Riskante Naehe
sich. »Ich denke, ich werde erst einmal ins Bad gehen. Am liebsten würde ich eine heiße Dusche nehmen, aber das geht ja wegen der Verbände nicht.«
Clint nickte. »Warte hier, ich bringe dir eine Schüssel mit heißem Wasser und einen Waschlappen, dann kannst du dich wenigstens um die Verbände herum waschen.« Rasch ging er ins Badezimmer und füllte die Schüssel.
Als er ins Schlafzimmer zurückkam, saß Karen immer noch auf dem Bett. Ihre Augen waren geschlossen. Clint setzte sich neben sie und berührte sanft ihre Hand. Karen zuckte zusammen, und ihre Augen flogen auf.
Sofort ließ Clint sie los und rückte von ihr ab. »Ich habe dir alles auf den Nachttisch gestellt. Wenn du noch etwas brauchst, ruf mich einfach, okay?« Damit erhob er sich schwerfällig und humpelte ins Badezimmer zurück. Dort lehnte er sich mit dem Rücken gegen die geschlossene Tür und schloss die Augen.
Verdammt, am liebsten hätte er Karen in seine Arme gezogen und einfach nur festgehalten, um jegliche Erinnerung an andere Berührungen in ihr auszulöschen. Er wollte mit dem Waschlappen über ihre Haut fahren, bis sie sich von innen und außen gereinigt fühlte, wollte alles, was ihr angetan worden war, einfach wegspülen. Doch das ging nicht, solange Karen es nicht selbst wollte. So wusch er sich am Waschbecken, fluchte lautlos, als er mit seinem verletzten Oberschenkel an die Kante stieß, putzte die Zähne und war innerhalb weniger Minuten wieder bei Karen.
Reglos lag sie im Bett, in einer Hand den tropfenden Waschlappen, die andere in ihr T-Shirt gekrampft. Sie schlief so fest, dass sie es gar nicht bemerkte, als Clint ihr den Lappen aus der Hand nahm und ihn vorsichtig ins Wasser tauchte. Erst als er damit ihr Gesicht wusch, gab sie protestierende Laute von sich.
»Schsch. Ich bin es nur. Schlaf ruhig weiter, ich kümmere mich um dich.«
Ihre Augen öffneten sich kurz, schlossen sich aber sofort wieder, nachdem sie Clint erkannt hatte. »Hmmm.«
Clint nahm ihr Gemurmel als Zustimmung und fuhr mit dem Waschen fort. Gründlich säuberte er ihren Hals bis zum Ausschnitt seines Hemdes, das sie immer noch trug, von allen Blutspuren und sonstigem Schmutz, der sich auf ihrer Tour durch den Wald dort angesammelt hatte. Das Hemd war ebenfalls voll mit getrocknetem Blut und Dreck. Damit konnte sie auf keinen Fall schlafen. Kurz entschlossen stand er auf und holte aus seiner Kommode ein frisches T-Shirt. Er zog Karen in eine sitzende Stellung, sodass er ihr das Hemd über den Kopf ziehen konnte.
»Was machst du da?« Furcht lag in ihrer Stimme.
»Ich ziehe dir nur etwas Bequemeres an. Schlaf weiter!« Er öffnete den obersten Knopf und hob den Saum des Hemdes hoch. Als er Karens steifen Rücken bemerkte, zögerte er. »Komm schon, Karen. Ich bin es. Du kannst mir vertrauen.«
Langsam entspannte sie sich wieder, auch wenn es ihr sichtlich schwerfiel. »Ich weiß. Es ist nur …«
»Ich verstehe das, aber es ist wirklich besser, wenn du mein dreckiges Hemd loswirst. Danach kannst du dann weiterschlafen. Du bist hier in Sicherheit.« Vorsichtig schob er das Hemd zusammen mit ihrem T-Shirt über ihr geschundenes Gesicht und warf es dann zur Seite. Ein Blick auf Karens Oberkörper ließ ihn wieder zum Waschlappen greifen.
Karen blickte ihn mit großen Augen an, sagte aber nichts. Bei der ersten Berührung mit dem Lappen zuckte sie zusammen. Clint blickte in ihre Augen, während er mit sanften Bewegungen über ihren Körper fuhr und die Reste des Blutes abwusch. Langsam wich die Spannung aus Karens Gliedern, ihre Hände krallten sich nicht mehr in die Bettdecke.
Unerwartet füllten sich ihre Augen mit Tränen. Sie legte ihre Hand auf Clints. »Danke.«
Lächelnd küsste Clint ihre Stirn. »Gern geschehen.« Er legte den Waschlappen zur Seite und zog ihr vorsichtig das frische T-Shirt über. »So, schon fertig.«
Mit geschickten Fingern löste er den Gürtel von ihrer Taille. Bevor er ihre Hose herunterzog, legte er die Bettdecke über sie. Die völlig ruinierte Hose warf er sofort in den Müll, dann wühlte er im Rucksack, bis er ihre Ersatzunterwäsche entdeckte. Diese reichte er ihr und drehte sich dann um, während sie sie anzog. Danach fuhr er mit dem Waschlappen noch ein paarmal über ihre Beine, um wenigstens den gröbsten Schmutz zu entfernen. Als er damit fertig war, steckte er die Decke um sie herum fest.
»Besser?«
Karen nickte mit geschlossenen Augen. »Viel besser. Danke.«
Mit einem Finger strich Clint über ihren
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