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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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notwendig. Ich übernehme die Fälle meistens pro bono, das heißt ohne Honorarforderung. Mir bringt es Spaß, und es sind Menschen, die wirklich Hilfe brauchen.«
    Damit hatte er die Antwort auf ihre erste Frage erfolgreich vermieden, aber so schnell gab sie nicht auf. »Du kennst dich auf sehr vielen Gebieten erstaunlich gut aus, scheinst ein nahezu fotografisches Gedächtnis zu haben und warst schneller als üblich mit der Schule fertig. Ich bin ganz sicher, dass sich Anwälte normalerweise nur auf ein Gebiet spezialisieren. Das, was du machst, klingt ziemlich genial.«
    Dieses Mal versteifte er sich spürbar. »Du meinst unnormal?«
    »Natürlich nicht. Im Sinne von interessant. War es für dich in der Schulzeit ein Problem, schneller als alle anderen zu sein?«
    »Nein, eigentlich nicht. Das habe ich meinen Brüdern und dem Sport zu verdanken. Ich habe da wirklich Glück gehabt.«
    »Und bist du mit deinem Job und deinem Leben zufrieden?«
    Immerhin entspannte er sich wieder, auch wenn er tief Luft holte. »Das dachte ich eigentlich, aber anscheinend kennen meine Brüder mich besser als ich mich selbst. Mir ist eben erst klar geworden, dass ich seit einer Geschäftsreise nach Deutschland einiges vermisse. Ich habe dort ein paar Männer getroffen, mit denen ich vorher nur telefonisch und übers Internet zu tun hatte. Wir haben uns angefreundet, aber durch sie ist mir auch bewusst geworden, dass in meinem Leben etwas schiefläuft. Sie haben alle Familien, also Kinder, und nutzen ihre … nennen wir es mal ungewöhnlichen Fähigkeiten, um Jobs zu erledigen, die wirklich sinnvoll sind.«
    »Was meinst du für Leute? Ärzte?«
    »Nein, einer der Männer ist eigentlich ein absoluter Bilanzexperte und könnte damit ein Vermögen verdienen, aber er arbeitet für die Polizei und hat schon geholfen, ein paar wirklich große Fische aus dem Verkehr zu ziehen. Ihre Jobs sind zwar nicht ungefährlich, aber sie sind zufrieden mit dem, was sie tun, und mit ihrem Leben. Wer kann das schon von sich sagen?«
    »Du offenbar nicht. Hast du mit der deutschen Polizei bei einer Strafsache zusammengearbeitet?
    Sein raues Lachen erklang. »Ganz im Gegenteil. Wir haben gemeinsam nach Gesetzeslücken gesucht und die auch gefunden, um etwas Sinnvolles zu tun, das eigentlich illegal war. Aber das würde jetzt zu weit führen. Nach dem kurzen Aufenthalt dort hatte ich eigentlich vor, eine langjährige Freundin von mir zu heiraten und eine Familie zu gründen, weil ich dachte, dass dann mein Leben vielleicht irgendwie … erfüllter sein würde.«
    Seine Worte versetzten ihr einen schmerzhaften Stich. Aber ehe sie etwas sagen konnte, sprach er schon weiter: »Meine Brüder haben mich gewarnt, dass man in diesem Bereich mit Vernunft und Logik nicht weiterkommt, und sie haben recht gehabt. Es wäre ein fataler Fehler gewesen, Sylvie ein solches Angebot zu machen.«
    Sylvie? Vermutlich eine aufgetakelte, kühle Blondine. Und ein
Angebot
? Das klang eher nach einer geschäftlichen Vereinbarung als nach einer Liebeserklärung. »Und woher kommt dein plötzlicher Sinneswandel?«
    Rob gab ein Brummen von sich, in dem eine gehörige Portion Ungeduld mitschwang. »Weil ich mir nicht vorstellen könnte, mit ihr auf einer Matratze aus zerdrückten Farnblättern, die ganz fürchterlich piksen, das zu erleben, was wir gerade erlebt haben und noch hoffentlich viele Male erleben werden. Du bist dran.«
    Zum zweiten Mal fuhren ihr seine Worte direkt ins Herz, und sie erbebte. Das klang fast wie eine Liebeserklärung. Leider nur fast. Verdammt, sie wussten nicht einmal, ob sie den nächsten Tag überleben würden, da sollte sie sich nicht um solche Dinge Gedanken machen.
    »Hey, du zitterst ja. Frierst du?«
    Ehe sie antworten konnte, hatte Rob sie schon fürsorglich in seine Jacke gehüllt. So kühl war es eigentlich gar nicht, und durch den engen Körperkontakt fror sie auch nicht, aber über eine andere Ursache für das kurze Frösteln konnte und wollte sie nicht nachdenken.
    »Eigentlich gibt es über mich nicht viel zu erzählen. Mein Vater war auch bei den Marines, und ich bin mit ihm und Mom als Kind von einem Stützpunkt zum anderen gezogen. Da lag es nahe, dass ich den gleichen Beruf ergreife. Viel anderes kannte ich auch gar nicht.«
    »Hat er sich gefreut, dass du in seine Fußstapfen trittst?«
    »Geht so. Von Frauen in dem Job hielt er nicht viel. Vielleicht war das der Grund, warum ich unbedingt Erfolg haben wollte. Um ihm das Gegenteil zu

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