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Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Titel: Roarke - der Abenteurer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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auf mich geschossen hat!” Womit hatte sie das verdient? Sie war doch kein verrückter Serienkiller.
    Die breiten Reifen verschafften dem Porsche auf der glatten Straße einen Vorteil vor den Verfolgern. Als ein roter Cadillac aus der Saint Joseph Street auf die Carondelet einbog, riss Roarke das Lenkrad herum und wich ihm um Haaresbreite aus.
    Daria beobachtete entsetzt, wie der Streifenwagen gegen den Cadillac prallte. Beide Wagen schlitterten über den Mittelstreifen.
    “Schade, dass wir nicht anhalten und uns bei dem Fahrer bedanken können”, sagte Roarke und fuhr über den Lee Circle Richtung Garden District.
    “Du hättest es auch so geschafft.”
    Es war gefährlich, diese Frau zu mögen. Trotzdem gefiel Roarke ihr Vertrauen zu ihm. “Versteht sich von selbst”, behauptete er.
    “Ich habe sie!” rief Daria.
    “Was hast du?”
    “Die Nummer des Streifenwagens.” Sie schwenkte das Blatt wie eine Siegesfahne. “Nach dem Zusammenstoß hat er sich gedreht. Die Nummer stand am Heck direkt über dem Kennzeichenschild.”
    “Braves Mädchen”, lobte er lächelnd.
    Sie erwiderte das Lächeln und unterdrückte den Impuls, ihn darauf hinzuweisen, wie machohaft und herablassend diese Bezeichnung war.
    Im Französischen Viertel lagen die Häuser nach französischer Sitte direkt an den Bürgersteigen, und die Gärten lagen versteckt auf der Rückseite. Im Garden District standen die herrlichen Häuser dagegen nach amerikanischer Art weit von der Straße zurück. Hecken, Zäune und Mauern umgaben die üppig grünenden und blühenden Vorgärten.
    Roarke hielt vor einem kunstvollen schmiedeeisernen Tor auf der von Bäumen gesäumten Prytania Street und senkte das Fenster auf seiner Seite elektrisch ab, beugte sich hinaus und tippte eine Zahlenreihe in ein elektronisches Schloss, das in einer Säule eingelassen war. Gleich darauf öffnete sich das Tor.
    “Ist das dein Haus?” fragte Daria beeindruckt, als sie das Gebäude im griechisch-italienischen Stil erblickte, der vor dem Bürgerkrieg in den Südstaaten beliebt gewesen war.
    “Sicher nicht. Ich verdiene mehr als andere im Nachrichtengeschäft, aber ein solches Anwesen könnte ich mir nicht leisten.”
    “Aber wem …”
    “Es gehört der Regierung.” Er hielt zwischen zwei Säulen zu beiden Seiten der Zufahrt. Er tippte wieder einen Code ein, dann öffnete sich das Tor einer Garage, in der vermutlich ein Autohändler sämtliche Fahrzeuge seines Geschäfts untergebracht hätte.
    “Der Regierung?” Nachdem die Aufregung der Verfolgungsjagd abgeklungen war, verstärkten sich wieder ihre Kopfschmerzen. “Was hat die Regierung mit einem Herrenhaus in New Orleans zu tun?”
    Roarke fuhr in die Garage. Das Tor schloss sich hinter ihm. “Es ist ein Versteck.”
    “Wie in Spionageromanen?”
    “So ungefähr.”
    “Ich dachte, du bist Reporter.”
    “Das bin ich auch.” Roarke stieg aus, kam auf ihre Seite und öffnete die Tür. “Mein Bruder hat mit der Sache zu tun.”
    “Michael ist ein Spion?”
    “Nicht Mike.” Er sah ihr an, dass sie Schmerzen hatte, und half ihr beim Aussteigen. “Shayne. Er ist der jüngste O’Malley-Bruder.”
    “Du hast einen Bruder, der für die CIA arbeitet?” Wie war sie bloß an Spione und berühmte Journalisten und Polizisten, die sie umbringen wollten, geraten?
    Roarke tippte wieder eine Codenummer neben der Tür ein, die von der Garage ins Haus führte. “Er drückt sich nie klar aus, was er wirklich macht, aber bei seinem Beruf ist das nur logisch.”
    “Ja, bestimmt.”
    Sie betraten eine weitläufige Eingangshalle mit hoher Decke und schönen Stuckarbeiten. Die bemalten Wände zeigten Szenen aus dem Leben in den Südstaaten vor dem Bürgerkrieg.
    “Sagenhaft”, stellte Daria fest. “Es würde mich nicht überraschen, wenn gleich Scarlett O’Hara in Rhetts Armen vorbeitanzt.”
    “Falscher Staat, aber richtige Epoche.” Roarke sah sich um. “Kein Wunder, dass die Regierung ein Defizit im Haushalt hat.”
    “Wir wollen doch nicht, dass die ehemaligen kommunistischen Spione und Informanten aus der Drogenszene unbequem wohnen, während sie ihre Aussagen machen.”
    Roarke war beeindruckt, dass Daria in ihrer Lage noch zu scherzen versuchte. “Sehen wir nach, wo wir schlafen können. Du wirkst erschöpft.”
    “Ich bin erschöpft.” Sie folgte ihm durch einen stuckverzierten Durchgang in ein Foyer mit Marmorfußboden. Eine geschwungene Treppe führte in den ersten Stock hinauf.
    Roarke hob sie hoch

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