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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Kinn, die schwarzen Augen funkelnd. Seufzend gestand er sich ein, dass er verloren hatte. Natürlich könnte er jetzt einfach wegfahren, aber dazu war ihm Shannon zu wichtig. Solange es noch eine kleine Möglichkeit gab, dass sie ihm verzeihen und mit ihm zusammen sein wollte, konnte er sich einfach nicht abwenden. »Ich habe vor, Clint und Karen zu suchen.«
    Shannon blickte ihn ungläubig an. »Du? Allein?«
    Wie schaffte sie es bloß immer, ihn in kürzester Zeit absolut wütend zu machen? Noch nie hatte jemand seine Fähigkeiten angezweifelt.
    »Ja, ich. Allein.« Das Nachäffen half ihm auch nicht. Der Stachel saß einfach zu tief.
    »Aber warum willst du das tun?« Ihr verwirrter Blick traf ihn tief. Zu gern hätte er ihr alles erklärt, aber das konnte er nicht. Als er schwieg, fuhr Shannon mit den Fragen fort. »Wieso denkst du, dass du sie allein finden kannst, geschweige denn retten?« Sie machte eine umfassende Handbewegung. »Du bist ein Versicherungsvertreter, nicht Rambo!«
    »Und du denkst, ich tauge zu nichts anderem, als von Haustür zu Haustür zu fahren und Versicherungen zu verkaufen?« Matt merkte, wie sich seine Muskeln anspannten. Hatte Clint am Ende doch recht damit gehabt, dass Shannon nur auf ihre Helden stand und einen Versicherungsvertreter zu langweilig fand?
    »Nein, das habe ich überhaupt nicht gesagt …«
    Matt unterbrach sie. »Aber gemeint. Vielen Dank auch!« Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so wütend gewesen war. Konnte auch Shannon nur das Äußere sehen und erkannte nicht, was in einem Menschen steckte? Er hatte geglaubt, als Schriftstellerin würde sie tiefer blicken. Enttäuscht wandte er sich ab und legte den Rückwärtsgang ein. Vorsichtig trat er auf das Gaspedal, schließlich hing Shannon noch halb im Wagen, und er wollte sie nicht verletzen. Auch wenn sie ihn noch so sehr verletzt hatte.
    »Matt, warte!« Er bremste und blickte Shannon ungeduldig an. Sie beugte sich wieder zu ihm in den Wagen. »Entschuldige, ich wollte dich nicht beleidigen. Aber wie willst du sie finden?«
    Matt versuchte, distanziert zu bleiben. »Ich habe mir von deinem Vater eine Karte geben lassen und werde versuchen, sie auf ihrem Weg abzupassen.« Er zeigte auf den Beifahrersitz, auf dem eine aufgeklappte Karte lag.
    »Und woher weißt du, wohin Clint und Karen unterwegs sind? Ich dachte, sie wären einfach verschwunden?«
    Matt zuckte mit den Schultern. Er hatte wirklich keine Zeit, mit Shannon zu diskutieren. Jede Minute, die er verlor, konnte den Tod von Clint und Karen bedeuten.
    »Erfahrung.« Sowie das Wort heraus war, hätte er sich ohrfeigen können. Toll, Matt, posaune doch bitte heraus, dass du keine Versicherungen verkaufst!
    Natürlich sprang Shannon sofort darauf an. Verwirrt blickte sie ihn an. »Erfahrung? Müssen Versicherungsvertreter öfter mal vermisste Personen suchen?«
    Ihr Misstrauen war spürbar. Verdammt! Matt seufzte. Er konnte es ebenso gut gleich hinter sich bringen. Wenn er noch etwas erreichen wollte, musste er bald losfahren, die Zeit lief ihm davon. »Nein, Versicherungsvertreter nicht. Aber SEALs hin und wieder schon.«
    Abrupt ließ Shannon den Wagen los und stolperte zurück. In ihren ausdrucksvollen schwarzen Augen war der Schock deutlich sichtbar. Dicht gefolgt von maßloser Wut. »Willst du mir damit sagen, dass du ein SEAL bist? Wie praktisch, da du doch genau weißt, dass ich sie bewundere und Bücher über sie schreibe. Denkst du, damit kannst du bei mir punkten?« Ihre leise Stimme war heiser vor Ärger.
    Matt wurde heiß und kalt. Wütend stieß er die Tür auf, stieg aus und baute sich vor Shannon auf. »Nein, das denke ich nicht. Ich sage nur, wie es ist. Und ich werde mich dafür bestimmt nicht rechtfertigen.«
    »Wahrscheinlich, weil du es gar nicht kannst!«
    Matt ballte die Hände zu Fäusten, um sie nicht um Shannons starrsinnigen Hals zu legen. Er hatte damit gerechnet, dass Shannon wütend sein würde, wenn sie die Wahrheit erfuhr, nicht aber, dass sie ihm gar nicht glauben würde. Obwohl er das nach seinen Erfahrungen als »Marc« hätte voraussehen können.
    Er stieß einen tiefen Seufzer aus. »Glaub mir, ich kann. Aber während wir hier streiten, sind Clint und Karen in Lebensgefahr. Können wir diese Diskussion vielleicht ein anderes Mal fortsetzen?«
    Shannon biss sich auf die Lippe. Matt hatte recht. Es gab jetzt wirklich Wichtigeres als seinen Vertrauensbruch und den Versuch, sich durch die offensichtliche Lüge

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