Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
seiner Brust.
    Ein herrliches Gefühl. Trotzdem schlug Karen die Augen auf, als die Bedeutung seiner Worte bei ihr ankam. »Nach Hause?«
    Clint strich ihre zerzausten und dreckigen Haare aus ihrer Stirn. »Zur Ranch. Dort werden wir dich in ein sauberes, weiches Bett stecken, und dann kannst du so lange schlafen, wie du möchtest.«
    Das klang herrlich. Sicher gab es irgendwo einen Haken. »Was ist mit Cranton?«
    Clints Miene verhärtete sich. »Der wird warten, bis du dich erholt hast.«
    Ein leichtes Lächeln umspielte Karens Mund. In Clints Gegenwart kam sie sich immer umsorgt und beschützt vor. Geliebt. »Das klingt gut. Danke, Clint.«
    Clint beugte sich hinunter und küsste sie sanft auf den Mund. »Komm jetzt, je schneller wir hier wegkommen, desto eher sind wir im Bett.« Karens erschrockenen Blick richtig deutend, stellte er klar: »In getrennten Betten. Du brauchst keine Angst zu haben.«
    Karen legte ihre Hand auf seine Wange. »Ich habe keine Angst, es ist nur …« Sie schluckte. »Ich weiß nicht, ob ich jetzt schon bereit bin …«
    Clint unterbrach sie. »Das hatte ich auch nicht angenommen.« Er küsste ihre Handfläche. »Ich werde auf dich warten.« Als sie etwas sagen wollte, hielt er seine Finger vor ihren Mund. »Jetzt nicht. Wir haben später noch genug Zeit. Der Hubschrauber wartet.«
    Widerspruchslos ließ Karen sich zum Helikopter führen. Dort ließ sie sich neben Clint auf eine Bank sinken, hielt seine Hand ganz fest in ihrer und schloss die Augen. Noch bevor sich der Hubschrauber vollständig in die Luft erhoben hatte, war sie eingeschlafen.
    Matt und Shannon kehrten mit den Pferden zur Ranch zurück, diesmal allerdings auf dem befestigten Weg, der zur Straße führte. Sie brauchten dabei auch keine Angst zu haben, erneut auf Mitglieder der Krieger Gottes zu stoßen, denn das FBI hatte Straßensperren errichtet und kontrollierte jedes Auto. Außerdem warteten auf der Straße zwei Pferdeanhänger von der Ranch auf sie, die sie und die Pferde sicher und vor allem schnell zur Ranch transportierten. Shannon saß stumm neben Matt im Truck, das Gesicht dem Fenster zugewandt und die Hände im Schoß gefaltet. Sie spürte immer wieder seinen Blick auf sich, reagierte aber nicht darauf. Ihre Gedanken und Gefühle waren völlig durcheinander. Sie musste erst mit sich selbst ins Reine kommen, bevor sie sich wieder mit ihm auseinandersetzen konnte. Matt schien ihre Entscheidung zu verstehen und zu respektieren, denn er sprach sie nicht an, bis sie auf der Ranch ankamen.
    Obwohl es mitten in der Nacht war, wimmelte es vor dem Haus nur so von Menschen, als sie schließlich in der Auffahrt anhielten. Im Nu war der Wagen umringt. Shannon traten Tränen in die Augen, als sie erkannte, dass ihre Geschwister aus allen Ecken der USA angereist waren. Bevor der Motor erstarb, wurden bereits die Türen des Trucks aufgerissen.
    »Shannon!« Ihr Bruder Jay, Detective in San Francisco, hob sie aus dem Wagen und wirbelte sie herum.
    Mit einem atemlosen Lachen bat sie ihn, sie wieder abzusetzen.
    Er zog sie in seine Arme und küsste sie auf die Stirn. Dann schob er sie von sich. »Was machst du bloß für Sachen? Als Dad erzählte, du wärst losgeritten, um Clint zu suchen …« – er warf einen düsteren Blick auf Matt, der ebenfalls ausgestiegen war – »… noch dazu mit einem Fremden, ist mir fast das Herz stehen geblieben. Was hast du dir dabei gedacht? Du bist Schriftstellerin und nicht Wonder Woman, um Himmels willen!«
    Shannon lächelte schwach. »Es ist auch schön, dich wiederzusehen, Jay.« Das besänftigte ihn etwas. »Übrigens hat dieser Fremde Clint und Karen aus einer sehr brenzligen Situation befreit, also wäre ein wenig Dankbarkeit wohl angebracht.« Sie blickte dabei nicht zu Matt hinüber.
    Matt war die Aufmerksamkeit, die sie auf ihn gelenkt hatte, sehr unangenehm. »Das hätte Clint auch alleine geschafft, ich bin ihm nur etwas zur Hand gegangen.«
    Neugierig blickten ihn die verschiedenen Mitglieder der Familie Hunter an, ein Zustand, den er nicht besonders schätzte. Am liebsten wäre er einfach verschwunden und hätte sich im Schutz der Nacht davongeschlichen.
    Doch das ging nicht, denn in diesem Moment ergriff ein kleines Energiebündel von einer Frau seine beiden Hände. »Wenn das so ist, sollten wir uns wohl ordentlich dafür bedanken.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, umfasste seinen Kopf und zog ihn herunter, sodass sie ihm einen Kuss auf die Wange drücken konnte.

Weitere Kostenlose Bücher