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Rivalen der Liebe

Rivalen der Liebe

Titel: Rivalen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Rodale
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Mund aufriss, weil sie erst jetzt den riesigen, roten Bluterguss entdeckte, der sich auf ihrem Wangenknochen ausbreitete.
    Sie biss sich auf die Unterlippe und starrte ihr entstelltes Gesicht fassungslos an. Und dann bemerkte Roxbury, wie ihre wunderschönen grünen Augen von den Tränen ganz feucht wurden. Sie versuchte verzweifelt, nicht in Tränen auszubrechen.
    Obwohl er es hasste, wenn Frauen weinten, verschaffte es Roxbury doch einen gewissen Trost, dass es Julianna offenbar genauso ging – Tränen waren für sie tabu.
    Als ihre Blicke sich kurz im Spiegel begegneten, gab es für Roxbury in diesem Moment nur eines zu tun: Er drehte Julianna zu sich herum, schloss sie in die Arme und erlaubte ihr, sich an seine Brust zu drücken und ihr Gesicht an seiner Schulterbeuge zu vergraben. Sie weinte sein Hemd mit ihren Tränen nass.
    Er spürte die Schluchzer deutlicher, als er die Tränen sah. Sie schlang die Arme um ihn und legte ihre Wange an seine Schulter. Julianna Somerset Roxbury, die berüchtigte Autorin der »Geheimnisse der Gesellschaft«, weinte in seinen Armen, noch dazu in seinem fürchterlich eingerichteten Salon. Wie hatte es dazu nur kommen können ? Noch vor einem Monat, ach nein, vor einer Woche hätte er jeden verspottet, der diese Möglichkeit auch nur angedeutet hätte.
    Roxbury war wohl oder übel geübt im Umgang mit weinenden Frauen. All die Affären, die zu Ende gingen, all die Gerüchte über ihn und andere Frauen – das waren Themen, die Frauen zum Weinen brachten und ihn zwangen, sich seiner Verantwortung zu stellen.
    Dieses Mal war es jedoch anders.
    »Ich weine sonst nie«, schluchzte sie. Er murmelte etwas Zustimmendes, streichelte besänftigend über Juliannas Rücken und hörte ihr einfach nur zu.
    »Nicht mal damals, als Somerset starb, habe ich geweint«, heulte sie. »Oder als Sophie ausgezogen ist. Oder als Knightly mich gefeuert hat. Ich hab nicht mal geweint, als wir geheiratet haben.«
    »Und warum weint Ihr jetzt?«, erkundigte er sich beinahe schüchtern.
    »Ich will mein Leben zurückhaben. Ich will endlich aus diesem Haus raus. Ich will schreiben und zu Partys gehen und mir von meinem Geld neue Kleider kaufen. Ich will in meinem eigenen Heim leben und meine eigene Herrin sein.«
    Zumindest glaubte er, dass sie das sagte. Zwischen dem Schniefen und Schnaufen und ihrer ungünstigen Position mit dem Gesicht an seine Krawatte gepresst, waren Juliannas Worte nämlich nur ein schwer verständliches Nuscheln.
    Was er da aber aus ihrem Mund hörte, ließ Roxbury in schallendes Gelächter ausbrechen.
    Sie löste sich sichtlich verletzt aus seinen Armen.
    »Was ist denn so lustig daran, wenn ich fragen darf?«, fragte sie scharf. »Ich schütte Euch mein Herz aus, und Ihr verlacht mich? Ihr seid wirklich herzlos, Roxbury«, sagte sie und verzog empört die Lippen. Dabei zauberte Julianna jedoch einen so perfekten Schmollmund, dass Simon an gar nichts anderes mehr denken konnte als daran, ihn einfach zu küssen.
    »Ich lache, weil so viele Frauen bisher Pläne und Komplotte geschmiedet haben«, erwiderte Roxbury ehrlich. »Manche haben mich sogar angefleht, dass sie meine Frau oder Mätresse werden oder dass sie wenigstens bei mir wohnen dürften. Sie wollten, dass ich ihnen schöne Kleider kaufe und sie zu den Partys mitnehme. Und wisst Ihr, was das Ironische an der ganzen Geschichte ist? Ich will es Euch sagen: Von all den Frauen, die es auf der Welt gibt, heirate ich am Ende ausgerechnet die eine, die nichts von alledem will.«
    »Nein, wirklich – Frauen können sich tatsächlich idiotisch verhalten, wenn sie mit reichen, gutaussehenden und charmanten Männern zusammenkommen. Heiraten. Kleider«, spöttelte Julianna mit spitzer Stimme. »Als ob irgendwas davon zählen würde.«
    Es zählte überhaupt nichts davon, und das wusste sie genau. Roxburys Herzschlag beschleunigte sich, denn er war noch nie mit einer Frau zusammen gewesen, die sich aus derlei Dingen so wenig machte wie Julianna.
    Aber wenn ihr das alles nicht wichtig war – was konnte er ihr dann noch bieten? Liebe oder etwas in der Art? Aber würde ihr das auf Dauer genügen?
    Roxbury verfiel ins Grübeln. Er begab sich gerade auf vermintes Gelände, wo er sich weniger als nicht auskannte. Und im Moment war er auf so eine Expedition nicht eingestellt.
    Stattdessen erkundigte er sich mit dem typischen Roxburygrinsen: »Ihr findet mich also attraktiv und charmant?«
    »Gelegentlich«, gab Julianna zu. Sie entfernte sich

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