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Robocalypse: Roman (German Edition)

Robocalypse: Roman (German Edition)

Titel: Robocalypse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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gottverdammten schwarzen Kasten drangehabt, der in der Sonde mit den gelben Drähten und den spiegelnden Spiralen steckt. Wie konnte dieses Ding mit mir sprechen? Habe ich etwa den Verstand verloren, Lucy?
    Mr. Black sagte, alles würde sich von selbst zusammenbauen, dort unten in der radioaktiven Finsternis. Teile, die sich von selbst bewegen, sich gegenseitig betasten, sich miteinander verbinden. Eine Art elektronisches Monster.
    Das ergibt alles keinen Sinn. (HUSTET)
    Ich bin sehr müde. Mein Elektriker wollte sich kurz in seine Koje zurückziehen und ist nicht wiedergekommen. Ich habe das Funkgerät ausgeschaltet. Es gibt keinen Grund mehr, es anzulassen. Jetzt ist es ganz leise hier drinnen. Nur draußen heult wie immer dieser infernalische Wind. Aber hier drinnen ist es warm. Angenehm warm. Richtig gemütlich.
    Ich glaube, ich lege mich auch mal kurz hin, Lucy. Mache ein kleines Nickerchen und versuche, diesen ganzen Wahnsinn eine Weile zu vergessen. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, meine Hübsche. Ich wünschte, ich könnte mit dir reden. Ich wünschte, ich könnte deine Stimme hören.
    Deine Stimme hören und dabei einschlafen. (HUSTET)
    Es geht mir einfach nicht aus dem Kopf, Baby. Die Frage will mich nicht loslassen. Tausend Meter unter uns gibt es einen Raum, der so groß ist wie der Innenraum einer Kathedrale. Tödliche Strahlung wird von gewölbten glatten Glaswänden zurückgeworfen. Und von oben kommen jede Menge Kabel herab und sind mit dem elektronischen Monstrum verbunden, das wir dort unten in der Dunkelheit versenkt haben.
    Ich fürchte, wir haben etwas Schlimmes getan, Lucy. Natürlich wussten wir das nicht. Wir wurden reingelegt, Liebling. Was mag nur in diesem Loch sein? Was könnte dort unten überleben?
    (SCHLURFENDE SCHRITTE)
    Na ja, was soll’s. Ich bin todmüde und werde jetzt ein bisschen schlafen. Was dort unten auch sein mag, hoffentlich träume ich nicht davon.
    Gute Nacht, Lucy. Ich liebe dich, mein Schatz. Und, ähm, ich weiß nicht, ob das einen Unterschied macht, aber … es tut mir leid. Es tut mir leid, dass wir dieses teuflische Ding da unten versenkt haben. Ich hoffe, eines Tages wird jemand hier rauskommen und meinen Fehler wiedergutmachen.

Außer diesen Aufnahmen gibt es keine Zeugnisse über die Bohrarbeiten, die das von Dwight Bowie geleitete Team durchgeführt hat. In den Nachrichten aus der Zeit ist einzig von einem Hubschrauberabsturz in einem abgelegenen Teil Alaskas die Rede, bei dem vermutlich eine gesamte Bohrmannschaft ums Leben gekommen sei. Die Suche nach Überlebenden wurde nach zwei Wochen aufgegeben. Der Absturzort soll allerdings irgendwo in der Prudhoe Bay gelegen haben, Hunderte Meilen von der Stelle entfernt, an der Bowies Diktiergerät später gefunden wurde.
Cormac Wallace MIL #GHA 217

Teil 2:
Stunde null
    »Lernen Maschinen erst einmal zu denken, werden sie unsere bescheidenen Leistungen auf diesem Gebiet wohl schnell in den Schatten stellen. Sie werden zur wechselseitigen Kommunikation fähig sein und dadurch ständig klüger werden. Wir müssen uns vermutlich darauf vorbereiten, dass sie irgendwann die Kontrolle übernehmen.«
    Alan Turing, 1951

I.
Zahlenfresser
    »Nichts ist echt, Zahlenfresser.«
    Franklin Daley
    Stunde null – 40 Minuten
Das seltsame Gespräch, das ich jetzt wiedergeben werde, wurde mit einer hochwertigen Kamera in einer psychiatrischen Klinik aufgezeichnet. In der trügerischen Ruhe, die vor Stunde null herrschte, wurde der Patient Franklin Daley einer speziellen Befragung unterzogen. Wie sich aus den Akten ergibt, hat Daley als staatlich angestellter Forscher im Lake-Novus-Labor gearbeitet, bevor bei ihm Schizophrenie diagnostiziert wurde.
Cormac Wallace MIL #GHA 217
    A lso noch einer, der sich für Gott hält, hm? Da habe ich aber schon bessere Kandidaten gesehen.«
    Der farbige Mann sitzt mit ausgestreckten Beinen in einem Rollstuhl, er ist unrasiert und nur mit einem Krankenhaushemd bekleidet. Der Rollstuhl steht in der Mitte eines runden Operationssaals. Um die Zimmerdecke verläuft eine Reihe dunkler Beobachtungsfenster, auf denen sich der Schein der hellen Operationslampen spiegelt, die auf den Mann gerichtet sind. Unmittelbar vor ihm teilt ein blauer Vorhang den Raum in zwei Hälften.
    Auch auf der anderen Seite des Vorhangs ist jemand.
    Im Gegenlicht ist der Umriss einer Gestalt zu erkennen, die an einem kleinen Tisch sitzt. Die Gestalt sitzt vollkommen still, wirkt aber zum Sprung bereit wie ein Tiger.
    An

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