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Riptide - Mörderische Flut

Riptide - Mörderische Flut

Titel: Riptide - Mörderische Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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bärtiges Gesicht hinter dem Fenster verzog sich zu einem breiten Grinsen, aber als er Bonterre näher betrachtete, fielen seine Mundwinkel so rasch wieder nach unten, daß es fast komisch wirkte. »Isobel!« rief er und stürzte hinaus auf die Beobachtungsplattform. »Sie sind ja vollkommen durchnäßt. Und Ihr Gesicht ist ganz blutig!«
    »Kümmern Sie sich nicht drum«, sagte Bonterre. Sie legte die Öljacke ab, schlüpfte aus den nassen Pullovern und wrang sie aus.
    »Was ist denn geschehen?«
    Bonterre sah ihn an und fragte sich, wieviel sie ihm sagen konnte. »Unser Boot ist untergegangen«, erwiderte sie schließlich
    »Großer Gott. Wie ist denn das passiert? Hätte denn nicht…«
    »Das erkläre ich Ihnen später«, unterbrach sie ihn und zog sich die nassen Sachen wieder über. »Haben Sie Malin gesehen?«
    »Dr. Hatch?« fragte Rankin. »Nein.« Von einer der Arbeitsstationen war ein leises, piepsendes Geräusch zu hören, und Rankin eilte zurück in den Kontrollraum. Bonterre folgte ihm. »Hier geschehen in letzter Zeit ziemlich merkwürdige Dinge«, meinte er. »Das Team unten im Schacht hat kurz vor sieben Uhr die Eisenplatte über der Schatzkammer freigelegt, und dann hat Neidelman die Arbeiter wegen des Sturmes von der Insel geschickt. Ich mußte bleiben, um Magnusen bei der Überwachung des Hauptsystems abzulösen. Dabei funktioniert so gut wie nichts mehr: Die Generatoren sind kaputt, und die Batterien können nicht die gesamte Stromversorgung aufrechterhalten. Seit auch noch ein Blitz in den Netzwerkverteiler eingeschlagen hat, sind fast alle Nachrichtenverbindungen ausgefallen. Man kann die Leute unten im Schacht nicht mehr erreichen.«
    Bonterre trat in die Mitte des Kontrollraums und blickte durch das Glasfenster im Boden nach unten. Die Wassergrube war dunkel bis auf die Notbeleuchtung an der Leiterkonstruktion und einen schwachen Lichtschein, der von tief unten heraufdrang. »Wer ist denn jetzt in der Grube?« fragte sie.
    »Nur Neidelman und Magnusen, soviel ich weiß. Solange die Monitore noch funktionierten, habe ich jedenfalls niemand anderen bei ihnen gesehen. Seit die Generatoren nicht mehr laufen, haben auch die Überwachungskameras den Geist aufgegeben.« Er deutete auf ein paar dunkle Bildschirme.
    Bonterre starrte noch immer hinab auf das fahle Licht am Boden der Grube. »Und wo ist Streeter?«
    »Seit der Demonstration heute nachmittag habe ich ihn nicht mehr gesehen.«
    Bonterre trat einen Schritt zurück. »Hat Neidelman die Schatzkammer schon ausgeräumt?«
    »Wie ich schon sagte, ich bekomme seit geraumer Zeit keine Videobilder mehr. Alles, was mir bleibt, sind die Instrumente. Zumindest das Festkörpersonar liefert jetzt, da der ganze Schlamm aus dem Schacht geräumt wurde, sehr viel klarere Signale. Ich versuche gerade, einen Querschnitt…« Er verstummte.
    Bonterre verspürte eine leichte, kaum wahrnehmbare Vibration. Eine seltsame Angst stieg auf einmal in ihr hoch. Rasch lief sie zum Fenster und schaute hinaus zum Kofferdamm, der zwar arg ramponiert aussah, aber die stürmische See noch immer zurückhielt.
    »Was ist denn das?« flüsterte Rankin und starrte auf den Bildschirm des Sonars.
    »Spüren Sie auch dieses Zittern?« fragte Bonterre.
    »Spüren? Ich kann es auf dem Monitor sehen .«
    »Und was ist das?«
    »Keine Ahnung. Für ein Erdbeben sind die Ausschläge zu gering.« Er tippte etwas auf der Tastatur ein. »Da, jetzt hat es wieder aufgehört. Ich würde sagen, daß irgendwo ein Stollen eingestürzt ist.«
    »Roger, Ich brauche Ihre Hilfe«, sagte Bonterre und holte den Geigerzähler aus seinem Nylonbeutel. »Kennen Sie sich mit so einem Gerät aus?«
    Rankin wandte den Blick nur kurz von seinem Monitor. »Was ist das?«
    »Ein Geigerzähler. Man braucht ihn für…«
    »Moment mal. Ein Geigerzähler? Natürlich weiß ich, wozu man so ein Ding braucht. Das hier ist ein ziemlich komfortabel ausgestattetes Gerät. Hat sicher eine Stange Geld gekostet. Wo haben Sie es denn her?«
    »Wissen Sie, wie man damit umgeht?«
    »Mehr oder weniger schon. Ich habe mal für eine Bergwerksgesellschaft gearbeitet, und da hatten wir es mit radioaktiver Pechblende zu tun. Die Geigerzähler, die wir damals zur Verfügung hatten, waren allerdings bei weitem nicht so luxuriös wie dieser.«
    Er nahm das Gerät, schaltete es an und tippte ein paar Zahlen auf der Tastatur ein. Ein dreidimensionales Gitternetz erschien auf dem Bildschirm. »Dieser Detektor hier« - er deutete auf den

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