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Rivalen der Liebe

Rivalen der Liebe

Titel: Rivalen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Rodale
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hatte, ihren Rivalen mit einer Information zu versorgen, die dann letztlich auf sie zurückfallen und ihre Identität preisgeben könnte. Jetzt allerdings, wo sie nichts mehr zu verlieren hatte, waren Juliannas Bedenken wie weggefegt. Außerdem blieb ihr auch nichts anderes übrig, wenn sie wissen wollte, wer sich hinter dem Alias verbarg.
    Jetzt gab es nämlich etwas, das sie beschützen musste. Die letzte Nacht hatte alles verändert, und dabei dachte Julianna weniger an den unbekannten Eindringling. Andererseits sollte sie jetzt aber auch lieber nicht an jenes wilde Liebesspiel mit Simon denken, denn davon wurde sie sofort wieder rot. Eliza entging nichts, und Julianna wollte diese im Geheimen erblühende Romanze mit ihrem Ehemann wenigstens noch ein Weilchen für sich behalten.
    »Und was genau haben wir dort vor?«, fragte Eliza. »Willst du ihn umbringen? Ihn mit falschen Informationen füttern? Ihn verfolgen?«
    »Eins von dreien. Am meisten wünsche ich mir allerdings, endlich sein Gesicht zu sehen«, sagte Julianna. Nachdem sie das Gesicht des Eindringlings gestern Nacht hatte ausmachen können, wollte sie ihren Verdacht bestätigen, dass es sich bei ihm um den Mann, der Bescheid weiß, gehandelt hatte. Sie erklärte ihrer Freundin in wenigen Worten, was sich am vorangegangenen Abend zugetragen hatte.
    Nachdem sie ihr Erstaunen und ihr Entsetzen ausgedrückt hatte, fügte Eliza hinzu: »Viel Glück beim Versuch, einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen. Bleib aber vorsichtig, Julianna – und bedenke: Er ist vielleicht gar nicht selbst zugegen, verstehst du? Er könnte genauso gut einen seiner Günstlinge in die Kirche schicken.« Sie wiegte nachdenklich den Kopf und überlegte kurz. »Andererseits würde ich an seiner Stelle eine so wichtige Aufgabe niemals anderen überlassen.«
    »Das ist auch meine Vermutung, und darauf zähle ich«, sagte Julianna, zu allem entschlossen. »Aber du hast Recht, sicher kann ich mir da nicht sein. Und vielleicht können wir heute auch gar nichts ausrichten. Aber ich muss einfach irgendwas tun! « Vor allem musste sie aus diesem Haus raus. Die Erinnerung an die vergangene Nacht erfüllte sie mit liebevollen, nein, geradezu lustvollen Empfindungen. Andererseits …
    »Und was hat dein Ehemann zu dem Thema zu sagen?«, fragte Eliza und hob anzüglich die Brauen.
    »Er weiß gar nicht, was ich vorhabe«, sagte Julianna, und Eliza hätte schwören können, dass da eine gewisse Verärgerung in ihrer Stimme mitschwang.
    »Aha. Verstehe«, sagte Eliza knapp.
    »Weißt du auch, warum er nichts davon weiß?«, erkundigte sich Julianna, und ihre Stimme klang gegen ihren Willen etwas schrill.
    »Nein, aber ich vermute, du wirst es mir schon gleich erzählen«, antwortete Eliza.
    »Oh, das werde ich ganz bestimmt, Eliza. Er weiß nichts davon, weil er heute Früh schon kurz nach dem Frühstück aus dem Haus gegangen und seither nicht zurückgekommen ist«, sagte Julianna.
    Sie waren zusammen aufgewacht. Als Erstes hatten sie sich wieder geliebt – ein Luxus, den sie so noch nie erlebt hatte, den sie sich für die Zukunft jedoch unbedingt erhalten wollte. Schließlich schafften sie es nach unten an den Frühstückstisch, wo sich beide in die Zeitungen vertieften. Dann verkündete Roxbury, er werde tagsüber unterwegs sein und erst spät nach Hause kommen. Obwohl sie ihn anbettelte und allerlei Versprechungen machte, ließ er sich nicht erweichen, ihr das Ziel seines Ausflugs zu verraten.
    »Wo ist er denn hingegangen?«, erkundigte sich Eliza.
    »Ich vermute mal, er ist bei Gentleman’s Jack oder im White’s oder irgendwo, wo ich nicht hinkann. Das ist aber nur eine Vermutung. In Wahrheit habe ich nämlich nicht die geringste Ahnung.« Dieses Bekenntnis tat weh und brannte geradezu in ihrem Herzen. Vor allem aber wurmte es sie gewaltig! Erneut war er ohne irgendeine Erklärung einfach aus dem Haus gegangen. Andererseits brauchte er ihr natürlich nicht zu erzählen, wo genau er wann wieso hinging, aber es wäre doch zumindest umsichtig, hin und wieder ein Wort fallen zu lassen, entschied Julianna. Er wusste doch genau, wie sie sich fühlte, wenn jemand vor ihr Geheimnisse hatte …
    »Bist du nur deshalb verärgert, weil er verschwunden ist? Oder ist es angesichts des gestrigen Einbruchs diesmal besonders schlimm? Steckt vielleicht mehr dahinter?« Eliza war einmal wieder erstaunlich scharfsinnig. Ihr entging wirklich gar nichts.
    Julianna gab sich wirklich Mühe, möglichst

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