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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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niemals auch nur einen Fuß in die Tür bekommen.
    »Beo?«, fiel ihm Carlos neugierig ins Wort. »›Sternsamen‹?«
    »Dazu komme ich ja gleich. Über die Outsider wissen wir nicht allzu viel. Zu den wenigen Dingen, die wir über sie wissen, gehört allerdings, dass sie einen Großteil ihrer Zeit damit verbringen, nach Sternsamen zu suchen.« Jetzt strahlte Beowulf über das ganze Gesicht. »Riesige Lebewesen, ungefähr zwei Kilometer im Durchmesser. Sie beschreiben langsame Wanderzyklen vom Rand der Galaxis zum Zentrum und wieder zurück.
    Also, wir reden hier von zwei Kilometern, solange die zusammengerollt sind. Auf dem Weg nach Gummidgy ist unser Schiff an einem Sternsamen vorbeigekommen. So ein Sternsamen besteht vor allem aus einem hauchdünnen Segel, das ganz eng zusammengerollt ist. Und jetzt stellen Sie sich vor, wie das aussieht, wenn dieses Segel, das in Wirklichkeit tausende von Kilometern groß ist, sich langsam entfaltet. Vier muskulöse Stränge verbinden dieses Segel mit dem winzigen Kern in der Mitte. Und jetzt stellen Sie sich vor, wie dieses gewaltige, silbrige Segel, leuchtend wie ein Spiegel, das Sonnenlicht einfängt …«
    Vor seinem geistigen Auge sah Sigmund wirklich diesen Sternsamen. Er war wunderschön.
    Ja, wenn Beo nur halb so gut schreiben könnte wie er redete, dann hätte er tatsächlich niemals Ander gebraucht.
     
    Carlos und Beo waren einander rein zufällig begegnet. Beo hatte gerade zur Erde zurückkehren wollen, doch der Captain des Passagierraumers hatte es vorgezogen, nach Jinx auszuweichen, als sich dem zu stellen, was dort im Solsystem Raumschiffe fraß.
    Ein ›Zufall‹ wäre damit schon erklärt – das war doch wenigstens ein Anfang.
    Andererseits hätte Gregory Pelton den Captain dieses Raumkreuzers mühelos bestechen können. Die Kosten dafür würde Pelton höchstwahrscheinlich noch nicht einmal bemerken.
    Es war schon fast der Zeitpunkt gekommen, aus dem Hyperraum zurückzukehren. Plötzlich wurden ihre Gespräche, die sonst wirklich alle nur erdenklichen Themen streiften, deutlich fokussierter. Piraten, Schiffsfresser, bislang unkartografierte dunkle Sterne – auf einmal wurden diese Theorien zu etwas anderem als nur intellektuelle Spielereien.
    »Im Grunde genommen bleiben nur drei Möglichkeiten«, entschied Beo plötzlich. »Kzinti, Puppenspieler oder Menschen.«
    Carlos brach in schallendes Gelächter aus. »Puppenspieler? Puppenspieler hätten niemals den dazu nötigen Mumm!«
    »Ich rechne sie trotzdem mit ein, weil sie vielleicht Interesse daran haben könnten, die interstellaren Aktienmärkte zu manipulieren. Also: Unsere hypothetischen Piraten haben de facto ein Embargo verhängt, sodass das ganze Solsystem jetzt vom Rest der Galaxis abgeschnitten ist. Die Puppenspieler besitzen das Kapital, um an den Börsen daraus ihren Vorteil zu ziehen. Und sie brauchen das Geld. Für ihre Flucht aus der Milchstraße.«
    Das war die erste Theorie, die für Sigmund auch nur ansatzweise Sinn ergab. Er selbst hatte ähnliche Gedanken gehegt – damals, als das plötzliche Verschwinden der Puppenspieler den Markt hatte zusammenbrechen lassen. Damals war Beo ebenfalls involviert gewesen … und Carlos vielleicht auch?
    Doch Carlos nahm Beo diese Argumentation nicht ab. »Die Puppenspieler sind schon von ihrer Philosophie her feige.«
    »Das ist korrekt«, stimmte Beo ihm zu. »Die würden es niemals riskieren, die Schiffe auszurauben oder auch nur in deren Nähe zu kommen. Was aber, wenn sie eine Möglichkeit besitzen, sie aus der Entfernung verschwinden zu lassen?«
    Jetzt lachte Carlos nicht mehr. »Das wäre einfacher, als sie aus dem Hyperraum zu stoßen und dann zu berauben. Sie brauchten nicht einmal mehr dazu als einen ziemlich großen Gravitationsgenerator … und wir wissen nicht annähernd, wozu Puppenspieler-Technologie imstande ist.«
    Also hatte Shaeffer plötzlich eine plausible Erklärung für diese Ereignisse, ohne dass er neue Informationen gleich welcher Art erhalten hätte. Hatte er dieses Wissen die ganze Fahrt über bewusst zurückgehalten? »Halten Sie das für möglich?«, fragte Sigmund nach.
    Beo nickte. »Vielleicht. Das Gleiche gilt übrigens für die Kzinti. Sie sind wild genug. Das Dumme ist nur, falls wir jemals herausfinden, dass sie dahinter stecken, würden wir ihnen die Hölle unter den Füßen heiß machen. Die Kzinti wissen das, und sie wissen auch, das wir sie schlagen können. Sie brauchten lange genug, aber sie haben es schließlich

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