Riskante Liebe
zusammenwuchsen, verspürte ich ein ziehendes Pochen. Ich wollte nicht mehr vor ihm weglaufen, wünschte mir, er würde mich ewig so halten und sehnte mich nach weiteren Berührungen von ihm. Das war allerdings wegen des Stocks, auf den er sich immer noch abstützte, schlecht möglich.
Ich hob den Kopf und sah ihm in die dunkel gewordenen Augen. Sie zeigten allerdings keine Spur von Zorn oder Ärger. Ich erblickte in ihnen dasselbe Begehren, welches ich verspürte. Und ich wich erschrocken zurück, als ich etwas Hartes an meinem Bauch wahrnahm, etwas, das sich regte und größer wurde. Im gleichen Moment wusste ich, was es war. Sein Samenspender – der Teil eines Männerkörpers, der für Frauen gefährlich war. Ich zog scharf die Luft ein und wich unwillkürlich einen Schritt zurück, was ich sofort bereute.
Sein Gesicht verfinsterte sich, er ließ mich rasch los, drehte sich, so schnell es ging, auf seinen Stock gestützt um und ging nach draußen. Verwirrt stand ich einen Moment lang vor meinem Schlafplatz. Heftiges Bedauern durchflutete mich. Warum war ich ausgewichen? Dachte ich wirklich, er würde mir wehtun? Ich hatte gehandelt, ohne nachzudenken, da ich von klein auf vor Männern gewarnt worden war. Ich hatte ihn mit meiner Reaktion enttäuscht. Unschlüssig trat ich von einem Bein auf das andere. Was sollte ich nun machen? Ihm folgen und erklären, was in mir vorging? Am Schatten erkannte ich, dass er sich draußen an der Feuerstelle hingesetzt hatte.
Ich griff nach meinem Oberteil, wickelte es mir fest um meine Brüste und bemerkte dabei erstaunt, dass meine Brustwarzen hervorstanden und beinahe schmerzhaft hart geworden waren. Dann verließ ich entschlossen die Höhle. Er hatte sich auf einem der großen Steine vor der erloschenen Feuerstelle niedergelassen und war gerade dabei, die auf den Boden gefallenen Felle aufzuheben und auszuschütteln. Als ich vor ihn hintrat, blickte er auf. Erleichtert erkannte ich, dass er nicht böse, eher ein wenig traurig und unsicher wirkte. Ich überlegte, wie ich ihm meine zwiespältigen Gefühle erklären konnte, als er zu sprechen begann:
» Veeria, ich wollte dir keine Angst machen und dir auch nichts antun. Weißt du, er«, er deutete mit seiner Hand zwischen seine Beine, »regt sich beim Anblick einer anziehenden Frau von selbst. Und als ich dich so dicht an mir gespürt habe, deine weiche Haut fühlte und deinen herrlichen Duft in der Nase hatte, musste ich mich sehr beherrschen, damit ich nicht mit dir schlafe. So nennt man das bei uns, wenn Mann und Frau sich paaren. Aber du warst noch nie mit einem Mann zusammen und hast verständlicherweise Angst davor.«
Rasch unterbrach ich ihn.
»Vor dir habe ich keine Angst. Findest du mich wirklich anziehend?«
Diesmal lachte er leise.
»Du weißt nicht, wie du aussiehst, oder? Nein, natürlich nicht. Vermutlich kennt ihr keine Spiegel und in einem Dorf voller Frauen ist das Äußere wahrscheinlich auch nicht wichtig. Du hast einen wundervollen Körper, bist an den richtigen Stellen wohlgerundet und dein Gesicht und das lange Haar sind ebenfalls dazu geeignet, in einem Mann Hitze hervorzurufen.«
Auf diese Worte hin schoss mir die Hitze in die Wangen. Ich wurde mutiger.
»Drake, könntest du mir nicht zeigen, was ein Mann mit einer Frau macht, wenn er sie begehrt? Du gefällst mir auch, ich bin gerne mit dir zusammen und eben hat deine Nähe dieses Kribbeln und die Schwäche in mir hervorgerufe n. Ich hatte ein wenig Angst, weil ich nicht wusste, was passieren würde. aber gleichzeitig habe ich mir gewünscht … , sehnte ich mich nach … , ich kann es nicht beschreiben. Ich wollte, dass du ganz nahe bei mir bleibst und mich anfasst. Vermutlich ist es das, was du als mit mir schlafen beschreibst.«
Zu meiner grenzenlosen Enttäuschung schüttelte er den Kopf.
«Nein, das darf ich nicht , Waldfee. So gerne ich es tun würde, es wäre verantwortungslos von mir. Ich könnte dir wehtun, noch schlimmer, du könntest ein Kind empfangen. Sie würden dir das Baby im Dorf wegnehmen und dich bestrafen. Ich könnte dir nicht beistehen, da ich so rasch wie möglich wieder zurück in meine Heimat möchte.«
Obwohl das, was er sagte, vernünftig und klug klang, traf es mich wie ein Hieb. Ein paar Lidschläge lang hatte ich vollkommen vergessen, dass er nicht auf Dauer hierblieb und zurück zu seinen Leuten wollte. Dann zuckte ein weiterer unangenehmer Gedanke durch mein Hirn. In meiner Kehle fühlte ich eine plötzliche
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