Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rivalen der Liebe

Rivalen der Liebe

Titel: Rivalen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Rodale
Vom Netzwerk:
sich ihrer Gefühle für ihn nicht sicher war.
    Sein Herz begann zu hämmern, weil er im Begriff stand, die Frau zu küssen, die er liebte. Schon jetzt wollte er nicht, dass das, was sie da gerade mühevoll aufgebaut hatten, irgendwann zu Ende ging.
    Julianna, deren volle Lippen leicht geöffnet waren, blickte ihn neugierig und nervös an. Er sah die Unsicherheit in ihren Augen aufblitzen. Er musste sie jetzt einfach in die Arme nehmen und ihr zeigen, zu welch leidenschaftlicher Liebe ein bekehrter Schwerenöter in der Lage war.
    Dieser Moment war einfach perfekt dafür.
    Es war aber zugleich der Augenblick, in dem Pembleton an die Tür klopfte und ihnen mitteilte, dass das Abendessen jetzt fertig sei und serviert werde, wann immer sie es wünschten. Außerdem habe er sich inzwischen um die belanglose Angelegenheit eines versuchten Einbruchs gekümmert und die Sache aufgeklärt.

Kapitel 39
    Am nächsten Morgen
    »Versuchter Einbruch, gewalttätige Damen, geheimnisvolles Verschwinden … Gestern ist so viel Aufregendes und Dramatisches passiert«, resümierte Julianna, als sie am nächsten Morgen Roxbury gegenüber am Frühstückstisch saß. Nachdem sie mit ihren Freundinnen geboxt hatte – was ja bereits reichlich ungewöhnlich gewesen war –, kam es schließlich zu jener sehr persönlichen, tiefgründigen Unterhaltung mit ihrem Ehemann. Was für sie auch ein Novum war.
    Julianna nippte an ihrem Tee und wunderte sich einfach nur.
    Sie und Somerset hatte eine wilde Leidenschaft verbunden; sie hatten nur wenig miteinander geredet, und keines dieser Gespräche war besonders persönlich gewesen. Zu ihrem Erstaunen war Roxbury aber offensichtlich kein zweiter Somerset. Ein Schwerenöter war also doch nicht mit dem anderen vergleichbar, wie sie hätte schwören mögen? Diese Erkenntnis war wie eine Offenbarung für Julianna, und das hatte sie gestern bis spät in der Nacht wachgehalten. Sie hatte sich unruhig in ihrem Bett hin und her geworfen und hatte ihre verwirrten Gedanken einfach nicht anhalten können. Und auch heute Morgen war Julianna sich immer noch nicht ganz sicher, was sie davon halten sollte.
    Wenn Roxbury nicht der typische Schwerenöter war und kein Wald-und-Wiesen-Lebemann, wer war er dann?
    Sie beobachtete ihn, während er genüsslich seinen Kaffee trank und die Zeitung las. Roxbury war attraktiv. Er war allem Anschein nach ein sehr gütiger, charmanter Mann – abgesehen davon, dass er ziemlich oft auf sie wütend wurde. Aber das lag zugegebenermaßen daran, dass sie ihn so oft provozierte. Er boxte gerne, und er ging gerne in seinen Club. Außerdem sang er leidenschaftlich. Er liebte die Frauen.
    Aber was wusste sie sonst über ihn? Über seine Familie?
    Es gab diesen Bruder auf dem Familienporträt, aber Roxbury sprach nie über ihn. Da wartete wohl ein bisschen Detektivarbeit auf sie.
    »Was ist verschwunden?«, fragte er jetzt und schaute von der Zeitung auf.
    » Ihr seid verschwunden. Gestern zum Beispiel. Ich weiß immer noch nicht, wo Ihr Euch herumgetrieben habt«, sagte Julianna.
    »Das ist lustig«, meinte er nur ausweichend. In seinen Augen war ein unheilverkündendes Funkeln.
    »Ja wirklich, ich lache mich gleich kaputt«, erwiderte sie trocken. Aber auch ihre Augen funkelten. Vielleicht mochte sie ihn ja doch – trotz allem, was man so über ihn vermutete. Bestimmt war das keine Liebe – diesen Fehler würde sie kein zweites Mal begehen. Aber die letzten Tage hatten ihr gezeigt, dass Roxbury eigentlich gar nicht so übel war. Er hatte ihr Boxen beigebracht, hielt sie im Arm, wenn sie weinte, und inspirierte sie zu allerlei unanständigen Gedanken.
    »Ihr mögt es wohl nicht so sehr, wenn man vor Euch Geheimnisse hat, kann das sein?«, erkundigte er sich nun lächelnd.
    »Ich bin eine Gesellschaftskolumnistin. Für mich sind Geheimnisse Folter«, antwortete Julianna. Wenn sie ehrlich war, verhielt sie sich bei Geheimnissen wie ein Hund mit dem Knochen: Solange sie nicht wusste, wo der Knochen vergraben lag, konnte sie an nichts anderes denken.
    Außer vielleicht daran, wie es wäre, diesen verfluchten Schwernöter zu küssen.
    Nun, außerdem würde sie vielleicht noch unablässig über den versuchten Einbruch von gestern Nacht nachdenken. Eines von den Küchenmädchen hatte einen Tumult gehört und ein offenes Fenster im Küchentrakt gefunden. Davor stand ein Stapel Kisten, der umgekippt war, und es herrschte allgemeines Durcheinander. Roxbury und seine Leute waren zu dem Schluss

Weitere Kostenlose Bücher