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Ritus

Ritus

Titel: Ritus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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an ihm, sie in bislang unerreichte Regionen der Lust zu führen.
    Eric schnellte empor, drückte sie unvermittelt nach hinten und fing ihren Oberkörper kurz vor dem Aufprall auf dem Teppich auf. Seine Hüfte folgte der Bewegung und erlaubte nicht, dass die Vereinigung unterbrochen wurde. Lena schrie leise vor Schreck und neuer Erregung.
    Eric fand schnell heraus, welche Bewegungen sie mochte, las seinen Erfolg an Lenas entrückten Gesichtsausdruck ab. Ihr Stöhnen wurde immer lauter, und schließlich verlor sie die Kontrolle über sich. Eric folterte sie weiter, seine Finger spielten mit ihren empfindlichsten Stellen, während er die Geschwindigkeit seiner Stöße steigerte.
    Lena schwitzte. Er hob sie wieder an und drückte ihren Oberkörper gegen seinen, um ihren Geruch an sich zu spüren, leckte über ihre Haut, über ihre Brüste und schmeckte das Salz. Es war eine Droge für ihn.
    Mit einem unterdrückten Schrei gelangte sie zum Höhepunkt, ihre Nägel schlugen sich in seinen Rücken und zeichneten blutig rote Linien.
    Eric hob sie von sich herunter und bettete sie so auf dem Laken, dass sie mit dem Bauch nach unten zu liegen kam. Er spreizte langsam ihre Beine, so weit es ging. Auch er wollte mehr, konnte nicht aufhören, verlangte nach der totalen Offenbarung. Er streichelte ihre Pobacken, die Finger huschten nur leicht über ihre Weiblichkeit und steigerten die Sehnsucht nach der erneuten Vereinigung. Dann fuhr er in sie hinein. Lena kam sofort. Sie schrie nicht, aber er fühlte es an den Zuckungen, an den Händen, die sich in die Decken krallten und an dem tiefen, dunklen Ächzen.
    Dabei fing er gerade erst an.
     
    Nach dem vierten Orgasmus gewährte er ihr Erlösung von der süßen Marter und zog sich zurück. Er umschlang sie von hinten und küsste ihren feuchten Nacken. Sie schmeckte großartig. Nie mehr würde er ihren Geschmack vergessen.
    Lenas Herz raste und schien sich nicht beruhigen zu können. »Mach das nie wieder«, seufzte sie atemlos, als sie endlich wieder sprechen konnte – und meinte genau das Gegenteil.
    Er fuhr mit dem Finger über ihr Schulterblatt, biss ihr seitlich leicht in den Hals und stand auf. Etwas war anders gewesen als sonst, mehr als der reine Akt. Er hatte eine emotionale Nähe zu ihr gespürt, eine Vibration, die ihm unheimlich war und die er bislang niemals zugelassen hatte. Das war … nicht gut.
    Das Telefon klingelte. Eric ging zum Apparat und nahm das Gespräch entgegen. Die Unterhaltung war kurz. »Die Rezeption«, erklärte er und hob seine Unterhose auf. »Ziehen Sie sich an. Der Flughafen hat den Betrieb wieder aufgenommen. Wir frühstücken dort.«
    Lena rollte sich herum, die grünen Augen drückten ihre Enttäuschung aus und ihr Erstaunen über die weiterhin förmliche Anrede. Aber sie sagte nichts. Dieser Mann blieb für sie unergründlich.

XIX.
KAPITEL
    19. August 1765, Saugues, S üdfrankreich
     
    Es stank erbärmlich im Verlies, der Boden war kalt und feucht. Die Chastels saßen in einer großen, rechteckigen Zelle, deren Wand auf der einen Seite nur aus Gitterstäben bestand und den Aufsehern so eine ständige Überwachung ihrer Gefangenen ermöglichte.
    Jean und Pierre hatten sich neben der rechten Wand auf dem mit klammem Stroh ausgelegten Boden zusammengerollt und schliefen. Antoine hockte auf einer halb verfaulten Pritsche unterhalb des schmalen Lichtlochs, durch das ein einzelner Sonnenstrahl in ihren Kerker fiel. Er wusste nicht, wie er die kommenden Tage überstehen sollte. Wie er die Verwandlung unterdrücken sollte. Sein ganzer Leib kribbelte, die Haut juckte unaufhörlich. Sein Verstand wehrte sich gegen die Vorstellung, länger in diesem Loch zu verweilen. Die Bestie in ihm schrie nach Freiheit, schlug von innen gegen seine Haut und geiferte, hervorzubrechen und sich mit Gewalt einen Weg aus dem Gefängnis zu suchen.
    Leise Schritte erklangen, eine Gestalt in einem schwarzen Umhang stieg die Stufen herab und kam an die Gitterstäbe. Der Hut warf einen Schatten auf das Gesicht und machte es unkenntlich. Ein schwarzer Handschuh deutete auf Antoine. »Komm her«, raunte eine bekannte Stimme. »Sei leise, damit die anderen nicht aufwachen.«
    »Seigneur le Comte!« Antoine stand unhörbar auf und eilte zu de Morangiès.
    Der Mann lächelte. »Du hast mir meine versprochenen Hunde nicht gebracht. Als ich nachforschte, wo du abgeblieben bist, hörte ich, was du und deine Familie angerichtet haben.«
    Antoine senkte den Kopf. »Diese Schweine haben

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