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Riptide - Mörderische Flut

Riptide - Mörderische Flut

Titel: Riptide - Mörderische Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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arbeitet. Alles ist per Standleitung mit dem Computer im Basislager verbunden.«
    Neidelman sah noch einmal auf die Uhr. »Dr. Magnusen, ist die Funkstation klar?«
    »Ja, Kapitän Neidelman«, bestätigte die Ingenieurin und strich sich die kurzen schwarzen Haare zurück. »Die Übertragung zu allen fünf Bojen ist gut. Wir können jederzeit das Signal zur Sprengung geben.«
    »Ist Wopner in Island One?«
    »Ich habe ihn vor fünf Minuten angepiepst. Er müßte eigentlich jeden Augenblick eintreffen, wenn er inzwischen nicht schon dort ist.«
    Neidelman ging zu einer Konsole und schaltete das Funkgerät ein. »Orthanc an ›Naiad‹ und ›Grampus‹. Hören Sie mich?«
    Die Boote meldeten sich.
    »Gehen Sie auf Position. In zehn Minuten sprengen wir«, ordnete der Kapitän an.
    Hatch trat ans Fenster. Der Nebel hatte sich in einen dünnen Dunstschleier verwandelt, durch den er sehen konnte, wie die beiden Boote von der Pier ablegten und rasch Kurs hinaus aufs Meer nahmen. In einem Halbkreis um das Südende der Insel erkannte er die fünf Funkbojen, die mit ihren in der Sonne blinkenden Antennen die Eingänge zu den Flutstollen markierten. In jedem dieser Tunnels hatten die Taucher mehrere Kilo Semtex angebracht, die jetzt darauf warteten, per Funkbefehl gezündet zu werden.
    »Island One bitte melden«, sprach Neidelman ins Mikrofon des Funkgeräts.
    »Hier Wopner. Was gibt's?«
    »Sind die Überwachungssysteme online?«
    »Ja, alles in bester Ordnung«, antwortete Wopner, aber seine Stimme klang niedergeschlagen.
    »Gut. Sagen Sie mir sofort, wenn sich etwas ändert.«
    »Kapitän Neidelman, warum muß ich hierbleiben?« quengelte die Stimme. »Der Orthanc ist doch voll vernetzt, und Sie wollen die Pumpen ohnehin von Hand steuern. Alles, was Sie tun müssen, können Sie auch selber machen. Sie brauchen mich nicht, und ich müßte dringend an diesem verdammten Code weiterarbeiten.«
    »Ich will keine weiteren Überraschungen erleben«, entgegnete Neidelman. »Erst sprengen wir die Tunnels und pumpen die Wassergrube leer, dann können Sie wieder zu ihrem Tagebuch.«
    Unter dem Beobachtungsfenster bewegte sich etwas, und Hatch sah, daß es Streeter war, der zusammen mit einer Arbeitsgruppe am Pumpenschlauch in Position ging. Bonterre trat auf Neidelman zu. Ihre langen, halb trockenen Haare fielen ihr auf die Schultern herab wie ein dunkler Wasserfall.
    »Wie lange ist es noch bis zum Beginn des Feuerwerks?« fragte sie.
    »Fünf Minuten.«
    »Wie aufregend! Ich liebe es, wenn es kracht«, sagte sie und zwinkerte Hatch zu.
    »Dr. Magnusen, würden Sie das System bitte noch einmal überprüfen«, bat Neidelman.
    »Wird gemacht, Sir.« Sie betätigte ein paar Knöpfe und Schalter. »Alles im grünen Bereich. Funksignale okay. Die Pumpen sind gestartet und befinden sich im Leerlauf.«
    Rankin winkte Hatch herbei und deutete auf einen Bildschirm. »Das wird Sie interessieren«, meinte er.
    Der Monitor zeigte einen Querschnitt der Wassergrube, die bis zu einer Tiefe von dreißig Metern mit Markierungen im Abstand von jeweils einem Meter versehen war. In der Grube stand eine blaue Säule, die knapp unter dem Rand endete.
    »Es ist uns gelungen, einen kleinen Tiefenmesser in die Grube zu schaffen«, erklärte Rankin stolz. »Streeter hat gestern ein paar Taucher hinuntergeschickt, aber sie kamen nicht weiter als bis zur Zehn-Meter-Marke, dann war der Schacht mit Schutt versperrt. Sie glauben ja nicht, was da für ein Gerumpel drin liegt.« Er wandte sich wieder dem Monitor zu und deutete auf die blaue Säule. »Das hier ist der Wasserstand. Auf diesem Bildschirm können wir genau beobachten, wie er sinkt.«
    »Achtung, an alle Stationen«, sagte Neidelman. »Wir werden jetzt eine Ladung nach der anderen zünden.« Im Beobachtungsturm wurde es still.
    »Ladung eins bis fünf scharf«, sagte Magnusen mit konzentrierter Stimme, während ihre kurzen Finger eine Reihe von Schaltern umlegten.
    »Zehn Sekunden«, murmelte Neidelman.
    Die Spannung stieg.
    »Ladung eins auslösen.«
    Hatch blickte hinaus aufs Meer. Einen Augenblick lang war alles still, dann erhob sich eine gewaltige Fontäne aus dem Ozean, in deren Inneren eine orangefarbene Flammensäule loderte. Einen Augenblick später ließ die Druckwelle die Fenster des Beobachtungsturms erbeben. Der Knall der Explosion lief über das Wasser, und nach dreißig Sekunden antwortete ihm das leise Echo von den Bergen auf dem Festland. Inzwischen hatte sich der Geysir in einer

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