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Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Titel: Ritter 01 - Die Rache des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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nichts wisst, um es zu benennen.«
    »Hört auf«, keuchte sie, während seine Lippen sich über ihre senkten. »Oh Gott … bitte … hört auf … «
    Gunnar beobachtete, wie sie die Augen schloss und ihre süßen Lippen öffnete, ihr Atem war flach und warm und fächelte sein Kinn. Der Widerstand in ihr ließ langsam nach, und er fühlte, wie sie nachgab und auf seinen Kuss wartete. Er zögerte, genoss den verlangenden Ausdruck auf ihrem Gesicht, seine Lippen waren nur eine Haaresbreite davon entfernt, ihren Mund in Besitz zu nehmen. Hier war die Wahrheit: Sie wollte ihn, vielleicht ebenso sehr, wie er sie wollte. Und dann lachte er, tief und reich, und sein Lachen war voll männlichem Stolz und überraschte auch ihn selbst.
    Sie riss die Augen auf und stieß einen Laut höchster Empörung aus, als Gunnars Heiterkeit größer wurde. Sie bäumte sich auf. »Himmel, wie sehr ich Euch hasse! Ich wünschte, ich hätte Euch nie gesehen!«
    »So ist es gut, Raina«, schmeichelte er spöttisch. »Verflucht mich. Kämpft gegen mich. Verachtet mich, wenn Ihr das wollt, aber versucht nicht zu leugnen, dass Ihr mich begehrt. Denn das werde ich Euch nicht einen Augenblick lang glauben.«
    »Das ist nicht wahr!«
    »Doch, das ist es«, entgegnete er und ärgerte sich irgendwie über sich selbst, dass ihm dieser Gedanke so große Befriedigung gab. »Und ich bezweifle, dass auch nur einer von uns genügend Kraft haben wird, diesem Begehren noch länger zu widerstehen.«
    »Ihr seid wahnsinnig und ganz sicher das arroganteste Scheusal, das mir je begegnet ist!«
    »In der Tat«, pflichtete er ihr bei, unfähig, mehr zu tun, als in ihre zornig funkelnden Augen zu lächeln.
    »Lasst mich sofort los, Ihr widerlicher Schuft«, rief sie, wand sich unter seinem Griff und trat nach ihm.
    »Gebt mir Euer Wort, dass Ihr nicht noch einmal einen solchen Unsinn macht, und ich werde darüber nachdenken.«
    »Es wäre eine Lüge«, erklärte sie.
    »Dann werde ich dafür sorgen müssen, dass Ihr es nicht tut. Persönlich, und mit einer anderen, verlässlicheren Methode.«
    Sie zog die Stirn kraus. »Was meint Ihr damit?«
    Statt zu antworten, erhob sich Gunnar, zog sie hoch in seine Arme und trug sie zu seinem wartenden Pferd. Er hielt die Zügel für den Fall, dass sie versuchen sollte, mit seinem Pferd zu fliehen, als er sich in den Sattel hinter sie setzte und im Galopp zur Burg zurückritt.
    »W-Was meintet Ihr mit verlässlicheren Methoden?«, stammelte Raina, als sie den Burghof erreicht hatten, Rutledge vom Pferd gestiegen war und sie jetzt aus dem Sattel hob. »Was werdet Ihr mit mir tun?«
    »Was ich von Anfang an hätte tun sollen«, knurrte er und zog sie an der Halle vorbei zur Treppe. Er nahm immer zwei Stufen statt einer, als er sie erklomm. Raina stolperte ihm hinterher und wäre fast gefallen. Er fing ihr Straucheln mit einem derben Ruck an ihrem Arm ab und zog sie weiter.
    Du lieber Gott, wollte er sie schlagen? Wenn der Zorn in seinen Augen ein Hinweis darauf war, würde sie seine Schläge wahrscheinlich nicht überleben. Sie hatte noch nie einen Mann gesehen, der in seiner Selbstbeherrschung so gefährlich gewirkt hätte. In Wahrheit fand sie seinen stillen Zorn weitaus furchterregender als wütende Worte oder strafende Hände. Seltsamerweise spürte ein Teil von ihr, dass er sie nicht schlagen würde, aber eine Bestrafung in irgendeiner Form ihr in jedem Fall bevorstand.
    Sie hatte es darauf angelegt, das Tier in ihm zu wecken, und jetzt, da es ihr gelungen war, wusste sie nicht, wie sie damit umgehen sollte. Sie versuchte einen kühnen Vorstoß. »Ihr könnt mich in meine Kammer sperren für tausend Tage – für zehntausend Tage – , und ich werde mich dennoch niemals fügen!«
    »Ich habe nicht die Absicht, Euch in Eure Kammer zu sperren«, erwiderte er kühl.
    Als sie den oberen Treppenabsatz erreicht hatten, stieß er Raina in sein Gemach und versetzte der Tür einen so festen Tritt, dass sie krachend zufiel. »Da Ihr wieder einmal bewiesen habt, dass man Euch nicht trauen kann, habe ich beschlossen, dass Ihr dort bleiben werdet, wo ich Euch persönlich im Auge haben kann. Ständig .«
    »Dann – Ihr meint, Ihr werdet mich nicht für mein Handeln schlagen?«
    »Euch schlagen?« Seine Mundwinkel zogen sich nach oben, und er lachte leise. »Nein, Raina, ich werde Euch nicht schlagen. Ich habe erwartet, dass Ihr versuchen werdet, zu fliehen, und genau genommen habe ich Alaric gemahnt, jeden Eurer Schritte genau zu

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