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Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 1: Kristallmagie: Fantasy (German Edition)

Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 1: Kristallmagie: Fantasy (German Edition)

Titel: Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 1: Kristallmagie: Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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der magische Fähigkeiten zu besitzen schien, hatte sie in seinen Bann gezogen. Ja, es war fast so, als habe er sie durch ein magisches Band an sich gefesselt.
    Der alte Mann führte sie ein gutes Stück durch die einstmals grüne und fruchtbare, jetzt verdorrte Ebene von Varnaka. Seltsamerweise machte sich Riyala nun auch keine Gedanken mehr über die unaufhaltsam verrinnende Zeit und die Folgen, wenn ihre Eltern sich immer mehr Sorgen um sie machen würden.
    Am fahlweißen Himmel stieg eine bleiche Sonne empor – es war ein falsches, trügerisches Licht, das sie verbreitete. Trotzdem wurde es rasch warm und drückend, wie an beinahe jedem Tag der letzten Monate. Einer Schlafwandlerin gleich, trottete Riyala hinter dem alten Mann her, ohne dass sie sich ihm mehr als fünf Schritt zu nähern vermochte. Irgendetwas hielt sie davon ab. Er blickte sich kein einziges Mal nach ihr um und war offenbar ganz sicher, dass sie ihm folgte.
    Im Gehen zauberte der Alte einen Krückstock aus seinem Gewand, auf den er sich sodann stützte; Riyala sah, dass der Knauf des Stockes aus einem blaugrün leuchtenden, prachtvoll geschliffenen Stein bestand.
    Schließlich erreichten sie die ersten Ausläufer des Felsenlabyrinths, das Riyala erst ein- oder zweimal in ihrem Leben gesehen hatte. Diese verwirrende, gewaltige Anhäufung von bizarr geformten Steinen und Felsen bildete eine Art Grenzstreifen zwischen der Flussebene Varnaka und der unermesslichen Wüste.
    Geschickt und flink zwängte sich der fremdartige alte Mann durch die schmalen, scharf eingeschnittenen Canyons und Schluchten, bis er plötzlich stehenblieb. Genau vor einem Felsmonolithen, der wie eine einsame Insel aus dem Steinmeer herausragte.
    Riyala erkannte, dass dieser Felsen in der Mitte gespalten war – und der dunkle Spalt bildete ohne jeden Zweifel den Eingang zu einer Höhle.
    Langsam drehte sich der alte Mann um, und das Mädchen schaute wieder in seine Augen, die jetzt dunkel schimmerten und wie unauslotbar tiefe Seen wirkten. Auf einmal fand Riyala die Herrschaft über ihre Zunge wieder und stieß hervor: „Wer seid Ihr? Was hat das zu bedeuten? Was habt Ihr mit mir vor?“
    Er lächelte. „Man nennt mich den Edelstein-Magister“, sagte er in selbstverständlichem Ton, als sei damit alles erklärt. Er machte eine einladende Geste in Richtung des Höhleneinganges, und wieder konnte Riyala sich nicht gegen das Gefühl wehren, ihm folgen zu müssen. Ihre Eltern, Lania und auch Nigel schienen sehr weit weg zu sein.
    Edelstein-Magister? Wo habe ich diesen Namen – wenn es ein Name ist

schon einmal gehört?
Sie forschte in ihrem Gedächtnis, doch umsonst.
    Nach wenigen Schritten durch die Düsternis, die Riyala äußerst behutsam zurücklegte, um auf dem leicht abschüssigen Weg nicht zu stolpern, stand sie am Rand einer recht geräumigen Kuppelhöhle. Der alte Mann eilte geschäftig hin und her und entzündete mehrere Fackeln, so dass Riyala ihre Umgebung bald noch besser erkennen konnte. Das Dach der Kuppel hatte jedoch auch ein kleines, kreisrundes Loch, durch das ein wenig Tageslicht hereinsickerte. Riyala sah nun mehrere einfache Möbel aus Weidenholz, kreisförmig angeordnet, eine Herdstelle, verschiedene seltsame Werkzeuge, und sie bemerkte auch, dass ein Teil der Höhle durch schwere Vorhänge abgetrennt und somit ihren Blicken entzogen war.
    Das Erstaunlichste an diesem Ort jedoch waren die vielen schimmernden Steine. Sie standen in Weidenholzregalen oder waren auf natürlichen Felsvorsprüngen gruppiert – wiederum jeweils in Kreisen.
    Neugierig näherte sich Riyala einem dieser Regale und bewunderte das irisierende Farbenspiel der Kristalle. Es gab leuchtend blaue, flammendrote, durchscheinend grüne ... goldfarbige mit schwarzen Punkten, weiße mit gestreiften Prismenflächen.
    „Berühre sie nicht“, sagte der Edelstein-Magister freundlich, aber bestimmt. Er hatte sich in einem geflochtenen Sessel niedergelassen.
    „Sie sind allesamt wunderschön“, murmelte Riyala leise und trat von dem Regal zurück. Sie fühlte sich auf einmal gar nicht mehr befremdet oder wie unter einem magischen Bann – nein, sie spürte, dass sie hier am richtigen Ort war.
    Mehr noch: Sie wusste es.
    Vor dem forschenden Blick des alten Magisters jedoch schlug sie befangen die Augen nieder. Dann räusperte sie sich und sagte, wobei sie sich um einen forschen Ton bemühte: „Weshalb Ihr Euch Edelstein-Magister nennt, ist offensichtlich. Aber wie lautet Euer wirklicher

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