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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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aus.
    »Was überlegen Sie?«, fragte Louisa schließlich.
    Er lächelte leise, und seine Augen funkelten dunkel. »Dass Sie wirklich eine bemerkenswerte Frau sind.«
    »Oh.« Sie wusste nicht genau, wie sie das auffassen sollte. »Nun, Sie sind auch recht bemerkenswert, Sir.«
    »Wir passen gut zusammen, finden Sie nicht?«
    Ihr Herz tat einen Sprung. »Unsere Zusammenarbeit zahlt sich jedenfalls eindeutig aus.«
    Wieder schwieg er. Sie sah ihn nervös an.
    »Was überlegen Sie jetzt, Sir?«, fragte sie, als sie die Spannung nicht länger ertragen konnte.
    »Dass ich heute Nachmittag auf dem Heimweg vom Arden Square einige Pariser erworben habe.«
    Sie lief feuerrot an. »Verstehe.« Doch ihre Neugier war wie immer stärker. »Ähm, wo kauft man denn derartige Dinge?«
    »Dort, wo man auch Bücher kauft.« Sein Grinsen wurde breiter. »In einem Geschäft.«
    »Verstehe.« Sie runzelte verwundert die Stirn. »Es gibt tatsächlich Geschäfte, die sich auf derlei Dinge spezialisiert haben?«
    »Ja. Der betreffende Laden pries sie als ›der unverzichtbare und zuverlässige Begleiter für den diskreten Gentleman‹ an.«
    »Wirklich ausgesprochen interessant.«
    »Es überrascht mich, dass Sie sich gar keine Notizen machen.«
    »Eine ausgezeichnete Idee, Sir. Danke, dass Sie mich daran erinnert haben.« Sie steckte die Hand in den Muff.
    Er lachte leise, langte nach ihr und zog sie auf seinen Schoß.
    »Bevor Sie das tun, schlage ich vor, wir probieren eine meiner Neuerwerbungen aus«, sagte er, und seine Lippen waren nur Millimeter von den ihren entfernt. »Nur um festzustellen, ob sie ihren Zweck auch zur vollen Zufriedenheit erfüllen, versteht sich.«
    Eine Woge der Erregung erfasste sie. Sie berührte seine Wange mit ihrer behandschuhten Hand.
    »In einer Kutsche, Sir?«, flüsterte sie.
    »Warum nicht? Ich habe es aus berufenem Munde, dass Kutschen für verbotene Tête-à-têtes sehr beliebt sind.«
    Er zog die Rollos vor den Fenstern herunter. Warme, einladende Dunkelheit hüllte sie ein. Sein Mund presste sich auf den ihren, verlockend, drängend, fordernd.
    Sie streifte ihre Handschuhe ab und knöpfte dann sein Hemd auf.
    Die Pariser waren so gut, wie die Reklame es versprach.
    »Denken Sie nur, wie viel Zeit es spart, dass Sie Ihre Taschentücher nun nicht mehr so oft waschen und bügeln müssen«, bemerkte Louisa etliche Zeit später.

39
    »Es tut mir leid, Sie schon wieder zu behelligen, Louisa.« Roberta Woods schenkte Tee in einen klobigen Becher. »Aber Sie sagten, Sie wollten über alle interessanten Neuigkeiten bezüglich Mr. Hastings und seiner Besuche im Phoenix House auf dem Laufenden gehalten werden.«
    »Das stimmt, Roberta, bitte, Sie müssen sich doch nicht entschuldigen. Ich habe mich gefreut, Ihre Nachricht zu erhalten.« Louisa holte Notizbuch und Bleistift aus ihrem Muff und legte sie auf den Tisch. »Was haben Sie erfahren?«
    Sie saßen in der winzigen Wohnstube im ersten Stock des kleinen Hauses in der Swanton Lane. Es war Nachmittag und im Moment alles ruhig. Die Prostituierten ließen sich selten vor Einbruch der Dunkelheit sehen. Das gedämpfte Scheppern von Töpfen und Pfannen hallte von der Küche herauf, wo die Köchin und ihre Gehilfinnen mit den Vorbereitungen für das Abendessen beschäftigt waren.
    Roberta war eine starke, vitale Frau, die vom Eifer und der Entschlossenheit der geborenen Sozialreformerin durchdrungen war. Sie stellte die Becher auf den Tisch und setzte sich Louisa gegenüber. ’
    »Eine Frau, die angibt, ihr Name sei Daisy, kam kurz vor Morgengrauen aus dem Phoenix House hierher«, berichtete sie. »Das arme Ding sah schrecklich aus. Vor ein paar Tagen hat einer der Freier sie fast zu Tode geprügelt.«
    »Gütiger Himmel. Brauchte sie einen Arzt?«
    »Sie lehnte es ab, zu einem zu gehen. Sie meinte, sie könne ihn nicht bezahlen. Ich sagte ihr, dass unsere Einrichtung das Arzthonorar übernehmen würde, aber sie blieb bei ihrer ablehnenden Haltung. Ich konnte sehen, dass sie fürchterliche Angst hatte.«
    »Vor dem Mann, der sie zusammengeschlagen hatte?«
    »Nein, das ist ja das Erstaunliche.« Roberta wurde nachdenklich. »Sie hatte Angst vor der Bordellbesitzerin.«
    »Madame Phoenix?«
    »Ja.«
    »Hat sie erzählt, warum?«
    »Wie es scheint, wurde Daisy gewissermaßen von einem der Gläubiger ihres verstorbenen Mannes an das Bordell verkauft.«
    Louisas Finger verkrampften sich um den Bleistift. »Es ist nicht das erste Mal, dass wir diese traurige

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