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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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eine gewisse Eifersucht und Irritation in sich aufkommen. Worüber hatten die beiden geredet? Besonders die Umarmung hatte ihr einen Stich versetzt, sie wirkte so vertraut. Konnte es doch sein, dass da irgendetwas zwischen Karen und Matt lief? Nein, wahrscheinlich war alles ganz harmlos, und sie hatte sich nur bedankt oder verabschiedet oder etwas Ähnliches. Aber es zeigte Shannon ganz deutlich, dass sie erstens Matt immer noch als »ihren« Matt betrachtete und er zweitens anscheinend ein sehr netter Mensch war. Seufzend strich sie Flower über die Flanke. Wenn er sie bloß nicht angelogen hätte!
    Sehnsüchtig blickte sie Matts kraftvoller Gestalt nach, als er sich einen Weg zwischen den Agenten hindurchbahnte. Die Selbstsicherheit, mit der er das tat, ließ sie wieder darüber grübeln, ob er vielleicht wirklich ein SEAL war. Auch die Art, wie er die Verbrecher so selbstverständlich außer Gefecht gesetzt und dann gefesselt hatte, deutete darauf hin. Sie hatte ihn schon sehr gemocht, als sie dachte, er sei ein Vertreter. Aber ein Mitglied der Eliteeinheit der Navy war ein Mensch, den sie für seine Aufgabe und die Opfer, die er brachte, respektieren musste. Und gleichzeitig überkam sie wieder die gleiche Angst, die sie verspürt hatte, als sie dachte, Marc wäre auf einer Mission und könnte verletzt oder gar getötet werden. Nein, es war eindeutig besser, sich von Matt fernzuhalten, bevor er ihr so wichtig wurde, dass sie alles andere vergaß. Ruckartig drehte sie sich um und konzentrierte sich nur noch auf die Pferde.
    Clint zeigte offen seine Ungeduld, als er Agent Cranton über ihre Erlebnisse berichtete.
    »Warum haben Sie sich denn nicht zu erkennen gegeben, als wir mit dem Hubschrauber die Gegend abgeflogen sind?«
    Clint verzog den Mund. »Woher sollten wir wissen, dass Sie das waren? Es stand schließlich nicht auf dem Heli drauf.«
    Cranton räusperte sich. »Das Büro in Bozeman verfügt nicht über einen eigenen Hubschrauber, deshalb mussten wir einen mieten.« Er deutete auf den Lichtstrahl, der durch die Bäume drang. »Dieser hier wurde erst heute Abend eingeflogen.«
    »Wenn das jetzt alles war, können wir dann aufbrechen? Ich muss auf die Ranch zurück.«
    Cranton blickte ihn ungläubig an. »Auf die Ranch? Das geht nicht, erst müssen Sie und Dr. Lombard mit nach Bozeman kommen, damit wir Ihre Aussagen aufnehmen können.«
    Clint trat dicht an Cranton heran. Seine Stimme senkte er drohend. »Hören Sie mir gut zu! Ich muss gar nichts tun, genauso wenig wie Karen Lombard. Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten: Wir waren hier die Opfer, nicht die Täter. Karen ist verletzt und hat in den letzten Tagen Traumatisches erlebt. Sie braucht Pflege und Ruhe, keine stundenlangen Verhöre. Verstanden?«
    Der sonst so arrogante Agent räusperte sich erneut und trat unsicher einen Schritt zurück. »Ja, ja, natürlich. Aber der Präsident …«
    Matt unterbrach ihn. »Der Präsident, übrigens auch mein Vorgesetzter, hat sicher nichts dagegen, wenn die Verhöre um ein oder zwei Tage verschoben werden.« Er deutete auf Karen. »Schauen Sie sich die Frau gut an, Cranton, sie ist völlig am Ende ihrer Kräfte. Ich weiß ja nicht, ob Sie verheiratet sind, aber was würden Sie machen, wenn man Ihre Frau im Auto von einer Klippe gedrängt, tagelang durch den Wald gejagt, dann geschlagen, gedemütigt und fast vergewaltigt hätte?«
    Cranton errötete. Er blickte Clint an. »In Ordnung. Wir fliegen Sie und Dr. Lombard nach West Yellowstone ins Krankenhaus, und danach können Sie zur Ranch fahren. Aber spätestens morgen brauche ich dann unbedingt eine Aussage von Mrs Lombard.«
    Clint nickte knapp und drehte sich ohne ein Wort um. Er hatte nur noch Augen für Karen, während er sich einen Weg durch die Agenten bahnte. Ganz alleine stand sie auf der Lichtung, die Arme zum Schutz um sich geschlungen, die Augen blicklos. Sowie er bei ihr war, zog er sie an sich. Ihr Körper passte sich ganz natürlich dem seinen an. Liebevoll blickte Clint auf ihr geschundenes Gesicht nieder. Dafür, dass sie so viel durchgemacht hatte, hielt sie sich wirklich erstaunlich gut. Und ab jetzt würde er dafür sorgen, dass sie immer in Sicherheit war – bei ihm.
    Mit einem tiefen Seufzer legte Karen ihren Kopf an seine Brust und schloss ihre brennenden Augen.
    »Wir fliegen gleich mit dem Hubschrauber nach West Yellowstone in die Klinik, und nach einem kurzen Check fahren wir nach Hause.« Clints tiefe, raue Stimme vibrierte in

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