Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
belogen. Sollte sie jemals die Wahrheit erfahren, würde sie ihm wahrscheinlich bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren ziehen. Oder nie wieder ein Wort mit ihm wechseln, was fast noch schlimmer war.
    Ein Klopfen an der Tür ließ ihn herumfahren und mit drei langen Schritten den Raum durchqueren. Shannon! Er riss die Tür auf und sah sich ihrem Vater gegenüber. Schnell streifte er sein bestes SEAL-Pokerface über und hielt ihm wortlos die Tür auf.
    Nach einem letzten Blick in die Umgebung schloss George die Tür leise hinter sich. »Tut mir leid, wenn ich gerade störe, aber ich dachte, Sie sollten erfahren, dass eben ein Agent Cranton angerufen hat.«
    Matts Gesicht verhärtete sich zusehends, sein Körper war zum Zerreißen gespannt. »Was wollte er?«
    George zerraufte seine schwarzen Haare. »Er wollte wissen, ob und wann seine beiden Agenten hier waren und wann sie losgefahren sind. Anscheinend sind sie nie in Bozeman angekommen.«
    Matt ballte seine Hände zu Fäusten. »Verdammt! Ich habe gewusst, dass etwas nicht stimmt! Ich hätte hinterherfahren sollen.«
    George blickte ihn ruhig an. »Und was hätte das gebracht? Dass Sie dann auch noch verschwunden wären?«
    »Nein. Ja. Ich weiß nicht. Hat Cranton eine Suchmannschaft losgeschickt?«
    George nickte. »Ja, sie sind gerade eben losgefahren. Sie werden die ganze Strecke abfahren und sofort berichten, wenn sie etwas entdecken. Special Agent Cranton wird uns informieren, wenn er etwas Genaueres weiß. Er war nicht sehr erfreut, als er erfuhr, dass Karen mit Clint zusammen ist.«
    Matt schnaubte. »Das kann ich mir vorstellen. Aber er wird sich noch freuen, denn Clint ist die beste Chance, die Karen im Moment hat.«
    Mit tiefen Sorgenfalten auf der Stirn ging George langsam zur Tür. Dort blickte er noch einmal hoch. »Ach ja, ich habe meiner Familie bisher noch nichts davon gesagt, ich will sie nicht unnötig beunruhigen. Es reicht, wenn sie es mitbekommen, sobald es irgendwelche gesicherten Informationen zu Clints und Karens Verbleib gibt.«
    Matt nickte zustimmend. »Von mir erfahren sie nichts.«
    »Gut. Ich melde mich dann, wenn ich etwas Neues höre.«
    »Okay. Danke.« Nachdem George gegangen war, drehte sich Matt wieder zum Fenster um. Die Haut über seinen Fingerknöcheln färbte sich weiß, so fest presste er sie zusammen. Verdammt! Er hatte es doch gefühlt, warum hatte er nichts unternommen? War er so mit seinen Gedanken an Shannon und seinen Gefühlen beschäftigt gewesen, dass er die Möglichkeit verpasst hatte, seinem Swim-Buddy zu helfen? Was konnte er jetzt noch tun, außer hier auf Nachrichten zu warten? Außerdem hatte er Clint versprochen, auf die Ranch und seine Familie aufzupassen.
    Vielleicht sollte er diese Aufgabe jetzt endlich ernster wahrnehmen, als er es bisher getan hatte. Ein Erkundungsgang würde ihm vielleicht auch ein paar neue Ideen bringen, wie er Clint und Karen helfen konnte, wenn sie erst einmal gefunden waren. Wenn ihnen dann noch zu helfen war. Matt schluckte schwer. Sollten sie tot sein, wüsste er nicht, was er tun würde. Er schüttelte den Kopf. Sie konnten nicht tot sein, Clint würde bestimmt einen Ausweg finden … Vielleicht sollte er diesmal doch eine Ausnahme machen und nicht von dem schlechtesten aller möglichen Fälle ausgehen.
     
    25
    Schwer atmend kämpfte sich Paul Lombard hinter Packard und ihrem Führer den Abhang hinunter. Er schürfte sich die Knöchel auf, Zweige rissen an seinen Haaren und peitschten ihm ins Gesicht. Was machte er eigentlich hier? Er war Buchhalter, kein Bergsteiger! Packard schien das nicht zu stören. Wie ein Roboter ging er den schmalen Weg entlang und kümmerte sich überhaupt nicht darum, ob Paul mithalten konnte oder nicht. Paul hatte angeboten, oben beim Wagen zu bleiben, um dort vielleicht eine Möglichkeit zu finden zu verschwinden, aber davon wollte Packard nichts wissen. So war Paul gezwungen, ihm in die Schlucht zu folgen, obwohl das der letzte Ort war, an dem er sein wollte.
    Mit jedem Schritt steigerte sich seine Furcht, und er verfluchte wieder den Tag, an dem er sich mit den Kriegern Gottes eingelassen hatte. Er hatte sich nur für das Geld interessiert, und es war ihm anfangs egal gewesen, dass es Terroristen und Mörder waren, denen es anscheinend sogar richtigen Spaß machte, Menschen umzubringen. Als ihm dann aufging, wo er hineingeschlittert war, konnte er sich nicht mehr von der Gruppe lösen. Sie hätten ihn sofort getötet. Er drückte eine Hand auf

Weitere Kostenlose Bücher