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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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war es falsch und ich habe die Prügel verdient, aber ich werde mich nicht bei dem Dreckskerl entschuldigen und es ist kein Grund, mich zu fesseln. Seid ihr total übergeschnappt?“
    „Gefesselt bist du aus einem anderen Grund“, sagte ich düster.
    Er funkelte mich an und langsam fiel der Schatten der Erkenn t nis über sein Gesicht. „Was soll das heißen?“, fragte er und schluckte trocken.
    „Hör auf , mich zu verarschen, Tommy. Wer ist Troja?“
    Er schloss die Augen, zog die Beine an und schwieg. Ich nickte bedächtig, denn ich hatte nichts anderes erwartet und sah zum Zeltei n gang, von wo ich ein Geräusch gehört hatte. James stand dort mit verschränkten Armen, bereit zum Eingreifen und ich war sicher, er hatte schon eine Weile zugehört, und kein Wort verstanden. Ich verließ das Zelt und zog den Reißverschluss zu. Ein A r beiter wurde davor postiert und bekam die Anweisung vorerst niemanden hinein oder hinaus zu lassen. Wir gingen zum Küche n zelt, von wo aus wir das von Tommy im Auge behalten konnten. Auf dem Weg erzählte ich James kurz von Tommys Meinung über uns und dass er über Troja nicht zu sprechen bereit war.
    „Du liebe Zeit, er hat uns dabei zugesehen?“, rief er entsetzt.
    Das schien ihn am meisten zu treffen, was mich belustigte. Doch irgendwo tief in meinem Innern bahnte sich etwas an, was ich nicht benennen konnte.
    „Na ja, in einem von innen beleuchteten Zelt werfen Menschen Schatten, aber ich denke der Spaß war vorbei als wir flach auf dem Boden lagen, also würde ich mir nicht allzu viele Sorgen machen.“
    James nickte, wenig überzeugt, und meinte, dass er es bedauere, kein Deutsch zu sprechen. „Deutsch ist eine seltsame Sprache“, sagte er. „Ich hörte nur kehl i ge Laute. Wie kann man so etwas verstehen?“
    „Da solltest du mal Schweizer Deutsch hören“, erwiderte ich und ließ mich im Küchenzelt auf einen Stuhl fallen.
    Vielleicht lag es an einer plötzlichen Kreislaufschwäche, die mein Blut aufschäumte, meinen Atem beschleunigte und mir den Brus t korb einengte. Max betrat das Zelt und setzte sich, während James einen Teller mit Frühstück vor mich hin stellte. Ich griff nach einem Stück Brot und kaute appetitlos darauf herum, in der Hof f nung der erhöhte Blutzuckerspiegel würde meine innere Unruhe dämpfen. Max musterte mich.
    „Du weißt wirklich nicht wer Troja sein könnte?“
    Ich stierte vor mich hin und seine Worte drangen wie durch e i nen Sandsturm an meine Ohren. Noch immer kreiste Adrenalin durch meine Adern und in den hintersten Winkeln meiner Seele breitete sich nackte Angst aus. Es war nur eine dumpfe Verm u tung, aber etwas Bedrohliches näherte sich, ich spürte es wie ein Barometer das Tiefdruckgebiet.
    „Sie hat keine Ahnung“, antwortete James an meiner Stelle und b e trachtete mich mit gerunzelter Stirn.
    „Ich mache mir Sorgen“, fuhr Max mit leiser Stimme fort, um niemand sonst zu beunruhigen. „Wenn jemand scharf auf die Strahlenquelle ist, dann wird er wahrscheinlich vor nichts zurüc k schrecken , um sie zu bekommen.“
    Das war es. Das war der Grund für meine Angst und plötzlich brach es aus mir heraus und ich schlug zitternd die Hände vors G e sicht. James ließ sein Besteck fallen und kniete sich vor mich. Er nahm mich in die Arme und ich weinte hemmungslos seine Schulter nass. Sanft strich er mir über den Rücken und flüsterte beruhigende Worte. Die Bedrohung saß mir im Nacken und ich konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass wir alle in höchster G e fahr waren. Nie zuvor hatte ich Visionen oder Wahrträume, umso erschreckender war die ungewohnte Gewissheit, etwas Schreckl i ches würde geschehen.
    Allmählich bekam ich meinen Körper in den Griff, konzentrierte mich auf ruhiges Atmen, doch die Angst steckte in meinen Kn o chen. Dankbar nahm ich ein von Max gereichtes Papiertaschentuch entgegen und schnäuzte meine Nase. Kadir murmelte unve r ständliche Worte. Er reichte mir ein kleines Glas, in dem ich einen starken Schnaps vermutete. Mit noch immer zittrigen Händen kippte ich ihn ab, während James mir aufmunternd zunickte. Das Zeug schmeckte süßlich, brannte wie die Hölle in meiner Speis e röhre und verätzte mir den M a gen, doch es tat gut und danach ging es mir besser.
    Das Gefühl der absoluten Gewissheit wurde nebulös und kroch in den Bereich meines Bewusstseins, in den sich schlimme Träume z u rückziehen mögen, während man bei Tag vergeblich versucht , sich an sie zu erinnern. Schon in

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