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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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»Vielen Dank, dass Sie meinem Bruder geholfen haben!«
    George Hunter mischte sich ein, während Matt noch mit großen Augen von der Frau zu Shannon blickte. »Das reicht, Chloe. Lasst die beiden doch erst einmal zu Atem kommen.« Er wandte sich an Matt. »Entschuldigen Sie das Benehmen meiner Tochter, sie hatte schon immer mehr Energie, als gut für sie war.«
    Matt räusperte sich. »Kein Problem.«
    George ergriff seine Hand. »Ich denke, ich spreche im Namen meiner gesamten Familie, wenn ich Ihnen für Ihre Hilfe danke.«
    Alle Umstehenden stimmten zu.
    »Gern geschehen.«
    »Möchtet ihr etwas essen?«
    Während Shannon nickte, lehnte Matt ab. »Danke, aber ich würde mich gerne erst etwas frisch machen und dann später noch einmal mit Clint sprechen. Wird er aus dem Krankenhaus abgeholt?«
    »Ja. Shane und Autumn sind schon losgefahren.«
    Georges Frau mischte sich ein. »Geht es den beiden wirklich gut?«
    Shannon ersparte ihm eine Antwort. »Ja, Mom, das habe ich doch schon am Telefon gesagt. Nur ein paar Prellungen.« Damit hatte sie die Tatsachen etwas beschönigt, aber Matt widersprach ihr nicht. Ihr Blick sagte ihm, dass sie Karen die Möglichkeit lassen wollte, selbst zu bestimmen, was sie wie und wann erzählte.
    Fast unmerklich nickte er ihr zu. Tief tauchten ihre Blicke ineinander, für einige Sekunden gab es nur noch sie beide. Dann brach der Kontakt ab, und Shannon wurde von einem Familienmitglied zum nächsten gereicht. Matt kam sich wie ein Eindringling bei einer Familienfeier vor. Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit zog er sich in die dunkle Nacht zurück und ging langsam zu seiner Hütte.
     
    41
    Der Hubschrauber erreichte West Yellowstone innerhalb weniger Minuten. Es war merkwürdig, wie nahe sie die ganze Zeit der Zivilisation gewesen waren. Anderthalb Tage lang waren sie durch urwüchsigen Wald gelaufen, aber es kam Clint vor wie eine Ewigkeit. Die Lichter der Stadt waren ein ungewohnter Anblick und nicht so willkommen, wie er es zuvor gedacht hatte.
    Clint blickte Karen fragend an, als ein Schauder durch ihren Körper lief. »Ist dir kalt?«
    »Nein, ich musste nur an meine Krankenhausaufenthalte der letzten Jahre denken. Die Schmerzen, die Gerüche, die Geräusche.« Ein heftiger Schauder durchlief sie.
    Clint drückte tröstend ihre Hand. »Ich werde die ganze Zeit bei dir bleiben, wenn du das möchtest.«
    »Danke. Ich mag Krankenhäuser nicht besonders.«
    Clint nickte. Das konnte er durchaus nachvollziehen, er selbst war nach einigen Verletzungen während seiner Militärzeit auch nicht gerade scharf darauf.
    Nacheinander kletterten sie aus dem Hubschrauber und gingen über die Wiese zum Eingang des kleinen Gebäudes. Im grellen Licht der Aufnahme gaben sie einer Schwester ihre Daten, bevor man sie in ein Behandlungszimmer führte. Zuerst wurde Karen untersucht, ihre Kratzer und wunden Füße wurden gereinigt, desinfiziert und verbunden, während Clint hinter einem Vorhang wartete. Danach wurde sie in einen Rollstuhl gesetzt, um ihre Füße nicht weiter zu belasten, während ein Arzt Clints Stirnverletzung säuberte und nähte und auch seine Prellung behandelte und verband. Ein Termin für eine Röntgenaufnahme seines Oberschenkels wurde für den nächsten Tag festgelegt. Damit waren sie entlassen.
    Froh, die Sache endlich hinter sich zu haben, schob Clint Karen im Rollstuhl auf den Klinikflur. Noch bevor sie mehr als drei Schritte gegangen waren, sprangen Autumn und Shane von ihren Stühlen auf, die an der Wand des Flurs aufgestellt waren. Clint konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als er ihre zerknitterte Kleidung, die ungekämmten Haare und ihre besorgten Mienen wahrnahm.
    Während Shane Clint heftig umarmte, blieb Autumn wie angewurzelt und mit offenem Mund stehen. Ihre grünen Augen hingen wie gebannt an Clint. »Wow, er kann lächeln!« Sie wandte sich an Karen. »Wie haben Sie das geschafft?« Dann errötete sie. »Tut mir leid, wo sind meine Manieren geblieben? Ich bin Autumn Howard, und das ist Shane, Clints Bruder.«
    Karen lächelte. »Hallo, ich bin Karen Lombard. Und ich fürchte, ich habe nicht allzu viel mit dem Lächeln zu tun, denn als ich es das erste Mal gesehen habe, wurden wir gerade von bewaffneten Männern gejagt, Kugeln pfiffen ums Auto, und auch sonst sah es so aus, als würden wir die nächsten Minuten nicht überleben.«
    Clint legte eine Hand auf ihre Schulter, die andere reichte er Autumn. »Adrenalin. Danke, dass ihr gekommen seid.«
    Shane

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