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Riskante Versuchung

Riskante Versuchung

Titel: Riskante Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brockmann
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drei sitzen schon an diesem Tisch.“
    Kelsey legte ihren Wachsmalstift hin und starrte ihren Vater feindselig an.
    Rob drückte Jess‘ Schulter, dann ging er zu Kelsey und nahm ein paar Vierteldollarmünzen aus seiner Hosentasche. „Hast du Lust auf ein Videospiel, Bug?“
    „Mit dir zusammen?“, fragte sie hoffnungsvoll.
    Rob sah zu Jess, die kurz nickte. Ja, offenbar wollte sie, dass Kelsey ging. Mit Ian würde sie fertigwerden, zumal Frank dabei war.
    Als Rob mit Kelsey verschwand, lachte Ian. „Seht euch diesen Typen an, der sich für die Rolle des Daddys bewirbt“, spottete er. „Ist das nicht rührend? Da möchte ich am liebsten kotzen.“
    „Ian, bitte geh“, forderte Jess ihn leise auf. Sie bemerkte, dass der Barkeeper sie beobachtete und den sich anbahnenden Ärger roch.
    Frank stand unsicher neben dem Tisch und wusste nicht, ob er sich setzen oder stehen bleiben sollte. Und ob er Jess mit ihrem Exmann allein lassen konnte.
    Ian beugte sich zu ihr herüber. „Kannst du dir vorstellen, dass ich Stanford Greene an der Bar entdeckt habe?“ Er senkte die Stimme zu einem immer noch gut hörbaren Flüstern. „Wie, um alles in der Welt, hast du ihn dazu gebracht, den Keller seiner Mommy zu verlassen? Im Ernst, Jess, der ist nicht dein Typ. Ich kann mir euch beide nicht zusammen vorstellen. Na ja, vielleicht doch, nur ist das ziemlich widerlich …“
    Frank traf eine Entscheidung. „Ian, lass Jess in Ruhe und verschwinde. Ich fahre dich nach Hause.“
    „Ohne uns Jess‘ Auftritt anzuhören? Das können wir nicht machen!“
    „Doch, können wir“, widersprach Frank bestimmt.
    „Dann fahr du doch.“ Ian zuckte erneut die Achseln. „Ich bleibe.“
    „Entschuldigt mich, meine Pause ist fast vorbei.“ Jess lächelte Frank noch einmal zu, dann tauchte sie in der Menge unter. Da Ian so starrköpfig war, hatte es keinen Sinn, mit ihm zu streiten. Sie konnte nur hoffen, dass er nicht betrunken genug war, um sie während ihres Auftritts zu belästigen.
    Sie ging zur Bar, um mit einem Glas kaltem Mineralwasser ihre Kopfschmerzen zu dämpfen, die seit Ians Auftauchen eingesetzt hatten. Doch dann entdeckte sie Stanford Greene, der, ohne zu blinzeln, in ihre Richtung starrte, deshalb bog sie gleich zur Bühne ab. Ihr blieben nur noch wenige Minuten, bis sie wieder auftreten musste, und diese Zeit konnte sie ebenso gut nutzen, um ihre Gitarre zu stimmen …
    Plötzlich berührte sie jemand am Rücken. Erschrocken fuhr sie herum. „Oh! Frank, du hast mich erschreckt!“
    „Tut mir leid.“ Er lächelte verlegen. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich versuchen werde, Ian von dir fernzuhalten.“
    Sie sah in Franks freundliche Augen. „Du bist nicht für ihn verantwortlich.“
    Er winkte ab. „Kein Problem. Ich mische mich gern ein.“ Er machte eine Pause. „Rob rief mich an, weißt du. Er hat mir gesagt, dass du heute Abend hier auftrittst. Ich nehme an, du hast den Job sehr kurzfristig bekommen, oder?“
    „Ja, der Manager hat mich erst heute Nachmittag angerufen.“
    Frank nickte langsam. „Wie gut für dich.“
    Jess entdeckte Robs braunen Haarschopf bei den Videospielautomaten in der Ecke. „Ich kann es nicht fassen, dass Rob seinen Wagen an Ian verliehen hat.“
    „Der gute alte Rob.“ Frank lächelte. „Ich habe mir seinen Wagen auch ein paarmal geliehen.“
    „Ja, er ist sehr großzügig“, bestätigte Jess.
    „O doch, das ist er.“ Frank zögerte. „Ich wusste nicht, dass ihr zwei … zusammen seid.“
    „Heute Abend ist unser erstes Date“, erklärte sie. „Wenn man es überhaupt ein Date nennen kann. Schließlich ist Kelsey dabei, und ich trete auf.“
    „Oh. Na ja. Tja, wir sehen uns.“
    Er wandte sich zum Gehen. Jess legte die Hand auf seinen Arm. Diesmal erschrak er.
    „Tut mir leid.“ Sie lächelte freundlich angesichts seiner angespannten Miene. „Ich wollte mich nur dafür bedanken, dass du gekommen bist, falls wir uns nach dem Auftritt nicht mehr sehen sollten. Bis bald, ja?“
    Er nickte. „Okay.“
    Jess hängte sich die Gitarre um und setzte sich wieder auf den Barhocker. Drüben an der Bar sah sie Pete, den Barkeeper, der sie erneut im Auge behielt. Schon den ganzen Abend über war sie sich der Tatsache bewusst, dass sein Blick ihr folgte.
    Beinah trotzig erwiderte sie seinen Blick, und er lächelte. Zumindest hoben sich seine Mundwinkel zur Andeutung eines Lächelns. Dieser Mann war nicht der Typ für ein breites, strahlendes Lächeln. Es war seltsam, dass Lenny

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