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Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Titel: Ritter 01 - Die Rache des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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verbessert haben, wenn er seinem Lehrer einen solchen Hieb beibringen konnte.«
    »Oh, n-nein, Mylady!« Bei ihrem Lob begann Alaric zu stammeln. »Es lag nicht an meinem großen Können, glaube ich, sondern eher daran, dass Mylords Aufmerksamkeit – «
    Gunnar warf seinem Squire einen finsteren Blick zu. »Die Sonne hat mich geblendet«, grummelte er.
    »Oh«, sagte Raina und wandte sich wieder dem Nähen der Wunde zu. Als sie wieder etwas sagte, war ihr Ton verständnisvoll, neckend. »In Zukunft müsst Ihr vorsichtiger sein, Mylord. Und Alaric, du tätest gut daran, aus dieser Sache zu lernen. Mein Vater hat immer gesagt, dass ein Ritter es sich nicht erlauben darf, auf dem Schlachtfeld unkonzentriert zu sein.«
    »Ja, Mylady«, murmelte Alaric.
    »Und ihr könntet jetzt mit eurer Plauderei aufhören«, unterbrach Gunnar sie. »Los, Alaric, hol mir einen Becher Ale. Ich bin durstig und zudem deine Gegenwart mächtig leid.«
    Alaric sprang auf und lief aus der Kammer. Er schloss die Tür hinter sich und ließ Gunnar in einer angespannten Stimmung mit Raina zurück. Er beobachtete, wie sie seine Wunde versorgte; ihre Berührung war sehr sanft, und ihre ganze Konzentration schien darauf ausgerichtet zu sein, ihm nicht noch mehr Unbehagen zu bereiten. Wenn sie nur wüsste, dass sein größtes Unbehagen von ihrer Nähe und der Leichtigkeit ihrer Berührung herrührte. Es kostete ihn große Selbstbeherrschung, nicht nach ihrer kleinen Hand zu greifen und sie dorthin zu legen, wo ihre Berührung seinem Körper am besten getan hätte.
    Würde sie ihn jetzt ansehen, es wäre ihm unmöglich, sie nicht zu nehmen, das wusste er. Sollte er in diesen grünbraunen Tiefen auch nur eine Spur des Sich ergebens sehen, wäre er ganz sicher verloren. Er schloss die Augen und betete, dass sie schnell fertig würde, damit er sich so weit wie möglich von ihr entfernen konnte.
    »Tue ich Euch weh?«
    Er sah Rainas zu ihm emporgehobenes Gesicht, ihre Augen suchten kühn die seinen. Aus Angst vor dem, was sie darin lesen könnte, richtete er seinen Blick auf ihren Mund. Das war ein Fehler. Ihre Lippen waren feucht und weich, als sie mit der Zungenspitze darüberfuhr.
    Gott, er wollte diesen Mund schmecken.
    »Nein«, brachte er schließlich ein Krächzen zustande, und dieses Wort war ebenso ein Befehl an ihn selbst, wie es die Antwort auf ihre unschuldige Frage war. Ja, sie tut mir weh, dachte er. Der Schmerz, den sie verursachte, war von der süßesten Art, es war eine Sehnsucht, die anders war als alles, was er je in seinem Leben gefühlt hatte. Ein Schmerz, den ganz sicher nur ihr Kuss würde lindern können.
    »Ich bin fertig«, flüsterte sie und richtete den Blick Gott sei Dank wieder auf seinen verletzten Arm. Als sie den Kopf darüber neigte, um den Faden abzubeißen, berührten ihre Lippen seine Haut für den Bruchteil einer Sekunde, und Gunnar schoss fast von seinem Schemel hoch.
    Sie sah ihn an, in ihren Augen stand Verwunderung. Dann lächelte sie. »Habt Ihr etwa gedacht, ich würde Euch beißen?«
    Er wollte irgendeine gescheite Bemerkung dazu machen, aber zu seiner großen Bestürzung hatte es ihm die Stimme verschlagen. Stattdessen konnte er sie nur ansehen. Er wünschte, sie würde vor ihm fliehen und wollte doch ebenso sehr, dass sie blieb. Ganz nah bei ihm.
    Näher.
    Sie begann, zurückzuweichen, und wie aus eigenem Antrieb streckte seine Hand sich aus und schloss sich um ihr Handgelenk. Raina zögerte, hob langsam den Kopf und war ihm dabei so nah, dass er ihren warmen Atem über seine Haut streichen fühlte. Ihre Lippen teilten sich in stummem Protest, aber die Einladung stand unverkennbar in ihren Augen, in der Art, wie ihr Arm sich in seinem Griff entspannte.
    Bevor er sich davon abhalten konnte, beugte er sich vor und presste seine Lippen auf ihre. Oh Gott, sie waren noch viel weicher, als er es sich vorgestellt hatte! Ein Stöhnen stieg in seiner Kehle auf, seine Lenden wurden hart, und er zog sie an seine Brust, sein Kuss wurde hungriger und war von dem Verlangen erfüllt, sie so zu verschlingen, wie sie jeden seiner wachen Gedanken verschlang. Als sie die Hand in seinen Nacken legte und ihn näher zog, drängte er sich an sie, kämpfte er gegen den Drang, sie dort zu nehmen, wo sie saß. Der Kuss wurde tiefer, raubte ihm fast den Verstand vor Verlangen. Er stöhnte und hielt sie zwischen seinen Schenkeln gefangen.
    Herrgott, er wollte sie so sehr …
    Ein leises Klopfen an der Tür blieb unbeantwortet; dann

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