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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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verborgenen Waffensysteme befanden. Sofort eilte Sigmund wieder auf die Brücke.
    Shaeffer blickte auf. »Ich dachte, Sie schlafen.«
    Ich kann nur denken, dass du das angenommen hast, verkniff sich Sigmund. »Ich konnte nicht schlafen.« Er deutete auf das nun freiliegende Steuerfeld. »Kommen Sie, wir gehen durch, was wir hier alles haben.«
    Und sie hatten viel. Einen gewaltigen Röntgenlaser. Kleine Laserkanonen, auf verschiedene Frequenzen eingestellt. Vier selbstlenkende Fusionsbomben. Ein verborgenes Teleskop, so leistungsstark, dass sich das Teleskop, mit dem das Schiff ›offiziell‹ ausgestattet war, dagegen wie der Sucher einer Handkamera ausnahm. Und nichts davon konnte man von außen erkennen.
    Shaeffer zündete sich eine Zigarette an. »Ich weiß nicht, ob ich jetzt beruhigt oder verängstigt sein sollte. Wogegen glauben Sie denn kämpfen zu müssen?«
    Sigmund lächelte. »Gegen alles, was da ist, Shaeffer. Gegen alles, was da ist.«
     
    Sie unterhielten sich über Kunst und Literatur, über die Orte, die sie schon aufgesucht hatten, und über zahllose andere Themen. Sie stellten endlose Mutmaßungen darüber an, was wohl für das Verschwinden der Schiffe verantwortlich sein mochte. Das war völlig unproduktiv; Sigmund wusste kein bisschen mehr als zu Beginn dieser Fahrt. Er erwähnte auch Carlos’ beeindruckendes Unterwasserhaus – was Carlos im Gegenzug dazu brachte, sich nach Feather zu erkundigen. Diese Wunde schmerzte noch immer; rasch wechselte Sigmund das Thema.
    Als Carlos und Beo sich unbeobachtet wähnten, sprachen sie auch über Sharrol Janss und über den kleinen Jungen und das Mädchen, die Beo adoptieren wollte – deswegen war es ihm ja auch so wichtig, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen. Während der heimlichen Beobachtung seiner Reisegefährten hatte Sigmund Holos der beiden Kinder gesehen. Louis und Tanya waren wirklich süß.
    ›Beo‹, nicht mehr Shaeffer. Sigmund saß alleine in seiner Kabine und gestand sich endlich die Wahrheit ein. Er verlor allmählich seine Distanziertheit. Und sie würden noch zwei weitere Wochen miteinander verbringen, bevor sie das Solsystem erreichten.
    Beo konnte überall im Universum Kinder haben, nur nicht auf der Erde – doch die Frau, die er liebte, war eine Flatphobikerin reinsten Wassers. Sharrol konnte die Erde einfach nicht verlassen. Und auch wenn Beo das noch nicht begriffen zu haben schien: Sein Freund Carlos liebte diese Frau ebenfalls.
    Die Vertraulichkeit, die sich allmählich einstellte, beruhte auf Gegenseitigkeit. Kurz spielte Beo auf das eine Mal an, da General Products wirklich für einen Garantiefall einer GP-Zelle hatte zahlen müssen, doch dann wechselte er schnell das Thema.
    »Habe ich Ihnen jemals erzählt, wie ich damals auf Gummidgy dieses …?«
    »Richtig. Das war während Ihres Ausflugs mit Elephant, ’48«, fiel ihm Sigmund ins Wort. Erste Lektion der Verhörtechniken: Immer so tun, als wisse man mehr, als man tatsächlich weiß. »Als Ihre GP-Zelle sich einfach aufgelöst hat.«
    »Seine Freunde nennen ihn ›Elephant‹«, gab Beo kühl zurück. »Ich glaube nicht, dass Sie in diese Kategorie fallen.« Dann hatte er die Gummidgy-Geschichte fortgesetzt.
    Und um der Wahrheit die Ehre zu geben: Die Geschichte war wirklich interessant.
    Niemand erwähnte die Unruhen auf der Erde, und dafür war Sigmund immens dankbar. Das Thema war einfach zu schmerzhaft – für jeden von ihnen in seiner ganz persönlichen Art und Weise. Ich bin ebenso ein Opfer der Fruchtbarkeitsgesetze wie Beo. Er musste an Feather denken, und dann an seine eigenen Probleme. Manchmal war das Universum einfach unmenschlich.
    Vor allem, wenn seine neuen Freunde immer noch die Hauptverdächtigen waren, zumindest, was die geheime Kollaboration mit den Puppenspielern betraf.
    Bis zu seiner nächsten Wache dauerte es nicht mehr lange. Er gab den Versuch auf, noch etwas Schlaf zu finden, und ging auf die Brücke; dort saßen Carlos und Beo und sprachen wieder über die Kinder. Als Sigmund die Brücke betrat, verfielen sie in Schweigen.
    »Hi Sigmund«, begrüßte Carlos ihn.
    »Die Herren.« Aus reiner Gewohnheit warf Sigmund einen Blick auf den Massendetektor. Nichts in der Nähe. »Was sind die Gesprächsthemen für diese Wache?«
    »Beos Geschichten«, erklärte Carlos. »Davon hat er tausende auf Lager.«
    Tatsächlich hatte Beo am weitaus meisten erzählt. Schon sonderbar: Sigmund hatte überhaupt nicht das Bedürfnis, diesen Mann zu

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