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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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seinen revoltierenden Magen. Gott, wie hatte er so dumm sein können?
    Es war wirklich gut, dass die beiden FBI-Agenten schon tot gewesen waren, als die Männer das Wrack erreicht hatten, so mussten sie zumindest nicht noch länger unter der Grausamkeit dieser Barbaren leiden. Über kurz oder lang würde das FBI herausfinden, wer hinter dem Tod der beiden Männer steckte, und sie würden die Mörder bis ans Ende der Welt hetzen. Hoffentlich fand er bald eine Gelegenheit, sich abzuseilen. Inzwischen war es ihm sogar egal, dass Karen bei dem Sturz in die Schlucht anscheinend nicht gestorben war, wie einer der Gorillas berichtet hatte. Das zweite Auto war leer gewesen. Er wollte Karens Leiche auch gar nicht mehr sehen. Wenn sich eine Gelegenheit ergab, würde er, so schnell es ging, in die Zivilisation zurückkehren. Er wollte nur so weit fort von hier, dass ihn weder das FBI noch die Krieger Gottes jemals fanden.
    In seine Gedanken vertieft, bemerkte Paul fast nicht, dass sie bereits am Grund der Schlucht angekommen waren. Unbehaglich sah er sich um. Halb auf der steinigen Uferzone, halb im Wasser lag das Wrack des FBI-Wagens nur etwa fünfzig Meter von ihrem derzeitigen Standort entfernt. Einer der Agenten hing mit dem Oberkörper aus dem Wagen, wahrscheinlich war er nicht angeschnallt gewesen und der Aufprall hatte ihn hinauskatapultiert. Paul schluckte krampfhaft den Mageninhalt hinunter, der ihm bei dem Anblick in die Kehle gestiegen war.
    Suchend blickte er sich um. Wo war das andere Auto? Wenig später entdeckte er es. Der olivfarbene Mittelklassewagen lag zerquetscht inmitten eines großen Haufens von Steinen und Vegetation direkt unterhalb der Felswand. Froh darüber, dass er hier wenigstens auf keinen Toten stoßen würde, schlenderte er zu dem Wrack hinüber. Wenn Karen bei dem Aufprall noch auf dem Beifahrersitz gesessen hätte, wäre sie jetzt Hundefutter gewesen. Andererseits wäre damit auch sein Bund mit der Terrorgruppe vorbei gewesen, und er hätte endlich nach Hause fahren können. Seufzend wandte er sich Packard zu, der das Auto untersuchte.
    »Wer auch immer der Fahrer war, er ist auf jeden Fall verletzt. Im Auto und auch auf den umliegenden Felsen sind Blutstropfen. Es dürfte also nicht allzu schwierig sein, die beiden aufzuspüren.«
    Damit wandte Packard sich ab und suchte die Umgebung nach einer Spur ab. Kurze Zeit später entdeckte er etwas beim Fluss. Sinnend betrachtete er das turbulente Wasser und die gegenüberliegende Böschung. »Vermutlich haben sie den Fluss überquert und sind uns bereits ein Stück voraus. Kommen Sie, gehen wir!« Er gab seinen Männern ein Zeichen voranzugehen und zog ein Handy hervor. »Packard. Wir werden hier unten eine Spur verfolgen. Lassen Sie die Sperrungen abbauen und patrouillieren Sie möglichst unauffällig auf der Straße. Achten Sie auf Fahrzeuge des FBI, die werden bestimmt bald ihre Männer suchen. Wenn Sie die Frau und ihren Begleiter finden, melden Sie sich!« Damit beendete er das Gespräch.
    Er packte Paul, der immer noch unschlüssig am Ufer stand, am Ärmel und schleifte ihn hinter sich her. Ohne zu zögern, ging er in das Wasser. Paul war zwar ziemlich groß, aber dadurch, dass er sich äußerst ungeschickt anstellte, schaffte er es im Handumdrehen, von Kopf bis Fuß durchnässt zu sein. Packard verzog das Gesicht. Er war wirklich froh, wenn er den unfähigen Idioten endlich los war! Was hatte sich der Führer der Krieger Gottes bloß dabei gedacht, sich mit so einem Versager abzugeben? Auch wenn er dabei behilflich gewesen war, die Daten und Codes des Waffensystems zu bekommen, hätten sie das auch irgendwie anders bewerkstelligen können.
    Mit einer Hand zerrte er Paul am Hemd hinter sich her den Abhang hinauf. Am liebsten hätte er ihn gleich hier kaltgestellt, aber er hatte Anweisung, zuerst Karen Lombard verschwinden zu lassen. Danach konnte er dann mit diesem Versager tun, was er wollte. Ein Lächeln überzog sein Gesicht. Darauf freute er sich schon. Glaubte Paul tatsächlich, dass Packard nichts von seinen Versuchen wusste, seine Frau zu beseitigen? Mehr als einmal hatte er eingegriffen, um das Schlimmste zu verhindern. Hätte er nicht seine Befehle gehabt, wäre der Wurm schon lange tot.
    Karen bemühte sich, nicht den Anschluss an Clint zu verlieren, der sich vor ihr einen Weg durch den Wald erkämpfte. Ihre warmen Gedanken hatten sich auf dem anstrengenden Treck durch den von Menschen unberührten Wald schnell verflüchtigt. Ihre

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