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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Bordellbesitzerin? Quinby war schließlich ein gut aussehender Mann, wenn man sich nicht an seinen Reptilienaugen störte. Madame Phoenix hatte allen Grund, sich zu ihm hingezogen zu fühlen, und andersherum galt das Gleiche. Die beiden waren wahrscheinlich aus dem gleichen Holz geschnitzt.
    Die Tür von Nummer zwölf ging auf, bevor Louisa ihren Hausschlüssel hervorholen konnte.
    »Willkommen daheim, Mrs. Bryce.« Mrs. Galt trat einen Schritt zurück. »Es ist eine Nachricht für Sie gekommen. Sie wurde vor wenigen Minuten abgegeben. Ich habe sie auf Ihren Schreibtisch gelegt.«
    »Danke, Mrs. Galt.«
    Louisa löste die Kinnbänder ihres Huts und hängte ihn an einen Haken. Sie ging zu ihrem Arbeitszimmer und streifte sich die Handschuhe ab.
    Der weiße Umschlag lag auf der Schreibtischunterlage. Louisa riss ihn auf und las die kurze, ordentlich niedergeschriebene Botschaft.
     
    Ich konnte den Milton zu einem angemessenen Preis besorgen. Es gibt jedoch noch einen anderen Interessenten, der sehr begierig auf das Buch ist und wahrscheinlich bereit wäre, einen höheren Preis dafür zu zahlen. Ich gebe Ihnen bis heute Nachmittag fünf Uhr Zeit, den Band bei mir abzuholen. Sollte ich nichts von Ihnen hören, geht das Buch an den anderen Kunden.
    Mit freundlichem Gruß
    Digby
     
    Verfluchter Digby. Er musste den Milton natürlich gerade heute Nachmittag in die Hände bekommen, wenn sie andere Dinge zu tun hatte. Sie schaute auf die Standuhr in der Ecke. Es war halb fünf. Wenn sie sich umgehend auf den Weg machte, könnte sie es bis fünf Uhr zu Digbys Buchhandlung schaffen, das Buch abholen und bis halb sechs wieder zu Hause sein. Es würde noch genug Zeit sein, Anthony Nachricht über ihre jüngsten Entdeckungen zu geben, nachdem sie von der Buchhandlung zurück war.
    Sie trat wieder in den Flur hinaus und zog die Handschuhe an. »Mrs. Galt?«
    Die Haushälterin kam aus der Küche und wischte sich die Hände an der Schürze ab. »Was ist, Mrs. Bryce?«
    »Ich muss noch einmal ausgehen.« Louisa kehrte ins Vestibül zurück und nahm den Strohhut vom Haken. »Die Nachricht war von Mr. Digby. Er hat ein Buch, das ich unbedingt kaufen möchte. Ich bin spätestens um halb sechs wieder zurück.«
    »Gut, Mrs. Bryce. Ziehen Sie lieber Ihren Umhang über. Sie wollen sich doch nicht erkälten.«
    Louisa nahm den Umhang vom Haken und legte ihn sich um. »Ich erwarte Mr. Stalbridge. Wenn er kommt, bitten Sie ihn doch freundlicherweise, zu warten.«
    Sie griff nach ihrem Muff und eilte zur Tür hinaus.

41
    Sie öffnete die Tür von Digbys Buchhandlung und betrat den schwach beleuchteten Laden. Es waren keine Kunden da. Digby saß nicht an seinem Schreibtisch hinter dem Tresen.
    »Mr. Digby?«
    Keine Antwort. Die Tür zum Hinterzimmer war geschlossen.
    Louisa wartete einen Moment. Als niemand kam, trat sie hinter den Tresen und klopfte an die Hinterzimmertür.
    »Mr. Digby? Sind Sie da drinnen? Ich bin wegen des Miltons hier. Es ist noch nicht fünf Uhr. Sollten Sie das Buch bereits an den anderen Kunden verkauft haben, wäre ich äußerst verärgert.«
    Von der anderen Seite der Tür war kein Laut zu hören.
    Louisa langte nach der Klinke und drückte sie herunter. Die Tür schwang nach innen und gab den Blick auf einen dämmrigen, unbeleuchteten, unordentlichen Raum frei. Auf einer Arbeitsbank stapelten sich Bücher. Überall türmten sich Kisten und Schachteln. Auf einem Tisch lagen eine Rolle Packpapier und eine Schere.
    Ein schwacher, süßlicher Geruch ließ Louisa die Nase rümpfen. Sie versuchte noch auszumachen, was es war, als sie zwei klobige Schuhe bemerkte, die hinter einem aufgeklappten Karton hervorlugten. Die Schuhe ragten aus zwei braunen Hosenbeinen,
    »Mr. Digby. Was in aller Welt machen Sie denn da?«
    Sie stürzte ins Hinterzimmer und um den Karton herum. Digby lag rücklings auf dem Boden. Seine Augen waren geschlossen. Nirgends war Blut zu sehen. Vielleicht hatte er einen Herzanfall oder einen Hirnschlag erlitten?
    Sie kauerte sich neben ihn, streifte einen Handschuh ab und tastete an Digbys Hals nach seinem Puls. Erleichtert stellte sie fest, dass er atmete, wenngleich sehr flach, und dass sein Puls regelmäßig war, wenn auch etwas langsam. Sie machte sich daran, seine Krawatte zu lockern.
    Hinter ihr knarrte ein Dielenbrett. Das war die einzige Vorwarnung, bevor sich ein kräftiger Männerarm um sie legte und sie auf die Füße zog. Sie öffnete den Mund, um zu schreien. Ein großes,

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