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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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nicht. Die Dunkelheit würde sich innerhalb kürzester Zeit wie eine Decke über sie senken, und dann in unbekanntem Terrain weiterzugehen wäre lebensgefährlich. Die Zeit lief ihnen davon. Sie hätten sich niemals so lange am Fluss aufhalten dürfen. Direkt über ihnen ragte ein flacher Felsen wie ein natürliches Dach aus der Wand heraus.
    Rob musterte den Platz prüfend. »Hey, das wäre doch perfekt.«
    Der hoffnungsvolle Unterton versetzte Cat einen Stich. Sie hasste es, ihn enttäuschen zu müssen. »Leider nicht. Diese Stelle ist vom Fluss aus einsehbar. Man würde jede zufällige Reflexion von unten leicht entdecken. Feuer oder Licht dürften wir auch nicht machen.«
    Rob blickte auf den Fluss hinab, der bereits etliche Meter unter ihnen lag, und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Darauf hätte ich auch selbst kommen können. Aber sag mal, bisher sieht der Weg wie eine Sackgasse aus. Wir säßen hier in der Falle, wenn sie uns von unten entdeckten.«
    An seinem strategischen Denken gab es nichts auszusetzen. »Stimmt, aber meistens durchziehen diese Wege die Felsen wie ein Labyrinth, sodass man immer irgendwie auch anders wieder zurückkommt. Ich hoffe, das ist hier auch so.« Obwohl Rob sich rasch abwandte, hatte sie den Anflug von Besorgnis in seiner Miene noch gesehen. »Was hast du?«
    Sie rechnete schon nicht mehr mit einer Antwort, als er schließlich seufzte. »Wenn dieser Weg aus dem Tal herausführt, dann besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Crock den Zugang so überwacht, wie er es weiter oben gemacht hat. Ich hätte mich da umsehen müssen. Aber jetzt ist es zu spät. Lass uns weitergehen und nach einem Platz für die Nacht suchen.«
    Seine ruhige Erklärung durchfuhr sie wie ein elektrischer Schlag. Er hatte recht, und noch viel schlimmer war, dass es ihre Aufgabe gewesen wäre, daran zu denken. Die Felsen, in deren Schatten sie bislang auf Schutz vor ihren Verfolgern gehofft hatte, wirkten plötzlich bedrohlich. Wie Riesen aus einer anderen Zeit. Bei dem Gedanken, entdeckt zu werden und dort in der Falle zu sitzen, lief ihr ein Schauer über den Rücken, obwohl sie die Möglichkeit zuvor eigentlich einkalkuliert hatte und überzeugt war, die Stellung ausreichend lange halten zu können.
    Erst als Rob ihr eine Hand auf den Rücken legte, schüttelte sie die Befürchtungen ab.
    »Außerdem bin ich an der Stelle so dicht vor dir gegangen, dass sie dich vermutlich wieder nicht gesehen haben. Wenn es denn dort überhaupt irgendeine Überwachung gab. Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert.«
    Sein ruhiges Versprechen war seltsam tröstlich, obwohl ihr Verstand ihr sagte, dass es kaum in seiner Macht lag, es auch zu halten. Vielleicht war es wirklich falsch gewesen, ins Gebirge zu fliehen, und sie wären besser im Wald geblieben. Doch lamentieren half jetzt nicht, sie mussten weitergehen. Hinter der nächsten Kurve teilte sich der Weg.
    »Warte hier, ich sehe nach, ob ich erkennen kann, wo der linke Pfad hinführt.«
    Ehe Rob protestieren konnte, kletterte Cat weiter und stöhnte schon nach wenigen Metern frustriert auf. Die Abzweigung endete direkt vor einer Felswand. Ein Wasserfall, eher ein dünnes Rinnsal, das nicht breiter als ihr Arm war, ergoss sich die Wand hinunter und versickerte weiter unten zwischen den Felsen. Das wäre wohl zu einfach gewesen. Sie atmete einmal tief durch und kehrte zu Rob zurück. »Sackgasse. Zumindest eine mit fließendem Wasser. Falls wir nichts besseres finden, könnten wir dort übernachten. Aber es ist ziemlich eng.«
    »Dann merken wir uns den Platz und gehen erst mal weiter.«
    Seine Gelassenheit hatte etwas Ansteckendes. Sie hielten sich rechts, und der Pfad führte in einem Bogen vom Fluss weg. Das sah doch schon mal vielversprechend aus. Noch ein paar Meter weiter, und sie würden außer Sichtweite sein. In einiger Entfernung erkannte Cat einen Felsüberhang, der erneut wie ein natürliches Dach über den Pfad ragte. »Da drüben. Das könnte was …« Sie brach abrupt ab, als der Weg plötzlich endete. »Verdammt.«
    Vor ihnen tat sich ein gut fünf Meter breiter Riss auf. Auf der anderen Seite ging der Weg weiter, aber das half ihnen auch nur bedingt. Der Stamm einer Kiefer lag quer über dem Spalt und bildete eine natürliche Brücke. Das konnte eine Möglichkeit sein, das Hindernis zu überqueren, aber besonders einladend sah der umgestürzte Baum nicht aus. Vorsichtig ging Cat bis zum Rand des Spalts und blickte in die Tiefe.

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