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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Miene wurde weicher. Dann jedoch zogen sich ihre Augenbrauen zusammen. »Netter Versuch. Aber soviel ich weiß, bist du genauso gefährdet wie ich, wenn du versuchst, Karen und Clint zu finden.«
    »Aber ich habe dir doch gesagt …«
    Shannon unterbrach ihn. »Du kannst mir viel erzählen.« Sie winkte ab. »Egal, ich werde jedenfalls nicht hier sitzen und Däumchen drehen, während mein Bruder in Gefahr ist.« Sie stieß die Tür auf und schwang ihre Beine nach draußen.
    Matt packte sie am Arm. »Wo willst du denn jetzt hin?«
    Shannon blickte ihn ungeduldig an. »Nicht, dass es dich etwas angeht, aber ich werde mir einen Rucksack packen und dann mit meinem Pferd auf die Suche gehen.«
    Matt schnaubte. War sie verrückt geworden? »Du willst mit einem Pferd losziehen? Wie willst du sie da jemals finden?«
    »Jedenfalls eher, als wenn ich mit dem Auto auf der Straße langfahre, oder glaubst du, sie werden da einfach rumspazieren?«
    »Nein, das dachte ich nicht. Ich wollte nur bis zu einem Parkplatz fahren und dann zu Fuß losgehen.«
    Shannon legte den Kopf schräg. »Könnte klappen. Aber mit Pferden kommt man schneller voran.«
    »Und fällt mehr auf.«
    Ein schwaches Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Auch das. Aber ich habe eine Geheimwaffe.«
    »Und die wäre?«
    »Devil.«
    »Der Teufel?«
    »Clints Pferd. Wenn Clint irgendwo da draußen ist, findet Devil ihn. Wir haben es schon öfter erlebt, dass er ausgerissen ist und Clint irgendwo auf der Ranch aufgespürt hat. Einmal ist er sogar nach West Yellowstone gelaufen.«
    Ein Pferd als Suchhund? Matt schüttelte ungläubig den Kopf. Aber wenn es funktionierte, sollte es ihm recht sein. Schnell warf er seine Pläne um. Er stieg aus dem Auto und warf die Tür zu. Unter Shannons verwirrten Blicken nahm er seine Tasche wieder aus dem Kofferraum. »Gehen wir.« Er warf sich die Tasche über die Schulter und ergriff ihren Arm.
    Von seiner Aktion überrascht stemmte sie ihre Hacken in den Kies. »Was hast du denn jetzt vor?«
    Matt blickte sie ruhig an. »Wir probieren deine Methode aus.«
    »Aber hattest du nicht gesagt, du wolltest nie wieder auf ein Pferd steigen?«
    Unbehaglich zuckte Matt die Schultern. »In dringenden Notfällen mache ich eine Ausnahme.« Er drehte sich zu ihr um und ergriff ihre Schultern. »Bist du sicher, dass du nicht lieber hierbleiben willst? Es könnte wirklich sehr gefährlich werden.«
    Forschend blickte sie in seine Augen. Für einen Moment wurde ihre Miene weicher, dann straffte sie die Schultern. »Ich bin sicher.«
    Innerhalb einer halben Stunde hatten sie alles Notwendige in Satteltaschen verpackt, die Pferde gesattelt und waren unterwegs. Ihrer Tarnung als Reittouristen folgend, ritten sie über kleine Wege im waldigen Hinterland entlang des Highway 191. Sie hatten überlegt, mit einem Pferdeanhänger ein Stück des Weges zu fahren, aber das wäre zu auffällig gewesen, sollte die Ranch oder die Straße von den Kriegern Gottes bewacht werden. George war mit der Nachricht zu ihnen in den Stall gekommen, dass unter dem Wrack von Clints Auto noch eine Leiche gefunden worden war.
    Nach einer ersten Schrecksekunde registrierten sie dankbar, dass es sich anscheinend um einen der Terroristen handelte, nicht um Clint oder Karen. Aber wenn dieser Mann mit dem Wagen in die Tiefe gerissen worden war, hieß das auch, dass die Verfolger den beiden sehr dicht auf den Fersen sein mussten. In unmittelbarer Nähe der Wracks waren einige Spuren gefunden worden, auch auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses, aber zumindest noch keine Leichen oder Indizien dafür, dass die Verbrecher zu Karen und Clint aufgeschlossen hatten. Was natürlich nicht bedeutete, dass die beiden nicht dennoch schon längst in die Hände der Verbrecher gefallen waren.
    Matt schüttelte den Kopf. Denk positiv! Als wenn er das in dieser Situation gekonnt hätte. Erst recht nicht, wenn er vor sich Shannon reiten sah, deren schlanker, athletischer Körper sanft im Rhythmus des Pferdes mitschwang. Sie hatten eine Art Waffenstillstand geschlossen und verfolgten jetzt das gemeinsame Ziel, Clint und Karen zu finden. Shannon sprach nur noch mit ihm, wenn es absolut nötig war, und dann in einem kühlen, sachlichen Tonfall, der ihn mit den Zähnen knirschen ließ. Wohin war das feurige Wesen der letzten Nacht verschwunden? Hatte er es mit seiner Täuschung getötet? Oder könnte sie eventuell ihren Ärger vergessen und ihm seine Lügen vergeben? Nichts von dem half ihm im

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