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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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wir auch ein perfektes Team sind, wenn uns kein irrer Verbrecher auf den Fersen ist.«
    Sie erschauerte in seinen Armen, legte aber ihren Kopf an seine Brust. »Mit Worten umgehen kannst du wirklich.«
    »Ist ja auch mein Job. Wie sieht’s aus? Gibst du uns eine Chance? Wir werden schon eine Lösung für die unterschiedlichen Wohnorte finden.«
    »Das glaube ich nicht, Rob. Ich habe es doch bei den Marines gesehen. Getrennt zu leben ist Gift für jede Beziehung, und Fernbeziehungen haben kaum eine Chance. Charleston und der Park sind nicht gerade Nachbarorte.«
    »Lass uns einfach abwarten, wohin es führt, Kätzchen. Ich wünsche mir nur, dass du uns eine Chance gibst und nicht gleich einen Schlussstrich ziehst.«
    Ihre Miene glich der eines Kindes, das beim verbotenen Naschen ertappt worden war. »Das wäre aber vernünftig und würde uns viel Schmerz ersparen.« Er sah sie stumm an, bis sie einlenkte und nickte. »Also gut. Probieren wir es. Aber jetzt müssen wir wirklich weiter. Wenn die Sonne ganz weg ist, wird es sofort richtig dunkel, und dann ist es in den Felsen zu gefährlich.«
    Rob war zufrieden. Jedenfalls für den Moment. Obwohl es auf den ersten Blick nur ein kleines Zugeständnis war, das er Cat abgerungen hatte, spürte Rob, dass er einen wichtigen Etappensieg errungen hatte. Cats Befürchtungen, dass die Unterschiede zwischen ihnen zu groß seien, und vermutlich auch die schlechte Erfahrung mit ihrem Exfreund standen wie eine Wand zwischen ihnen. Aber wenigstens hatten sie nun eine Chance zu ergründen, wie sie im normalen Leben miteinander zurechtkamen.

24
    Gedanklich verfluchte sich Cat beim Kampf durch das Dickicht für ihre Nachgiebigkeit. Wie hatte sie ein solches Zugeständnis machen können? Genau das hatte sie nicht gewollt. Oder eigentlich schon. Wenn es doch nur nicht so viele Wenns zwischen ihnen geben würde. Schon jetzt stand Rob ihr gefühlsmäßig so nahe, dass die Trennung schmerzhaft werden würde. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass er sich im Alltag als totales Ekel entpuppen würde. Seine ruhige Art, sein Humor und sein Einfühlungsvermögen waren ja wohl kaum auf den Nationalpark beschränkt. Verdammt, es gab keine Lösung. Sie konnte froh sein, dass sie diesen Job gefunden hatte. Etwas Vergleichbares gäbe es für sie in Charleston nicht, und die Südstaaten hatten sie als Wohnort auch nie gereizt. Den ganzen Tag zu Hause zu sitzen und auf Robs Rückkehr von der Arbeit zu warten wäre nichts für sie.
    Durch ihre Grübeleien abgelenkt übersah sie einen Ast, der ihr schmerzhaft durchs Gesicht peitschte. Wenn sie sich nicht irrte, musste der Wald in den nächsten Minuten lichter werden, und sie würden sehen, ob sie weiterhin mit ihrer Einschätzung der Felswand richtig lag. Der Boden wurde bereits fester. Felsiger Untergrund löste den weichen Sand ab, und es ging leicht bergauf. Endlich sah sie den vertrauten grauen Granit durch die Bäume schimmern. Während sie sich der Felswand näherten, wuchs Cats Unsicherheit mit jedem Schritt. Steil ragte der Felsen vor ihnen in die Höhe, weder ein Weg noch Absätze oder Höhlen waren zu erkennen.
    Aber so schnell umzukehren machte keinen Sinn, sodass sie an der Wand entlanggingen. Fieberhaft suchte Cat nach einer Alternative. Rob hatte den Kopf in den Nacken gelegt, sagte aber nichts. Cat hatte die Hoffnung schon beinahe aufgeben, als vor ihnen ein Schatten in der Felsformation auftauchte. Sie lief schneller und konnte einen triumphierenden Schrei gerade noch zurückhalten. Die glatte Wand endete abrupt, und stattdessen bildeten unzählige unterschiedlich hohe Felsen ein bizarres Muster, zwischen denen sich ein steiler Pfad in die Höhe wand.
    Rob betrachtete die Felsen. »Das ist dann wohl unser Weg.«
    »Würde ich sagen. Zumindest für heute Nacht sollten wir uns dort oben eine nette Felsnische oder etwas Ähnliches suchen. Morgen sehen wir dann weiter.«
    Sie rechnete mit Widerspruch, weil keiner von ihnen wusste, wie weit der Pfad begehbar war oder wohin er führte, aber Rob nickte nur und zog die Riemen des Rucksacks fester.
    Die ersten Meter konnten sie problemlos nebeneinander gehen, dann wurde der Weg schmaler und gleichzeitig so steil, dass Cat sich rechts und links an den Felsen abstützen musste, um nicht ins Rutschen zu kommen. Trotz des Rucksacks blieb Rob dicht hinter ihr. Meter um Meter legten sie zurück, während die Sonne schnell hinter den Bergen verschwand. Eine Phase der Dämmerung gab es in dieser Gegend

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