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Riskante Versuchung

Riskante Versuchung

Titel: Riskante Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brockmann
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prägte sich jede Emotion ein, die sie auf seinem Gesicht zu lesen glaubte.
    „Wenn du fortgehst“, meinte sie leise, aber beinah trotzig, „werde ich dich bis in deine Träume verfolgen.“
    Rob schloss die Augen, doch nicht schnell genug, um den Schmerz darin zu verbergen. Als er sie wieder ansah, lag ein betrübter Ausdruck in ihnen. „O Liebes, das tust du bereits.“
    Mit einem Kreischen des Federungssystems und einem Zischen der Druckluftbremsen hielt der Schulbus vor dem Haus. Jess, die gerade Gitarre spielte, stellte sich innerlich schon mal darauf ein, dass ihre Tochter gleich zur Tür hereingestürzt kam und verkündete, sie komme um vor Hunger, sie schwitze wie blöd und ob sie nicht sofort ein Eis haben könne.
    Doch Kelsey kam nicht herein. Eine Minute verging, dann noch eine. Jess stellte ihre Gitarre zur Seite und ging zur Tür.
    Es war ein windiger Tag, weshalb sie die Klimaanlage ausgeschaltet und die Fenster geöffnet hatte. Sie schaute durch die Fliegengittertür und sah Kelsey auf dem vorderen Rasen stehen.
    Wo sie mit dem FBI-Agenten Parker Elliot sprach.
    „Hey!“, rief Jess empört.
    Elliot, der vor Kelsey in die Hocke gegangen war, sah auf.
    Schnell stieß Jess die Fliegengittertür auf und ging nach draußen. „Wenn Sie Fragen an Kelsey haben, stellen Sie sie gefälligst in meinem Beisein. Gibt es da nicht sogar ein Gesetz, das so etwas vorschreibt?“
    „Wir stehen unter einem gewissen Zeitdruck, das können Sie sich wohl vorstellen“, verteidigte Elliot sich und richtete sich auf.
    „Und das gibt Ihnen das Recht, gegen das Gesetz zu verstoßen?“ Sie wandte sich an ihre Tochter. „Und du, junge Dame - hast du unsere Regel vergessen, was Gespräche mit Fremden angeht?“
    „Er hat behauptet, er kennt mich aus dem Pelican Club“, protestierte Kelsey. „Er hat gesagt, er ist kein Fremder!“
    Jess warf dem FBI-Agenten einen ungläubigen Blick zu. Parker Elliot besaß nicht einmal so viel Anstand, verlegen zu wirken.
    „Geh ins Haus“, befahl Jess ihrer Tochter und überspielte mit ihrer äußeren Gelassenheit, dass sie innerlich kochte. „Wasch dir die Hände und mach dir etwas zu essen. Ich komme gleich nach.“
    „Ich wollte mit Ihnen sprechen“, begann Elliot, doch Jess ließ ihn gar nicht ausreden. Kaum hatte Kelsey die Tür hinter sich zugemacht, ging sie auf ihn los.
    „Was haben Sie sich bloß dabei gedacht? Wissen Sie denn nicht, wie wichtig es ist, dass ein Kind lernt, sich von Fremden fernzuhalten? Kelsey soll nicht glauben, jemand sei kein Fremder mehr, nur weil sie ihm einmal begegnet ist …“
    „Was ich mir dabei gedacht habe?“ Elliots Miene wurde hart. „Ich dachte mir, dieses kleine Mädchen weiß vielleicht etwas oder hat etwas gesehen, das mir hilft, diesen Dreckskerl zu erwischen, der seit sechs Monaten Frauen in Sarasota umbringt.“
    Der Serienkiller.
    Seit Rob am Vormittag zur Arbeit gefahren war, hatte Jess kaum an etwas anderes denken können als an Parker und seinen Verdacht, es gäbe irgendeine Verbindung zwischen ihr und dem Serienmörder. Jetzt starrte sie den FBI-Agenten verwirrt an.
    Als er weitersprach, klang seine Stimme sanfter. „Tut mir leid, dass ich zu weit gegangen bin.“
    „Entschuldigung angenommen.“ Sie wollte ins Haus gehen.
    „Miss Baxter.“
    Jess drehte sich wieder zu Elliot um. Er trug einen dunkelblauen Anzug. Genau wie am Vortag war sein Haar ordentlich gekämmt. Jede Strähne saß an ihrem Platz. Seine Augen waren hinter einer dunklen Sonnenbrille verborgen.
    Er sah auf seine Armbanduhr. „Ich habe eine FBI-Spezialistin herbestellt“, eröffnete er ihr. „Ich möchte, dass Sie mit ihr reden.“
    Jess wollte schon den Kopf schütteln. „Sie vergeuden Ihre Zeit. Ich kenne niemanden, der ein Serienmörder sein könnte.“
    Außer Rob.
    Woher, um Himmels willen, kam dieser Gedanke plötzlich? Er war einfach in ihrem Kopf aufgetaucht. Ein lächerlicher Gedanke noch dazu. Selbstverständlich glaubte Jess nicht wirklich, Rob könnte der Mann sein, den das FBI suchte. Der Mann, der all diese Frauen brutal ermordet hatte. Nicht nach der vergangenen Nacht …
    Ich habe schreckliche Dinge getan, Jess .
    „Ich weiß, dass Sie das glauben, Miss Baxter“, sagte Parker Elliot unbeeindruckt und nahm seine Sonnenbrille ab. „Deshalb möchte ich ja auch, dass Sie mit Dr. Haverstein sprechen.“
    Sein Blick war so durchdringend, dass Jess wünschte, er würde die Sonnenbrille wieder aufsetzen. „Dr. …“
    „Dr. Haverstein

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