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Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Titel: Roarke - der Abenteurer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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passierte.”
    “Als was passierte?”
    “Der Mord.”
    “Der Mord im Hotelzimmer?” fragte er betont ruhig.
    “Nein”, entgegnete sie und sah ihn erneut verwirrt an. “Das war im Bayou. Sie haben ihn erschossen.”
    Da Polizisten bestimmt nicht riskiert hatten, eine Leiche aus dem Bayou in die Stadt zu bringen und in Daria Sheas Hotelzimmer zu legen, sprachen sie also jetzt von zwei Morden, vielleicht sogar noch mehr. War deshalb ein Ermittler des Justizministeriums nach New Orleans gekommen?
    “Wer wurde erschossen? Und wer hat das getan?”
    Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder. “Ich weiß es nicht. Ich habe das Opfer nicht gekannt.” Ihre Hände zitterten. “Ich verstehe nicht, wieso ich die anderen nicht sehen konnte. Das Opfer war deutlich zu sehen. Um Himmels willen, viel zu deutlich!”
    Obwohl Roarke sich geschworen hatte, sich von ihr fern zu halten, setzte er sich zu ihr und legte den Arm um ihre zitternden Schultern.
    “Du darfst dich nicht so unter Druck setzen. Die Ärztin sagte, dass dieser Gedächtnisverlust zu erwarten war. Außerdem hast du uns soeben einen Hinweis geliefert.”
    “Welchen?”
    “Du hast von mehreren Personen gesprochen, die an diesem Mord beteiligt waren.”
    Angestrengt überlegte sie eine Weile. “Du hast Recht. Die Männer waren verkleidet und mit Schrotflinten bewaffnet.”
    Schrotflinten konnten grässliche Verletzungen verursachen. Kein Wunder, dass Daria Alpträume hatte.
    “Siehst du, allmählich fällt dir wieder etwas ein, genau wie die Ärztin vorhergesagt hat.”
    “Es geht nicht schnell genug.” Seufzend massierte sie die Schläfen. “Ich habe unerträgliche Kopfschmerzen.”
    “Ich hole dir etwas.”
    “Wie denn? Ich habe im Krankenhaus kein Rezept bekommen.”
    “Im Bad im Erdgeschoss habe ich schmerzstillende Tabletten gefunden.” Als sie ihn überrascht ansah, zuckte Roarke nur die Schultern. “Vermutlich gehören sie zur Standardausrüstung im Spionagegeschäft.”
    “Deine Mutter muss vor Sorge um ihre Söhne verrückt werden. Dein Bruder ist Spion, du suchst alle Kriegsschauplätze der Welt auf, Mike …” Sie stockte. “Hast du mir schon gesagt, was Mike macht?”
    “Nein.” Dafür hatte er einen guten Grund gehabt, doch sie würde nicht lockerlassen. “Er ist Detektiv.”
    “Detektiv?” flüsterte sie erschrocken. “Bei der Polizei von New Orleans?”
    “Das war er früher. Er hat den Dienst ungefähr zu dem Zeitpunkt quittiert, als du bei der Staatsanwaltschaft angefangen hast. Er hat sich selbstständig gemacht und arbeitet im Personen- und Firmenschutz.”
    Jetzt fiel ihr wieder ein, dass Michael von einem betrügerischen Kasinoangestellten gesprochen hatte. Bei ihrem Zusammentreffen war sie jedoch so durcheinander gewesen, dass sie nicht darauf geachtet hatte.
    “Ich fürchtete schon …”
    “Ich weiß. Mike ist anständig.” Als sie nicht sofort antwortete, fügte er hinzu: “Du glaubst mir nicht.”
    “Doch”, behauptete sie.
    “Das solltest du aber nicht tun. In deiner Lage darfst du niemandem glauben oder vertrauen.”
    “Nicht einmal dir?” fragte sie erstaunt.
    Sein Lachen kam Daria unendlich traurig vor. “Besonders mir nicht”, sagte er rau.
    Sie wusste, dass sie sich gefühlsmäßig von diesem Mann fern halten und den geradezu hypnotischen Blickkontakt unterbrechen sollte. Jede vernünftige Frau hätte das getan, und sie war eine stellvertretende Staatsanwältin mit einem klar funktionierenden Verstand. Leider hatten die Gefühle, die Roarke O’Malley bei ihr auslöste, nichts mit Vernunft zu tun.
    Endlich ertrug sie es nicht länger, wie er sie unverwandt und emotionslos betrachtete. “Vermutlich gleicht es sich aus, wenn ich dir nicht vertraue”, erklärte sie mühsam gefasst. “Du vertraust mir schließlich auch nicht.”
    “Nicht im Geringsten”, erwiderte er kühl lächelnd und stand auf. “Ich gehe nach unten und hole dir eine Tablette.”
    Er war schon an der Tür, als sie ihn rief.
    “Ja, was gibt es?” fragte er und drehte sich noch einmal um.
    “Danke für alles”, sagte sie lächelnd.
    Wie stellte sie das bloß an? Er war drei Meter von ihr entfernt, und doch zog sie ihn in gefährliche Tiefen, wie sie da mit zerzaustem Haar auf dem Bett saß.
    “Du brauchst mir nicht zu danken”, entgegnete er bewusst schroff. “Ich bin Reporter, und du bietest mir die beste Story, auf die ich seit Monaten gestoßen bin. Du bist meine Fahrkarte zurück an die Spitze.”
    Sie wurde

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