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Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) - Defoe, D: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe)

Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) - Defoe, D: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe)

Titel: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) - Defoe, D: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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denen fressen lassen, als in die unbarmherzigen Hände der Priester und der Inquisition fallen. Übrigens«, fügte ich hinzu, »bin ich überzeugt, daß, wenn sie Alle hier wären, wir eine hinlänglich große Barke zu bauen vermöchten, in der wir südwärts nach Brasilien oder nordwärts nach der spanischen Küste gelangen könnten. Wenn sie mich aber dann, sobald ich ihnen Waffen gegeben, zwingen sollten, sie zu ihrem eigenen Volk zu begleiten, so würde das ein schlechter Lohn für meine Güte und eine schlimme Veränderung meiner Lage sein.«
    Der Spanier antwortete mir in sehr vertrauenerweckender Weise, die Lage seiner Landsleute sei so elend, und das sei ihnen so sehr bewußt, daß sie, nach seiner Überzeugung, vor dem Gedanken zurückschauderu würden, undankbar gegen Jemanden zu handeln, der zu ihrer Befreiung beigetragen hätte. Wenn ich einwillige, wolle er mit Freitags Vater zu ihnen reisen, mit ihnen verhandeln und mir dann Antwort bringen. Er werde sie mit feierlichem Eid bekräftigen lassen, daß sie sich mir als ihrem Führer unbedingt unterwerfen wollten. Sie sollten auf die heiligen Sakramente und die Bibel schwören, um nur in ein solches christliches Land ihre Reise zu richten, das mir genehm wäre, und daß sie sich bis zur Landung daselbst ganz und gar meinen Befehlen unterordnen würden. Hierüber werde er mir einen schriftlichen Vertrag zurückbringen.
    Dann versprach der Spanier weiter, er wolle mir selbst eidlich geloben, mich sein ganzes Leben lang nie zu verlassen, so lange ich es nicht selbst gebiete. Er werde bis zu seinem letzten Atemzug an meiner Seite bleiben, wenn sich etwa seine Landsleute den geringsten Treubruch zu Schulden kommen lassen sollten. Diese, versicherte er, seien sämmtlich sehr gebildete redliche Leute und sie befänden sich in unglaublich traurigen Umständen. Ohne Waffen, Kleider und Nahrungsmittel hingen sie gänzlich von der Gnade der Wilden ab. Die Hoffnung auf Rückkehr in die Heimat hätten sie ganz aufgegeben, und sie würden sicherlich, wenn ich ihre Befreiung versuchen wollte, für mich leben und sterben.
    Aus diese Versicherung hin beschloß ich denn ihre Befreiung zu wagen und den Spanier nebst dem Alten zur Unterhandlung abzuschicken. Als jedoch schon Alles bereit war, machte der Spanier selbst einen so klugen und von so viel Redlichkeit zeigenden Einwurf, daß ich nur zustimmen konnte und dem zufolge die Befreiung seiner Gefährten mindestens auf ein halbes Jahr hinausschob.
    Die Sache verhielt sich so: Der Spanier war jetzt etwa einen Monat bei uns, und ich hatte ihn während dieser Zeit mit ansehen lassen, in welcher Weise ich unter Gottes Beistand für meinen Unterhalt sorgte. Er überschaute meinen Vorrat an Korn und Reis, der zwar für mich übrig ausreichte, aber doch nur bei der größten Sparsamkeit auch für meine jetzt auf vier Personen angewachsene Familie hinlänglich war. Noch weniger konnte er genügen für die Gefährten des Spaniers, wenn sie zu vierzehn, denn so viel lebten ihrer noch, herüber kamen. Am allerwenigsten aber würde der Vorrat ausgereicht haben, das zu erbauende Fahrzeug für die Reise nach einer der christlichen Kolonien von Amerika mit Proviant auszurüsten.
    Deshalb riet mir der Spanier, ihn und die beiden Anderen ein so viel größeres Stück Land urbar machen zu lassen, als ich Korn zur Aussaat zu erübrigen vermöchte. Wir könnten dann eine weitere Erntezeit abwarten, um genügenden Getreidevorrat bei der Ankunft seiner Landsleute zu haben. Not und Mangel würde diese leicht zur Unzufriedenheit reizen und ihnen den Gedanken nahe legen, sie seien nicht sowohl befreit, als nur von einer Bedrängniß in die andere geraten. »Denkt an die Kinder Israel«, setzte der Spanier hinzu, »die anfangs über ihre Erlösung aus Ägyptenland jubelten, dann aber sogar gegen Gott, ihren Befreier, rebellierten, als ihnen das Brot in der Wüste ausgegangen war.«
    Diese Vorsorge war so am Platze und der Rat so gut, daß er mir notwendig zusagen mußte, und daß ich ihn nur als einen erfreulichen Beweis für die Treue des Spaniers ansehen konnte. So machten wir Vier uns dann alsbald daran, ein weiteres Stück Land, so gut es die hölzernen Werkzeuge gestatten wollten, umzugraben. In Monatsfrist, gerade zur Zeit der Aussaat, hatten wir so viel Bodenfläche vorbereitet, daß ich zweiundzwanzig Maß Gerste und sechzehn Maß Reis, d. h. Alles, was ich nur zu erübrigen vermochte, darauf aussäen konnte. Ja, wir behielten nicht einmal

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