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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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mir, aber du kannst ganz sicher sein, dass wir kein unnötiges Risiko eingehen werden. Zur Not reicht das Kennzeichen seines Fahrzeugs oder eine vernünftige Personenbeschreibung, um den Kerl zu erwischen.« Frech zwinkerte sie ihm zu. »Als Anwalt sollte es dir leichtfallen, dann den Rest zu erledigen.«
    Rob lachte nur und ging nicht weiter auf die Provokation ein. Ihre freche Art gefiel ihm ausgesprochen gut, und er wusste es durchaus zu schätzen, dass sie ihn zum ersten Mal mit seinem Beruf lediglich freundschaftlich aufzog und nicht länger verurteilte. Wenn sie ihre distanzierte Art aufgab, besaß Cat etwas, das ihn anzog und … Verwirrt schüttelte er den Kopf, als ihm bewusst wurde, welche Richtung seine Gedanken nahmen. Hinzu kam die Erkenntnis, dass er nicht ein einziges Mal seit ihrem Aufbruch an Sylvie gedacht hatte. Verdammt, im Prinzip war die Frau, mit der er eigentlich eine Familie gründen wollte, schon zu dem Zeitpunkt von seinem Radar verschwunden, als er in San Diego gelandet war. Vielleicht war es Schicksal, dass er sie vor seiner Reise nicht mehr gesehen hatte. Die Vorstellung, dass sein Freund Murat und seine Brüder mit ihrer Einschätzung richtig liegen könnten, gefiel ihm nicht. Er konnte jedoch nicht länger leugnen, dass es eben doch einen Unterschied zwischen einer oberflächlichen Freundschaft ohne gegenseitige Ansprüche und einer ernsthaften Beziehung gab. Andererseits hatte die Situation auch durchaus Vorteile, denn so war er niemandem verpflichtet und konnte ohne schlechtes Gewissen weiter an Cat oder jede andere Frau denken. Wobei jede andere Frau ihm lieber gewesen wäre, denn als mögliche Partnerin kam Cat für ihn nicht infrage. Ausgerechnet jetzt fiel ihm erneut auf, wie lang ihre Beine waren und wie gut sie aussah, wenn sie sich nicht so abweisend gab. Großartiges Timing. Als ob eine Beziehung mit einer Rangerin auch nur ansatzweise Sinn gehabt hätte. Sie wohnten etliche Tausend Kilometer voneinander entfernt und hatten keinerlei Gemeinsamkeiten, außer vielleicht der Liebe zur Natur, die Rob in den letzten Tagen für sich entdeckt hatte. Es war höchste Zeit für einen Schlussstrich unter solche abwegigen Gedanken. »Verrätst du mir, warum wir die ganze Zeit bergauf gehen, wenn die Ranch eigentlich unten am Fluss liegt?«
    »Wegen der Höhenunterschiede ist dies wirklich der kürzeste Weg, auch wenn es paradox klingt. Der Berg liegt zwischen uns und unserem Ziel, und wir müssen ihn überwinden. Danach geht es dann bergab. Vorher wartet allerdings noch eine echte Herausforderung auf uns.«
    Eine halbe Stunde nachdem sie ihre Kaffeepause beendet hatten, wusste Rob, was für Cat eine Herausforderung bedeutete. Sein Blick wurde magisch vom Waldrand angezogen, der geschätzte hundertzwanzig Meter unter ihnen lag. Etliche Meter vor ihnen befand sich ein Hang, der so steil nach unten abfiel, dass Rob keine Ahnung hatte, wie sie ihn überqueren sollten, ohne mit gebrochenem Genick im Wald zu landen. Er konnte zwar erkennen, dass auf der anderen Seite ein Pfad bergab und damit zum Fluss hinunterführte, aber das vor ihnen liegende Hindernis erschien ihm unüberwindlich.
    Cat legte ihm eine Hand auf den Arm und grinste spitzbübisch. »Habe ich dir zu viel versprochen?«
    »Als Herausforderung ist der steile Abhang in Ordnung. Ich überlege immer noch, ob du gleich ein paar Flügel hervorzauberst.«
    Sie stieß einen Laut aus, der wie ein Kichern klang. Schnell presste sie eine Hand auf den Mund, ehe sie aufgab und laut loslachte. »Dein Vertrauen ehrt mich, aber das ist gar nicht notwendig. Lass uns dichter herangehen, dann siehst du, wie einfach der Weg ist.«
    Ja, klar. Rob glaubte ihr kein Wort, folgte ihr aber und trat wenig später so dicht an die hellgraue Felswand heran, dass sein Stiefel das Gestein berührte. Zunächst war er ratlos, dann begriff er, warum Cat sich amüsierte. Ein schmaler Sims, eher eine Rinne, war entweder durch Wettereinflüsse entstanden oder künstlich in den Abhang hineingeschlagen worden. Zusätzlich hatte man in Schulterhöhe ein Drahtseil gespannt, das in regelmäßigen Abständen mit Metallhaken an der Felswand befestigt war. So erschien es ihm durchaus möglich, gesund auf der anderen Seite anzukommen. »Ich verzichte auf die Flügel, das reicht mir.«
    Cat kramte in ihrem Rucksack und holte schließlich zwei Karabinerhaken und zwei Seile hervor. »Ohne Sicherung lasse ich dich da nicht rüber. Das hier bitte einmal um die Taille schlingen

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