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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Moment dabei, sich zu konzentrieren, daher schob er sämtliche Gedanken beiseite und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Aufgabe, sich in Clint hineinzuversetzen und einen möglichen Weg vorauszuberechnen.
    Devil war mit einem Seil an Morning Glorys Sattel festgebunden. Shannon hoffte, dass der temperamentvolle Hengst sich nur dieses eine Mal vernünftig benehmen würde. Sie fragte sich, ob er verstanden hatte, dass sie auf der Suche nach seinem Herrn waren. Jedenfalls hatte er aufmerksam die Ohren aufgestellt und verhielt sich erstaunlich ruhig. Der Hengst sollte keine Spur aufnehmen, wie ein Hund es tat, sondern einfach nur melden, wenn sie irgendwann in der Nähe von Clint waren. Und danach, wenn sie sie gefunden hatten, als Transportmittel für Clint und Karen dienen. Sofern diese keine schwereren Verletzungen davongetragen hatten.
    Shannon schluckte. Hoffentlich ging es ihrem Bruder gut! Sie fragte sich schon zum hundertsten Mal, wie Clint überhaupt in die Sache verwickelt worden war und woher er Karen kannte. Vermutlich wusste Matt mehr darüber, aber sie würde sich eher die Zunge abbeißen, als ihn danach zu fragen. Und selbst wenn sie ihn fragte, woher sollte sie wissen, ob er diesmal die Wahrheit sagte?
    Jegliches Vertrauen, das sie vorher in ihn gehabt hatte, war mit seinen Lügen verschwunden. Im Moment gingen sie miteinander um wie Fremde. Aber jedes Mal, wenn sie ihn ansah, erinnerte sie sich an die schönen Stunden, die sie zusammen in ihrer Hütte verbracht hatten. Das war auch der Grund, warum sie vor ihm ritt, so musste sie ihn zumindest nicht die ganze Zeit anschauen. Sollte er vom Pferd fallen, würde er sich vermutlich melden. Hoffte sie zumindest. Denn egal, was er auch getan hatte, sie wollte nicht, dass ihm etwas passierte.
    Gegen Mittag überquerten sie an einer geeigneten Stelle die Straße und tauchten in das Gebiet des Yellowstone National Park ein. Matt schwang sich vom Pferd und beobachtete eine Weile den Verkehr auf dem Highway, bevor er Shannon schließlich herüberwinkte. Er war sich ziemlich sicher, dass niemand sie bemerkt hatte, doch vorsichtshalber hatte er seine Hand unter sein weites Hemd geschoben, um leichten Zugang zu seiner Pistole zu haben. Shannon hatte ihn im Vorbeireiten angestarrt, doch darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Er musste sich voll auf seine Aufgabe konzentrieren, sonst übersah er hinterher noch einen oder mehrere der Feinde und brachte sie damit in eine gefährliche Situation. Und das wollte er um jeden Preis verhindern.
    Er konnte seine Männer auf einer Mission in Gefahr bringen, weil er sich darauf verlassen konnte, dass sie gut vorbereitet waren und genau wussten, was sie taten. Shannon jedoch war Schriftstellerin, er bezweifelte, dass sie die geringste Ahnung hatte, worauf sie sich einließ. Sie hatte wahrscheinlich nur eine theoretische Vorstellung davon, was es hieß, sich in Todesgefahr zu begeben. Er bewunderte ihren Mut und ihre Bereitschaft, sich alldem auszusetzen, um ihrem Bruder zu helfen.
    Gleichzeitig verfluchte er ihre Dickköpfigkeit. Jetzt musste er nicht nur für seine eigene Sicherheit sorgen, sondern auch noch für ihre. Aber das war ihm wesentlich lieber, als wenn sie alleine losritt und vielleicht auch noch in die Fänge der Terrorgruppe geriet. Allein der Gedanke daran bewirkte bei ihm einen Schweißausbruch. Bei Clint hatte er wenigstens die Hoffnung, dass er sich irgendwie wehren konnte, aber Shannon …
    Die Zähne fest zusammengepresst, schwang er sich erneut in den Sattel. Sie sollten sich wirklich langsam beeilen, es würde im Dunkeln bestimmt ungemütlich werden. Außerdem wollte er Clint und Karen so schnell wie möglich finden, damit dieser ganze Spuk ein Ende hatte.
    Shannon wartete ungeduldig, bis Matt fest im Sattel saß. Dann konnte sie nicht mehr schweigen. »Bist du etwa bewaffnet?«
    Matt blickte sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Ja.«
    »Hast du denn einen Waffenschein?«
    Er verdrehte die Augen. »Ja. Außerdem habe ich von der Regierung die Erlaubnis, sämtliche Arten von Waffen mitzuführen. Mit Ausnahme eines Raketenwerfers, dafür würde ich wohl eine Ausnahmegenehmigung brauchen. Aber da der sowieso nicht in meine Tasche gepasst hätte …« Er zuckte mit den Schultern.
    Verwirrt blickte Shannon ihn an. Machte er jetzt Witze, oder meinte er das ernst? Hatte er sich so in seine Fantasien verrannt, dass er inzwischen selbst daran glaubte? Oder konnte es sein, dass er wirklich ein SEAL

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