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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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haben?«
    »Ja«, gestand er. »Letztlich war ich gezwungen, meine Nachforschungen einzustellen.«
    »Etwas ist mir noch unklar«, sagte Louisa. »Wenn dem so ist, was ließ Sie dann das Risiko eingehen, gestern Nacht Hastings’ Tresor zu knacken?«
    »Ein weiterer Selbstmord vor zwei Wochen, diesmal ein Mann namens Phillip Grantley«, antwortete Anthony.
    Louisa sah fragend zu Emma. Emma schüttelte den Kopf zum Zeichen, dass sie ebenso ratlos war. Das bedeutete, Grantley hatte sich nicht in den gehobenen Kreisen bewegt.
    Louisa wandte sich wieder Anthony zu. »Wer war Phillip Grantley?«
    »Mein Informant berichtete mir, dass Grantley und Elwin Hastings einander sehr nahestanden. Anscheinend hat sich Grantley um Hastings’ Geschäftsangelegenheiten gekümmert. Hastings ist im Begriff, ein weiteres Finanzkonsortium zu gründen, genau wie letztes Jahr, als Fiona und Mrs. Hastings starben. Ich fand diesen Zufall doch sehr bemerkenswert.«
    Louisa begriff. Sie beugte sich aufgeregt vor. »Deshalb haben Sie in der vergangenen Woche an denselben Bällen und Empfängen teilgenommen wie ich. Wir suchen beide nach Informationen über die anderen Mitglieder von Hastings’ Konsortium.«
    »Ja.« Er schmunzelte. »Sie sind mir aufgefallen, als ich in Lord Hammonds Bibliothek beinahe über Sie gestolpert wäre.«
    Sie hatte gerade ihre Tasse genommen. Entsetzt stellte sie sie laut klirrend wieder ab. »Wovon reden Sie da?«
    »Am Abend des Hammond-Balls haben Sie sich in einer Weise, die man nur als klammheimlich bezeichnen kann, eine knappe halbe Minute nach mir in die Bibliothek geschlichen.«
    Sie starrte ihn entgeistert an. »Sie waren an jenem Abend bereits in der Bibliothek?«
    »Ich habe hinter einem Vorhang Deckung gesucht«, erklärte er. »Es war ein wenig peinlich. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal gezwungen war, mich in dieser Weise zu verstecken.«
    »Gütiger Himmel.« Louisa sank beschämt in ihrem Sessel zusammen. »Sie waren tatsächlich in der Bibliothek, als ich diese durchsuchte? Ich war mir völlig sicher, unbeobachtet zu sein.«
    »Wie Sie sich vorstellen können, war meine Neugier geweckt«, sagte Anthony und musterte sie dabei durchdringend.
    »Später an jenem Abend bäten Sie darum, dass Mrs. Bryce Ihnen vorgestellt wird«, bemerkte Emma.
    Das war jener Abend gewesen, an dem er das erste Mal mit ihr getanzt hatte, erinnerte sich Louisa wehmütig. Der Abend, an dem sie es sich eine Weile lang erlaubt hatte zu träumen.
    »Als ich wenige Abende später bemerkte, wie Sie sich in Wellworths Bibliothek stahlen, um diese zu durchsuchen, wurde mir bewusst, dass wir möglicherweise ein gemeinsames Interesse an Hastings haben«, fuhr Anthony fort, ohne Louisa aus den Augen zu lassen. »Gestern Abend wurde meine These bestätigt. Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir unsere Kräfte vereinen.«
    »Hm« ,erwiderte Louisa.
    »Bevor wir fortfahren«, fügte Anthony bedächtig hinzu, »hätte ich noch eine Frage. Angesichts dessen, wie viel ich Ihnen anvertraut habe, würde ich mich über eine Antwort freuen. Um genau zu sein, ich finde, ich habe mir eine Antwort verdient.«
    Sie lehnte sich im Sessel zurück. »Sie wollen wissen, warum ich Nachforschungen über Hastings’ Finanzen anstelle?«
    »Es scheint mir unter den Umständen eine angemessene Frage.«
    Angemessen oder nicht, sie würde eine Antwort geben müssen, entschied sie. Wenn sie es nicht täte, würde er sich wahrscheinlich weigern, sich mit ihr zu verbünden. Und es war ihr inzwischen bewusst, dass dies der einzige Weg war, um ihre Nachforschungen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Die Verlockung, der Öffentlichkeit über zwei Morde in der gehobenen Gesellschaft berichten zu können, war immens.
    »Nun gut, Sir, ich werde Ihnen antworten, allerdings nur unter einer Bedingung.«
    Emma schürzte die Lippen. »Louisa, ich halte das für keinen guten Einfall.«
    »Es tut mir leid«, erwiderte Louisa leise, »aber mir bleibt keine andere Wahl.« Sie sah Anthony an. »Sind Sie damit einverstanden?«
    »Das hängt von der Bedingung ab«, entgegnete er.
    »Wenn Sie meine Unterstützung in dieser Angelegenheit haben wollen, dann müssen Sie in eine Zusammenarbeit einwilligen.«
    Anthonys Augen verengten sich leicht. »Sie möchten sich willentlich in eine Mordsache verwickeln lassen, Mrs. Bryce?«
    »Ich möchte Ihnen bei Ihren Nachforschungen über Mr. Hastings behilflich sein«, korrigierte sie mit ausdrucksloser

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