Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
sollten. Das Auto war völlig zerstört. Außerdem haben wir George verloren.«
    Packard trat auf ihn zu und zog ihn am Kragen hoch. »Was interessiert mich George? Ihr werdet jetzt sofort einen Weg nach unten finden und in dem Wrack nachschauen. Und wenn ihr schon mal dabei seid, könnt ihr auch gleich den FBI-Agenten einen Gnadenschuss verpassen, sollten sie wider Erwarten noch am Leben sein.«
    »Aber …«
    Packards eisblaue Augen bohrten sich in ihn. »Habe ich mich etwa nicht deutlich genug ausgedrückt? Oder soll ich dich durch einen der anderen Männer ersetzen? Du bist nämlich nicht unersetzlich.« Er hob die Stimme. »Keiner von euch ist es.«
    Murrend, aber ohne weitere Widerworte machten sich die bis an die Zähne bewaffneten Männer erneut an den beschwerlichen Abstieg. Paul versuchte sich möglichst klein zu machen, aber natürlich ohne Erfolg.
    »Und wie fanden Sie die Vorstellung bisher? Zwei haben wir erledigt, und mit ein bisschen Glück sind die anderen beiden auch hinüber.«
    Paul schauderte unwillkürlich, als er sich an den Anblick der Autos erinnerte, die über den Abhang gesegelt waren. Nicht unbedingt eine Todesart, die er einmal ausprobieren wollte. Mühsam schlug er einen leichten Tonfall an, obwohl er innerlich schlotterte. »Wäre schön, wenn die ganze Angelegenheit schon erledigt wäre. Ich habe noch einiges vor.«
    Packard kicherte. »Ich auch, ich auch.«
     
    24
    Heftig schnaufend kam Karen unten am Fluss an. Besorgt betrachtete sie Clint, in dessen Gesicht sich harte Linien gebildet hatten. Er musste wirklich starke Schmerzen haben, wenn man sein Humpeln mit dem scheinbar mühelosen Laufschritt verglich, den er in Costa Rica vorgeführt hatte. Oder er war einfach nur älter und weicher geworden. Karen schüttelte den Kopf über ihre Gedanken. Sie wandte sich dem Fluss zu. Zweifelnd betrachtete sie das rauschende Wasser. Wie sollten sie da hinüberkommen?
    Clint drehte sich zu ihr um. »Kein Problem. Es ist schon August, da ist der Fluss ziemlich flach.«
    Karen funkelte ihn an. »Du hattest doch versprochen, das zu lassen!«
    Clint lachte. »Entschuldige, ich konnte nicht widerstehen. Du hast ein so ausdrucksvolles Gesicht, dass ich ohne Schwierigkeiten die meisten deiner Gedanken erraten kann.« Er wurde wieder ernst. »Aber jetzt sollten wir langsam zusehen, dass wir hier verschwinden.« Mit dem Finger zeigte er auf eine Stelle im Fluss, wo das Wasser besonders temperamentvoll floss. »Dort können wir leicht hinüberkommen. Ich hoffe, du hast nichts gegen nasse Füße.«
    Karen verzog den Mund. »Doch, habe ich. Aber immer noch besser als eine Kugel im Körper.« Als sie den Ort erreichten, blieb Karen stehen. »Sollten wir nicht lieber eine Stelle nehmen, an der der Fluss ruhiger fließt?«
    Clint schüttelte den Kopf. »Nein, ruhiger heißt in diesem Fall auch tiefer. An den turbulenteren Stellen gibt es Felsen dicht an der Wasseroberfläche, die werden wir nutzen.«
    Karen war zwar nicht überzeugt, folgte Clint aber trotzdem ins Wasser.
    Noch waren sie durch einen Vorsprung der Sicht ihrer Verfolger verborgen, aber je weiter sie den Fluss überquerten, desto sichtbarer würden sie werden. Clint bemühte sich, trotz der starken Strömung ein schnelles Tempo beizubehalten. Wenn sie erst einmal im Wald waren, würden es die Verfolger viel schwerer haben, ihnen zu folgen. Er gab Karen ein Zeichen vorauszugehen.
    Vorsichtig bahnte sie sich ihren Weg durch das schnell fließende Wasser. Clint hatte recht gehabt, sehr tief war es an dieser Stelle wirklich nicht. Es reichte ihr gerade bis zu den Knien. Aber da sie bereits ein paarmal auf den glitschigen Steinen ausgerutscht war, klebte ihre nasse Hose fast bis zur Hüfte an ihren Beinen. Ihre Füße konnte sie in dem Eiswasser kaum noch spüren. Dafür erreichte Clints Wärme ihren Rücken, so dicht ging er hinter ihr. Zuerst hatte sie sich gewundert, warum sie vorgehen sollte, bis ihr irgendwann klar geworden war, dass er als menschlicher Schutzschild für sie fungierte.
    Seine Bereitschaft, im Notfall sogar für sie zu sterben, verursachte ein warmes Gefühl in ihrer Herzgegend. Sosehr sie die gegenwärtige Situation auch hasste, so froh war sie auch, dass Pauls miese Machenschaften sie mit Clint Hunter zusammengeführt hatten. Sie wäre ihm sonst wahrscheinlich nie in ihrem Leben begegnet und hätte so viel verpasst: seine Hilfsbereitschaft, seine Freundlichkeit, seine Kampfbereitschaft, seine Küsse … Nein, daran sollte sie

Weitere Kostenlose Bücher