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Robocalypse: Roman (German Edition)

Robocalypse: Roman (German Edition)

Titel: Robocalypse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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ganzen Welt passieren.«
    »Nein, Mann, das glaube ich nicht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis …«
    »Wir, Cormac. Wir und niemand anderes. Wir müssen uns der Situation annehmen. Wir müssen uns dem annehmen, was dort am Ende des Gangs gegen die Tür hämmert.«
    »Nein, müssen wir nicht! Wieso musst du das denn unbedingt machen? Wieso bist immer du es, der solche Sachen machen soll?«
    »Weil ich der Einzige bin, der dazu in der Lage ist.«
    »Nein. Weil niemand sonst blöd genug ist, der Gefahr mitten in die Arme zu laufen.«
    »Das ist meine Pflicht. Wir machen das jetzt. Ende der Diskussion. Und jetzt zieh dich an, bevor ich dich in den Schwitzkasten nehme.«
    Zögernd lege ich meine Kleider ab und steige in den Kampfanzug. Der Stoff ist neu und steif. Jack zieht sich ebenfalls um. Er braucht dazu nur halb so lange wie ich. Schließlich legt er einen Gürtel um meine Hüfte und zieht ihn für mich fest. Ich komme mir vor wie ein Zwölfjähriger in einem Halloweenkostüm.
    Dann drückt er mir ein M16-Sturmgewehr in die Hand.
    »Was? Meinst du das ernst? Man wird uns festnehmen.«
    »Halt die Klappe und hör zu. Das hier ist das Magazin. Drück es einfach da rein und vergewissere dich, dass die Wölbung nach vorne zeigt. Mit diesem kleinen Hebel kannst du den Schussmodus ändern. Ich stelle ihn dir auf Einzelschuss, damit du nicht sofort das ganze Magazin leer machst. Wenn du das Gewehr nicht benutzt, sicherst du die Waffe auch damit. Sie hat oben einen Griff, den du aber nicht zum Tragen benutzen solltest. Ist zu gefährlich. Das hier ist der Ladehebel. Wenn du eine Patrone in die Kammer laden willst, musst du ihn zurückziehen. Wenn du feuern musst, halte das Gewehr immer mit beiden Händen und benutz Kimme und Korn zum Zielen. Zieh den Abzug langsam zurück.«
    Jetzt bin ich also ein Kind in einem Halloweenkostüm, das mit einem geladenen Sturmgewehr bewaffnet ist. Ich lege an und ziele auf die Wand. Jack schlägt mir mit der flachen Hand auf den Arm.
    »Behalte den Ellbogen unten. Sonst kannst du leicht damit hängenbleiben, und besser sichtbar macht er dich auch. Und leg den Finger nur auf den Abzug, wenn du wirklich schießen willst.«
    »Damit verbringst du also deine Wochenenden?«
    Jack antwortet nicht. Auf den Knien verstaut er Ausrüstung in unseren Rucksäcken. Mir fallen ein paar große rechteckige Plastikbrocken auf, die ein wenig an abgepackte Butter erinnern.
    »Ist das C4?«
    »M-hm.«
    Jack macht die Rucksäcke zu, setzt mir einen auf den Rücken und zieht die Gurte stramm. Dann setzt er sich den anderen auf, haut sich auf die Schultern und streckt die Arme aus.
    Mein Bruder sieht aus wie ein gottverdammtes Dschungelkommando.
    »Komm, Big Mac«, sagt er. »Lass uns nachsehen gehen, was diesen Krach veranstaltet.«
    Mit zu Boden gerichteten Gewehren gehen wir den Gang entlang auf das donnernde Hämmern zu. Jack bleibt stehen und legt an. Er nickt mir zu, und ich gehe vor der Tür in die Hocke. Dann lege ich die Hand auf den Türknauf. Ich hole tief Luft, drehe den Knauf und stoße die Tür mit der Schulter auf. Als sie gegen etwas prallt, stoße ich mit mehr Wucht erneut dagegen. Sie fliegt auf, und ich lande auf allen vieren auf der anderen Seite.
    Der Tod selbst starrt mir in die Augen.
    Der Raum wimmelt von Krabbelminen. Sie klettern die Wände hoch, aus aufgebrochenen Kisten heraus, übereinander. Mit der Tür habe ich einen ganzen Stoß nach hinten gedrängt, aber andere kriechen schon auf die neu geschaffene Öffnung zu. Vor lauter Krabbeltieren kann man den Boden kaum erkennen.
    Wie in einer aufsteigenden Welle heben sämtliche Roboter prüfend ihre Vorderbeine.
    »Weg da!«, ruft Jack. Er packt mich am Rücken meiner Jacke und zieht mich aus dem Raum. Er ist schnell, trotzdem schafft es eine Krabbelmine, die zufallende Tür zu blockieren. Sofort kommen weitere von hinten nach, und eine Flut von Beinen und braunen Körpern ergießt sich in den Gang. Laut prallen die harten Stahlleiber gegen die Tür, während wir nach hinten weichen.
    Bumm. Bumm. Bumm.
    »Was lagert ihr sonst noch in eurer Waffenkammer, Jack?«
    »Alles mögliche Zeug.«
    »Weitere Roboter?«
    »O ja.«
    Immer mehr der krabbenähnlichen Minen strömen aus der Tür.
    »Habt ihr auch noch mehr Sprengstoff?«, frage ich.
    »Ganze Kisten voll mit C4.«
    »Wir müssen diese Bude in die Luft jagen.«
    »Cormac, dieses Gebäude ist dreihundert Jahre alt.«
    »Na und? Wen interessieren irgendwelche längst vergangenen

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