Riskante Naehe
geben. Egal, was es ihn kostete. Schnell zog er seine Jeans wieder hoch und knöpfte sie zu, um nicht in Versuchung zu geraten. Danach zog er Karen zwischen seine Beine, mit dem Rücken zu ihm, und umfing mit seinen Armen ihren Oberkörper. Seufzend lehnte sie sich zurück und entspannte sich. Clint senkte sein Kinn auf ihren Kopf und verstärkte seine Umarmung.
»Danke!« Karens Murmeln war kaum noch zu verstehen. Kurze Zeit später war sie eingeschlafen. Clint zog seine Pistole zu sich heran, um im Notfall schnell danach greifen zu können. Zufrieden lauschte er ihren tiefen, ruhigen Atemzügen und machte sich daran, ihren wohlverdienten Schlaf zu bewachen.
Als ein Hubschrauber über Matt und Shannon hinwegflog, zogen sie sich in den Schutz der Bäume zurück. Matt holte ein Fernglas aus seiner Satteltasche und beobachtete den Hubschrauber eine Zeit lang. Auf der Seite stand der Name einer örtlichen Firma für Rundflüge. Jedenfalls hatte Shannon das gesagt, als er sie gefragt hatte. Er persönlich tippte auf das FBI, aber es konnte sich genauso gut wirklich um Touristen handeln, oder die Krieger Gottes hatten ihn gemietet.
Jedenfalls würde er kein Risiko eingehen und sich zu erkennen geben, solange er sich nicht sicher war. Wundersamerweise hinterfragte Shannon seine Entscheidung nicht, sondern folgte ihm sofort in den Schutz der Bäume. Bisher hatten sie noch keine Spur von Clint und Karen oder den Terroristen entdeckt. Natürlich konnte es immer sein, dass jemand im Wald in einiger Entfernung an ihnen vorbeigegangen war, aber Matt glaubte nicht daran. Nach seinen Berechnungen musste Clint immer noch vor ihnen sein, also geradewegs auf sie zukommen. Dabei hatte er eingerechnet, dass Clint sich Karens Tempo anpassen müsste. Sollte einer oder beide verletzt sein, würde sich die Zeit dementsprechend verlängern. Und ihre Chance, den Verfolgern zu entkommen, verkleinern.
Verdammt, er war noch nie besonders geduldig gewesen, aber diese Situation machte ihn wahnsinnig! Vor langer Zeit hatte er gelernt, seine Ungeduld zu zügeln und seine Energie in andere, produktivere Bahnen zu lenken. Das machte er auch jetzt. Immer wieder konsultierte er die Karte und überprüfte, ob er den Weg nahm, den auch Clint wählen würde. Sofern Clint sich in den letzten vier Jahren nicht extrem geändert hatte, war Matt sich ziemlich sicher, noch genau zu wissen, wie Clint dachte und welchen Weg er wählen würde.
So zögerte er auch nicht, als sie am Rand des Madison Valley ankamen. Er folgte dem Baumbestand auf der am weitesten von der Straße entfernt liegenden Seite des Tales, bis sie schließlich nur noch sonnenbeschienene Wiesen vor sich hatten. Im Laufe des Tages waren die Wolkenbänke verschwunden, und vom strahlend blauen Himmel schien eine heiße, hochsommerliche Sonne herab. Schon vor Stunden hatte Matt sein warmes Baumwollhemd ausgezogen und über die Satteltasche gehängt und war im schwarzen T-Shirt weitergeritten.
Auch Shannon hatte die oberste Schicht abgelegt und ritt nun in einem engen blauen Top hinter ihm. Matt war froh, dass er sie nicht die ganze Zeit anschauen musste, sonst wäre er wahrscheinlich verrückt geworden.
Shannon hatte jetzt schon seit Stunden Matts muskulösen Rücken vor sich, den das enge T-Shirt auch noch besonders gut zur Geltung brachte. Und sein auf und ab wippendes wohlgeformtes Hinterteil erinnerte sie viel zu sehr an den gestrigen Abend, als sie ihre Beine darum gewickelt hatte, während ihre Finger die Härte der Muskeln dort kennenlernten und genossen.
So war sie froh, als Matt sein Pferd anhielt und abstieg. Shannon glitt ebenfalls vom Pferd und zog Morning Glory und Devil hinter sich her. Neben Matt stehend, blickte sie über die ruhige Wiese. In der Ferne sah sie einige Bisons grasen, Vögel zwitscherten über ihren Köpfen in den Zweigen der Bäume. Das Bild wirkte dermaßen friedlich, dass sie sich kaum vorstellen konnte, dass irgendwo in diesem Gebiet Männer unterwegs waren, die jemanden umbringen wollten.
Shannon wandte sich an Matt, in dessen vernarbter Wange ein Muskel zuckte. »Was machen wir jetzt?«
Die Kälte in Matts graublauen Augen ließ sie zurückzucken. Woran dachte er gerade? Langsam kehrte die Wärme in seinen Blick zurück. Es gelang ihm sogar ein schwaches Lächeln. »Wir suchen uns jetzt ein nettes Plätzchen und warten, bis es dunkel wird.«
»Was passiert, wenn es dunkel ist?«
Matt verzog den Mund. »Dann wird uns Clint mithilfe von Devil
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