Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Titel: Roarke - der Abenteurer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
Vom Netzwerk:
leidenschaftlichen Kuss ab, der ihr den Atem raubte. “Wollen wir wetten?”
    Behutsam hob er sie hoch, trug sie ins angrenzende Schlafzimmer, legte sie auf die mit getrocknetem Spanischem Moos gefüllte Matratze und küsste sie, bis ihr beinahe die Sinne schwanden.
    Während das Gewitter weiterzog und der Mond auf das Bayou schien, bewies Roarke, wie sehr Daria ihre eigene Ausdauer in Sachen Leidenschaft unterschätzt hatte.
    Das Schlafzimmer war in das graue Licht der Morgendämmerung getaucht, als Roarke erwachte. Jetzt fühlte er den Schmerz, der von seinem sexuellen Verlangen überlagert worden war, in allen Muskeln. Seit er in Athen mit einem UPI-Reporter ein Ouzo-Wettrinken veranstaltet hatte, war er nicht mehr von solchen Kopfschmerzen heimgesucht worden.
    Und er begriff, dass er den größten Fehler seines Lebens begangen hatte.
    Daria schlief in seinen Armen. Ihr Haar war zu zerzausten Locken getrocknet, die ihr auf die Brust fielen, und ihre dichten schwarzen Wimpern warfen winzige halbmondförmige Schatten auf ihre Wangen. Die Ringe unter ihren Augen zeugten von Schlafmangel, und die vom Kontakt mit seinen Bartstoppeln gerötete Haut an Wangen und Hals verriet, womit sie die Nacht verbracht hatten.
    Sie wirkte unschuldig wie ein Neugeborenes. In der letzten Nacht hatte sie sich ihm vollkommen hingegeben und in nichts zurückgehalten. Sie hätte alles getan, was er von ihr verlangte, hätte jedes Geheimnis gelüftet, wenn er es wollte, das wusste er.
    Roarke hatte kein schlechtes Gewissen, weil er Sex mit Daria Shea gehabt hatte. Immerhin war er ein leidenschaftlicher Mann. Sein Fehler war gewesen, dass er nicht an Schutz gedacht hatte. Obwohl er die Schuld den Kerlen zuschieben wollte, die ihn zusammengeschlagen hatten, war ihm klar, dass das nicht stimmte. Es lag an Daria. Sie hatte ihm so sehr den Kopf verdreht, dass er selbst die simpelsten Vorsichtsmaßnahmen vergessen hatte. Trotzdem trug er die Verantwortung für die möglichen Folgen seines Leichtsinns.
    Daria öffnete verschlafen die Augen und fand Roarkes Blick auf sich gerichtet. “Guten Morgen.” Obwohl sie seinen inneren Aufruhr fühlte, lächelte sie.
    Roarke fiel das Lächeln schwer. “Ich muss mich bei dir entschuldigen.”
    Das hatte sie nun davon, dass sie sich mit einem Mann eingelassen hatte, den sie nicht gut kannte. Was hatte sie schon erwartet? Dass er ihr ewige Liebe schwor? So albern das auch war, aber das hatte sie tatsächlich gehofft. “Das haben wir doch schon besprochen, Roarke. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.” Sie bemühte sich um einen ruhigen und lässigen Ton. “Ich wollte, dass du mich …” Sie hielt das Wort “liebst” gerade noch zurück. “Ich wollte Sex mit dir.”
    “Sex ja, aber keine Schwangerschaft.”
    “Schwangerschaft?” fragte sie überrascht. “Oh …” Sie setzte sich auf und zog die Decke über ihre nackten Brüste. “Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich nehme die Pille.”
    “Merkwürdig, dass du dich daran erinnerst.”
    “Ich habe mich nicht erinnert, sondern die Pillen in meiner Tasche gefunden. Du hast die Tasche durchsucht und musst sie auch gesehen haben.”
    “Du könntest einmal oder sogar öfters vergessen haben, sie zu nehmen. In letzter Zeit hast du ein etwas unruhiges Leben geführt”, bemerkte er.
    “Das stimmt.”
    “Außerdem muss man sich in der heutigen Zeit nicht nur wegen einer unerwünschten Schwangerschaft Sorgen machen.”
    “Auch das stimmt”, bestätigte sie. Ihre Miene hatte sich verdüstert.
    “Eine Ansteckung brauchst du nicht zu fürchten. Die Fernsehstation hat vor meiner Abreise nach Moskau meine Lebensversicherung erhöht, und aus diesem Anlass hat man mich gründlich durchgecheckt.”
    “James und ich haben uns testen lassen, bevor wir vor zwei Wochen unsere Heiratslizenz holten”, erinnerte sie sich. “Bei mir ist auch alles in Ordnung.”
    “Dann brauchen wir uns also keine Sorgen zu machen.”
    “Nein”, bestätigte sie.
    “Die Pille ist nicht hundertprozentig zuverlässig”, meinte er nach einer Weile. “Falls etwas passiert, werde ich mich nicht vor der Verantwortung drücken.”
    Bot er ihr tatsächlich an, sie im Fall einer Schwangerschaft zu heiraten? Nein, entschied sie. Er wollte ihr nur mit Geld helfen. “Das ist nicht nötig.”
    Er legte die Hand unter ihr Kinn. “Hast du mich nicht verstanden? Ich sagte, ich würde mich nicht drücken.”
    Sie versuchte, ihn abzuschütteln, doch er gab sie nicht frei.

Weitere Kostenlose Bücher