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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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bei Eastwood – Clint Eastwood.«
    »Oh! Jetzt kapier ich’s. Obwohl du ihm nicht wirklich ähnlich siehst.«
    Clint hob eine Augenbraue. »Ich hoffe, du bist deshalb nicht enttäuscht.«
    »Nein, keineswegs.«
     
    36
    Zu Karens Erleichterung lächelte Clint nur über ihre prompte Erwiderung und wechselte das Thema. »Warum hast du dich mit deinen Problemen eigentlich nicht an deine Familie gewandt?«
    Karens Lächeln verging. »Ich sollte jetzt wahrscheinlich sagen, dass ich sie nicht in Gefahr bringen wollte, was bis zu einem gewissen Punkt auch stimmt. Aber die Wahrheit ist, sie hätten die Situation überhaupt nicht verstanden.«
    »Du meinst, sie hätten dir nicht geholfen?«
    »Doch, sie hätten mich schon aufgenommen, es gehört sich schließlich so. Aber im Endeffekt hätten sie mir die Schuld an dem Ganzen gegeben, mir erklärt, dass sie ja schon immer gewusst hätten, dass Paul nichts taugte, und meine Arbeit mal wieder schlecht gemacht.«
    Clint strich über ihre Hand. »Das tut mir leid.«
    »Danke. Aber ich bin es schon gewohnt. Seit ich denken kann, war eigentlich immer alles falsch, was ich gemacht habe. Oder nicht wichtig genug, um es überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Ich will mich auch nicht beschweren. Ich hatte trotzdem ein gutes Leben, auch wenn ich mir hin und wieder mehr Unterstützung gewünscht hätte. Vielleicht war es auch ganz gut so, dadurch habe ich früh gelernt, mich nur auf mich selbst zu verlassen und meinen eigenen Weg zu gehen, egal, was jemand anders dazu gesagt hat.«
    Clint lächelte sie an. »Mir gefällt jedenfalls, was aus dir geworden ist.«
    Karen errötete. Sie war es nicht gewohnt, gelobt zu werden. Paul war kein Mensch gewesen, der oft etwas Positives über sie zu sagen hatte. Meist hatte er entweder geschwiegen oder sie kritisiert. Erstaunlich, dass sie ihrer Familie entkommen war, nur um dann gleich wieder bei jemandem zu landen, der sie auch nicht wirklich zu schätzen wusste. Kein Wunder, dass sie sich fast ausschließlich ihrer Arbeit gewidmet hatte.
    Sie schüttelte den Kopf und drückte Clints Hand. »Du kennst mich doch gar nicht richtig.«
    »Ich weiß alles, was wichtig ist. Den Rest können wir später austauschen, wenn wir das hier überstanden haben.«
    Karen wurde warm. Später. Was hätte sie dafür gegeben, wenn ein Später wirklich möglich gewesen wäre. Aber selbst wenn sie ihren Verfolgern entkamen, sah sie noch nicht, wie sich eine richtige Beziehung zwischen ihnen entwickeln könnte. Die Gefühle waren da, aber es gab so vieles, was eine Beziehung schwierig, wenn nicht gar unmöglich machte. Es brachte jedoch nichts, jetzt darüber nachzugrübeln. Das Wichtigste war im Moment, dass sowohl sie als auch Clint am Leben blieben. Alles andere konnte warten. Musste warten, schließlich waren sie noch lange nicht außer Gefahr. Doch darüber wollte sie jetzt auf keinen Fall nachdenken.
    »Wie geht es deinem Bein?«
    Clint blickte auf sein Bein hinunter, als hätte er es lange nicht mehr gesehen. Dann zuckte er mit den Schultern. »Okay.«
    Wenn Clint das sagte, hieß es wahrscheinlich, dass es höllisch wehtat, aber er nicht daran sterben würde. Entschlossen setzte sie sich auf und griff sich den Rucksack.
    »Was tust du da?« Irritiert blickte er sie an.
    Karen ließ sich davon nicht beirren und wühlte sich durch den Inhalt des Rucksacks. »Ich suche die Salbe.«
    »Das ist aber nicht …« Er brach ab, als er Karens entschlossene Miene sah.
    Karens Finger ertasteten einen merkwürdigen Gegenstand, den sie nicht einordnen konnte. Vorsichtig zog sie ihre Hand heraus und blickte hinunter. Sämtliche Farbe verließ ihr Gesicht.
    Clint setzte sich alarmiert auf. »Was ist?«
    Ohne ein Wort hielt Karen ihm ihre Hand hin. Clint blickte darauf und fing lautlos an zu lachen. Karen jonglierte den Gegenstand von einer Hand zur anderen und warf ihm die Handgranate dann zu.
    Clint fing sie auf und kontrollierte kurz, ob der Sicherungsstift noch vorhanden war, bevor er sie neben sich legte. »Alles in Ordnung, sie ist nicht scharf.«
    Karen blickte ihn ungehalten an. »Das ist mir inzwischen auch klar. Ich hatte nur nicht erwartet, so etwas in meinem Rucksack zu finden.«
    Clint grinste sie an. »Entschuldige, ich hatte ganz vergessen, es dir zu sagen. Ich habe noch ein paar von Matts Mitbringseln eingepackt, bevor wir losgefahren sind.« Er wurde ernst. »Ich wollte mich zusätzlich absichern, auch wenn wir vom FBI eskortiert wurden. Wie wir gesehen haben, war

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