgegnete Shaeffer aufreizend ruhig. »Warum sehen Sie nicht nach, was es dort draußen gibt?«
    Dort draußen befanden sich Schiffe. Sigmund erhielt eine Nahaufnahme von ihnen: drei Raumschlepper in Belter-Bauweise. Sie sahen aus wie übergroße, fette fliegende Untertassen, ausgestattet mit überdimensionierten Antrieben und leistungsstarken elektromagnetischen Generatoren. Asteroidenschlepper. Mit deren gewaltigen Antrieben würden sie die Hobo Kelly möglicherweise sogar einholen können –

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