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Rivalen der Liebe

Rivalen der Liebe

Titel: Rivalen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Rodale
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auf keinen Fall währenddessen. Auch nach dem Essen hatte er sie nicht geküsst und ebenso wenig später, als er sich im Salon einen Brandy genehmigte, während sie ihren Tee trank. Nicht einmal vor ihrer Schlafzimmertür, als sie gemeinsam die Treppe nach oben gegangen waren und sich eine gute Nacht wünschten.
    Diese Zurückhaltung ihres Gemahls trieb Julianna schier in den Wahnsinn, und allmählich befand sie sich in einem geradezu frustrierenden Zustand der Sehnsucht. Er war so lieb zu ihr, berührte wie zufällig ihre Hand, strich ihr verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht oder legte ihr seine Hand sanft auf den Rücken und schien sie dann unauffällig immer ein wenig tiefer wandern zu lassen. Daraus schloss Julianna, dass er sie nicht gerade abstoßend fand. Und wenn man dann noch bedachte, welch großer sexueller Appetit ihm nachgesagt wurde …
    Warum hatte er sie dann aber nicht geküsst?
    Julianna lag hellwach und allein in ihrem Bett. Das Zimmer war dunkel, und im Haus war alles ruhig. Sie war sich durchaus bewusst, dass Roxbury auf der anderen Seite des Flurs schlief. Nichts außer ein paar Wänden mit zweifelsohne scheußlichen Tapeten und zwei geschnitzte Eichenholztüren trennten sie voneinander.
    Roxbury musste inzwischen wissen, dass sie ihn begehrte, oder? Er hatte bestimmt bemerkt, wie sie vor Lust erbebte, sobald er sie auch nur leicht berührte. Er musste doch wissen, dass sie sich bis spät in der Nacht hin und her warf und sich vorstellte, wie es wäre, mit ihm zusammen zu sein. Sie wusste, was sie erwartete, und sie hatte eine Ahnung davon, wie es sein würde. Julianna wusste außerdem, dass ihr Liebesspiel all ihre Erwartungen übertreffen würde und anders wäre als alles, was sie bisher erlebt hatte.
    Sie trat die Bettdecken weg. Es war ziemlich heiß in ihrem Schlafgemach.
    Aber empfand er auch dasselbe für sie?
    Das vermutete sie, aber die Unsicherheit war die reinste Folter. Sicher, sie könnte einfach an seine Tür klopfen und ihn fragen, aber das hieße, dass sie damit eine Menge Probleme herausforderte.
    Vielleicht klopfte er ja auch an ihre Tür?
    Julianna lag hellwach in ihrem Bett und lauschte angespannt, ob ihr Ehemann womöglich doch zu ihrem Gemach geschlichen kam, um ihre Ehe zu vollziehen. Plötzlich hörte sie ein äußerst beunruhigendes Geräusch.
    Zuerst war da ein Knall, als würde jemand hinfallen. Julianna erstarrte, entspannte sich aber sofort wieder, als dem Knall kein weiterer folgte. Vielleicht hatte sie sich ja auch getäuscht, und da war gar kein Geräusch gewesen? Hatte ihre Einbildung ihr einen Streich gespielt?
    Dann kam ihr jedoch ein schrecklicher Gedanke: Was, wenn Roxbury etwas passiert war auf seinem Weg zu ihr? Panisch fuhr Julianna auf und wollte sofort zu ihm.
    Als sie die Schritte auf der Treppe hörte, zögerte sie allerdings. Ihr Herz begann vor Angst laut zu hämmern. Instinktiv rannte Julianna zu ihrem Nachtkästchen, holte ihre Pistole heraus und legte sich dann wieder unter die Decke. Gott sei Dank war sie ungehorsam gewesen und hatte Penny noch einmal zum Bloomsbury Place geschickt, um sie zu holen!
    Als sie einen schweren Stiefel auf der knarzenden Stufe hörte, konnte Julianna nur mühsam einen Schrei unterdrücken.
    Auf der Treppe …
    Der Mann, der Bescheid weiß, spielte vor allem deshalb in seiner eigenen Liga, weil er nicht nur darauf wartete, dass die Neuigkeiten und Klatschgeschichten zu ihm kamen. Wenngleich er noch immer Woche für Woche seine Besucher in St. Bride’s empfing, kümmerte er sich auch selbst um die Beschaffung neuer Informationen. Und deshalb war er in tiefschwarzer Nacht auch durch das Küchenfenster in Lord Roxburys Stadthaus eingestiegen und schlich nun die Treppe zu den Schlafräumen hinauf. Was er da tat, war gefährlich, dreist und verboten – aber zugleich war es auch ein herrliches Abenteuer, das ihm angenehme Schauer über den Rücken jagte. Er liebte diese heimlichen Bespitzelungsaktionen, und das war auch der Grund, warum er der Beste auf seinem Gebiet war.
    Bei der Ehe der Roxburys hatte er so ein ganz bestimmtes Gefühl – das er übrigens mit den meisten seiner Leser teilte –, dass es sich um eine Scheinehe handeln musste. Anders als seine Leser hatte er jedoch die Mittel und Möglichkeiten, der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Wenn es sich um die Liebesheirat handelte, als die das Paar versuchte, diese Ehe darzustellen, waren sie bestimmt in einem Bett zu finden.
    Wenn nicht … Nun, das würde er

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