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Ritter des dunklen Rufes

Titel: Ritter des dunklen Rufes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Gelegenheit dazu. Cairbres Schwert blitzte im Sonnenlicht auf. Der Einstige Ritter duckte sich unter der niedersausenden Klinge und rammte sein eigenes Schwert in Cairbres Seite, trieb es immer weiter aufwärts, bis es Cairbres Lungen durchbohrte. Als der Rote Ritter zusammensackte, stieß Manannan ihn auf die Seite und zog sein Schwert heraus. Cairbre versuchte zu sprechen, aber aus seinem Mund quoll lediglich Blut.
    In dem betäubten Schweigen, das folgte, stand Manannan auf, ging zu seinem Pferd und schwang sich in den Sattel.
    Er verbeugte sich einmal vor dem König und riss sein Pferd auf der Hinterhand herum. Der Herzog sprang vom Wagen in den Sattel seines eigenen Pferdes, und die beiden donnerten im Galopp über das Feld auf den hohen Palisadenzaun zu.
    »Haltet sie auf!« brüllte Okessa, und die Menge lief auf sie zu, doch die Reiter erreichten den Zaun mit gutem Vorsprung. Der Herzog beugte sich im Sattel vor, sein Pferd sprang und setzte über das Hindernis. Manannan folgte ihm, verlor jedoch fast das Gleichgewicht.
    Dann waren sie auf und davon.
    Manannan warf einen Blick zurück. Die Reiter des Königs hatten schnell reagiert, die Jagd war angeblasen.
     
    Bavis Lan hatte genug vom Wald. Seit sechzehn Tagen jagten er und seine Männer Verräter, zerstörten Dörfer und schlachteten die Bewohner ab. Und zu keiner Zeit waren sie auf Spuren einer Rebellenarmee gestoßen. Es war aufreizend, an den langen Ritt zurück nach Mactha zu denken und an den nüchternen Bericht, den er dem König abliefern musste. Vor zwei Tagen hatten sie den Vorsteher einer kleinen Siedlung gefangen genommen und ihn zu Tode gefoltert. Währenddessen hatte Bavis ihm Fragen über Llaw Gyffes und dessen Armee gestellt. Der Mann hatte nichts gewusst.
    Bavis drehte sich im Sattel um und warf einen Blick zurück auf die vierhundertachtunddreißig Männer, die ihm folgten. Nur siebzehn waren während des kurzen Feldzuges getötet worden, unter ihnen auch der junge Lugas, dessen verwundeter Arm durch Wundbrand blau geworden war. Er war vor drei Nächten laut schreiend gestorben. Die leichten Verluste allein sollten genügen, dass der König ihm glaubte: Hier gab es keine Aufständischen.
    Die Kolonne kroch langsam durch den Wald und in offenes Gelände hinaus, das vor einer Kette bewaldeter Hügel lag. Hier hob Bavis den Arm und signalisierte Halt zum Mittagsmahl. In dem Moment galoppierten drei Reiter aus dem Wald rechts von ihm. Er beschattete seine Augen mit der Hand und versuchte, die Reiter zu erkennen, er hielt sie für Späher. Als sie näher kamen, sah er, dass sie in das Hirschleder der Waldleute gekleidet waren – und dass jeder von ihnen einen Bogen hielt.
    Die Reiter zügelten ihre Bergponies etwa dreißig Schritt vor der Kolonne und schossen. Bavis beugte sich tief über den Hals seines Hengstes, und ein Pfeil traf den Mann hinter ihm in die Kehle. Die drei Angreifer wendeten ihre Pferde und galoppierten zurück in den Schutz der Bäume.
    »Erste Turma, ihnen nach!« brüllte Bavis, und sogleich lösten sich sechzehn Reiter aus der Kolonne und setzten im Galopp hinterher. Die großen Pferde der Soldaten waren stärker und schneller als die Ponies, und Bavis konnte sehen, dass der Feind eingeholt würde, kurz bevor er die Sicherheit der Bäume erreichen konnte. Die Waldleute wendeten ihre Ponies und ließen eine zweite Salve von Pfeilen los. Zwei Soldaten wurden vom Pferd geschossen, ein dritter schwankte im Sattel – ein Pfeil steckte in seiner Schulter.
    Plötzlich kamen sechs Ritter in silbern schimmernder Rüstung aus dem Wald. Bavis blinzelte. Die Ritter hieben in die angreifenden Lanzenträger, ihre Schwerter funkelten im Sonnenlicht. Pferde stiegen, Männer starben. Der Angriff war zerschlagen.
    »Vorwärts!« brüllte Bavis Lan, und die gesamte Kolonne galoppierte auf die Kämpfenden zu. Die sechs Ritter hackten und schlugen sich ihren Weg durch die Erste Turma und ritten zurück in den Wald, ihre grauen Pferde schlugen kaum mehr als leichten Galopp an. Wut erfüllte Bavis. Er zog sein Schwert, stieß einen Schlachtruf aus und jagte davon, um die Verfolgung aufzunehmen. Der Pfad zwischen den Bäumen war breit, und die Ritter hatten nur wenig Vorsprung.
    Ein furchtbares, stöhnendes Geräusch kam von rechts, und Bavis fuhr gerade rechtzeitig im Sattel herum, um zu sehen, wie ein gewaltiger Baum hinter ihm umstürzte. Männer wurden aus dem Sattel gefegt, Pferde unter dem fallenden Riesen zerschmettert. Ein zweiter

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