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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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rotierte.
    »Ich glaube, wir haben die Bewohner dieser Welt mehr zu fürchten als ihre Lieblingstiere«, prophezeite der Kzin. »Deswegen müssen wir auch alles mitnehmen, was sich als Waffe gebrauchen läßt. Ich schlage vor, daß ich zum Führer dieser Expedition ernannt werde, bis wir diese Kunstwelt wieder verlassen!«
    »Ich besitze den Tasp!« rief Nessus sofort.
    »Ich erwähnte schon einmal, daß ich kein schlechtes Gedächtnis habe, Nessus. Ich betrachte Ihren Tasp als absolutes Veto. Ich würde es an Ihrer Stelle nicht zu oft einlegen.« Der Kzin ragte über ihnen wie ein Turm auf - eine halbe Tonne geballter Kraft, mit orangefarbenem Fell überzogen, mit nadelscharfen Zähnen und Krallen. »Wir sitzen alle im gleichen Boot. Denken Sie nur an unsere Lage. Man hat uns angegriffen. Unser Schiff ist zur Hälfte zerstört. Wir müssen unbekanntes Territorium überfliegen, ohne zu ahnen, wohin uns die Reise führt. Die Macht der Baumeister dieser Welt war einmal unvorstellbar groß. Sind die Bewohner dieses Planeten immer noch so machtvollkommen wie Götter? Oder haben sie heute nichts Besseres mehr aufzuweisen als Speere und Pfeile mit Knochenspitzen?«
    Der Kzin schüttelte die mächtigen Pranken.
    »Vielleicht verfügen sie über Konversionsstrahlen, über Verwandlungsgeräte, mit dem sie -« der Kzin blickte sich um und schüttelte sich »- diesen unglaublichen Artefakten gebaut haben!«
    »Ich besitze den Tasp«, flötete Nessus zum zweitenmal. »Ich führe die Expedition!«
    »Sind Sie bisher mit dem Ergebnis Ihrer Expedition zufrieden?« fragte der Kzin spöttisch. »Ich will Sie nicht beleidigen. Aber Sie müssen mir das Kommando übertragen. Von uns vieren bin ich der einzige, der militärisch ausgebildet ist.«
    »Schieben wir die Entscheidung vorläufig auf«, schlug Teela vor. »Vielleicht müssen wir gar nicht kämpfen.«
    »Richtig«, stimmte Louis ihr zu. Ein Kzin als Anführer war nicht ganz nach seinem Geschmack.
    »Nun gut. Aber wir müssen die Waffen mitnehmen!«
    Sie nickten schweigend und beluden die Flugräder.
    Sie mußten noch andere Geräte einladen, nicht nur Waffen. Campingausrüstung, Geräte zum Testen und Aufbereiten von Nahrungsmitteln, Ampullen mit Vitaminen und anderen Additiven, tragbare Luftfilter .
    Dazu gehörten auch Fernmeldegeräte, die ein Mensch oder ein Kzin oder ein Puppetier um den Hals tragen konnte. Sie waren ziemlich sperrig und unbequem.
    »Weshalb nehmen wir denn diese Dinger mit?« erkundigte sich Louis. Denn der Puppetier hatte ihnen bereits die Sprechanlage in ihren Flugrädern erklärt.
    »Eigentlich waren sie dafür vorgesehen, mit dem Autopilot der Liar
    Verbindung aufzunehmen, damit wir im Notfall das Raumschiff nachholen konnten.«
    »Und wozu brauchen wir sie jetzt?«
    »Als Übersetzer, Louis. Wenn wir vernunftbegabten Wesen begegnen, was wahrscheinlich ist, brauchen wir den Autopilot als Dolmetscher für uns.«
    »Aha.«
    Als sie mit dem Beladen fertig waren, blieb immer noch eine Menge Ausrüstung im Rumpf der Liar zurück, doch sie war nutzlos: Anzüge für den freien Fall im Vakuum; die Druckanzüge, Ersatzteile für Maschinen, die das Verteidigungssystem der Ringwelt in Dampf verwandelt hatten. Sie hatten auch nur die Luftfilter eingepackt, weil sie nicht schwerer und sperriger waren als Taschentücher, auch wenn sie sie eigentlich gar nicht benötigten.
    Louis war müde zum Umfallen. Er stieg aus dem Flugrad, blickte sich um und fragte sich, ob er etwas vergessen habe. Er sah, daß Teela senkrecht hinauf in den Himmel starrte, und sogar durch den trüben Nebel der Erschöpfung bemerkte er ihr Entsetzen.
    »Es ist nicht gerecht«, murmelte sie, »es ist immer noch Mittag!«
    »Keine Panik. Hier gibt .«
    »Louis! Wir haben sechs Stunden ununterbrochen gearbeitet! Ich weiß das! Wie kann es jetzt immer noch Mittag sein?«
    »Mach dir deswegen keine Sorge. Die Sonne geht nicht unter, hast du das vergessen?«
    »Sie geht nicht unter?« Ihre Hysterie endete so abrupt, wie sie begonnen hatte. »Oh! Natürlich geht sie nicht unter.«
    »Wir müssen uns nur daran gewöhnen. Schau noch einmal hinauf; schiebt sich da nicht ein viereckiger Schatten vor die Sonne?«
    Tatsächlich sah die Sonne jetzt aus, als würde sie an einer Seite angeknabbert. Dann, während sie zusahen, schob sich der Schatten immer weiter vor die Sonne.
    »Wir sollten gleich starten«, sagte der Kzin. »Wäre nicht ratsam, im Dunkeln auf dem Boden zu bleiben.«

11. Die

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