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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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zwei Minuten von hier.«
    Recht flach erwies sich als Ansichtssache, wie Karen schnell herausfand. Das Wasser stieg ihr schnell bis zum Bauchnabel, dabei war sie noch nicht einmal bei der Mitte des Flusses angekommen. Das eiskalte Flusswasser drang in ihre Kleidung ein, und die schockierende Kälte lähmte sie fast. Unwillkürlich schrie sie auf.
    Clint drehte sich zu ihr um. »Was ist?«
    Karen feuerte einen wütenden Blick auf ihn ab. »Sagtest du nicht was von flach?«
    Clint blickte nach unten, wo das Wasser lediglich seine Oberschenkel erreichte. Sein Grinsen machte sie noch wütender.
    »An anderen Stellen war es noch tiefer. Wir können es uns nicht leisten, stundenlang nach einer Furt zu suchen.«
    Das verringerte ihren Ärger etwas, aber sie verfluchte trotzdem den Umstand, dass sie so klein war. Wenn nur ein bisschen was von ihrer Breite in die Höhe gewachsen wäre … Seufzend schob sie den Gedanken beiseite. Sie konnte sowieso nichts daran ändern.
    Am Ufer angekommen, zog Clint sich herauf und half dann Karen. Obwohl die Temperatur noch bei über 20° C lag, fröstelte sie. Ihre nasse Kleidung klebte an ihr wie eine zweite Haut, in ihren Schuhen hatte sich Sand zu dem Wasser gesellt. Karen stellte schnell fest, dass diese spezielle Mischung ihren wunden Füßen überhaupt nicht guttat. Mit jedem Schritt rieb sich der Sand tiefer in die offenen Stellen. Mit zusammengebissenen Zähnen lief sie weiter hinter Clint her.
    Karen war so in ihr Elend vertieft, dass sie ihm fast in die Hacken trat, als er plötzlich stehen blieb. »Umpf! Was ist los?«
    Aufmerksam ließ Clint seinen Blick über die Bäume schweifen. »Wir kommen jetzt in ein Gebiet, in dem vor einigen Jahren ein verheerender Waldbrand gewütet hat. Das heißt, wir werden einige Zeit keine vernünftige Deckung haben. Die nachwachsenden Bäume sind noch zu klein, und von den alten ist kaum etwas erhalten.« Er blickte ernst auf sie hinunter. »Wir müssen uns beeilen, damit wir so schnell wie möglich hier herauskommen.«
    Beeilen? Und was hatten sie die ganze Zeit getan? Doch Karen behielt diesen Gedanken für sich. Für Clint war es wahrscheinlich eher wie ein Sonntagsspaziergang gewesen, wenn man von seiner Verletzung einmal absah. So nickte Karen nur und bemühte sich um eine schnellere Gangart, obwohl ihr ganzer Körper dagegen protestierte. Den Blick ständig nach unten gerichtet, um den Stolperfallen aus verbrannten, umgestürzten Baumstämmen und kleinen Jungbäumen zu entgehen, lief sie scheinbar stundenlang hinter Clint her.
     
    26
    Immer noch unruhig schlich Matt durch die Bäume, die die Häuser und Hütten umgaben. Bisher hatte er nichts entdeckt, was auf die Anwesenheit von Beobachtern hindeutete. Hinter einer Hütte hatte er Zigarettenstummel gefunden, aber die hatte wahrscheinlich ein Gast dort geraucht, da in den Hütten ein Rauchverbot galt. In einem Gebüsch hatte er eine niedergetrampelte Stelle gesehen, aber die Reste von Kondomverpackungen überzeugten ihn, dass er auf ein Liebesnest und kein Versteck der Krieger Gottes gestoßen war. Der Gedanke, sich in ein ähnliches Nest mit Shannon zurückzuziehen, schoss durch seinen Kopf, aber er schob die Idee sofort beiseite.
    Er musste jetzt Clint helfen und durfte nicht seinen Liebesgelüsten nachgeben. Obwohl diese sich in den letzten Tagen als drängender herausgestellt hatten als je zuvor. Wirklich erstaunlich, da er in den vierunddreißig Jahren seines Daseins nicht gerade wie ein Mönch gelebt hatte. Und dieses Verlangen war im Moment auf eine einzige Frau gerichtet: Shannon. Alle anderen Frauen verblassten im Vergleich zu ihr, zumindest in seinen Augen. Sie war klug, humorvoll, schlagfertig, mitfühlend und vor allem unabhängig.
    Keine Frau, die sich an einen Mann kettete und ihm keinen Freiraum gab, wie er es schon so oft erlebt hatte. Nein, Shannon würde ihr eigenes Leben weiterleben, auch wenn sie einen Geliebten an ihrer Seite hatte. Bei seinem Beruf war das von allergrößter Wichtigkeit. Es war einfach nicht gut, wenn er sich auf eine Mission konzentrieren und gleichzeitig immer fürchten musste, dass seine Frau nicht auch ohne ihn zurechtkam. Seine Frau? Scheinbar machte das Warten sein Gehirn mürbe. Er hatte noch nie eine seiner Freundinnen »seine Frau« genannt, noch nicht einmal in Gedanken!
    Mit einem Ruck schüttelte er diese ganzen unnützen Überlegungen ab und konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Obwohl diese wahrscheinlich völlig sinnlos war, wenn Karen

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